Protagonisteninterview
Jack Harper
Ich treffe mich heute mit Jack Harper aus dem Buch „Jack Harper - Erwachen“ von Jaden Quinn.
Hi, schön, dass du heute Zeit findest ein wenig mit mir über das Buch zu sprechen.
Jack lächelte und schüttelte seiner Gesprächspartnerin die Hand. Seine Ausbildung zum nächsten Geschäftsführer von PharmaCorp war gründlich gewesen und hatte weitaus mehr beinhaltet, als nur den Umgang mit Geschäftspartnern oder der Presse.
„Ich freue mich, heute hier sein zu können“, erwiderte er daher.
Wie geht es dir heute?
Eine seiner ersten Lektion hatte daraus bestanden, diese Frage niemals wahrheitsgemäß zu beantworten. Denn sie wurde niemals gestellt, um die Wahrheit zu hören, sondern lediglich um eine allgemein anerkannte gesellschaftliche Sitte zu entsprechen. So behielt er sein Lächeln bei, während er sich setzte.
„Sehr gut“, log er. „Meine Termine halten mich ein wenig auf Trab, aber in Bewegung zu bleiben hat noch niemandem geschadet. Ich hoffe Ihnen geht es ebenfalls gut?“›Du hast keine Ahnung, wie schnell ich das ändern könnte‹, schoss es ihm durch den Kopf, während sein Gegenüber nickte.
Würdest du dich meinen Lesern vorstellen?
„Sehr gern. Mein Name ist Jack Martin, Sohn von Owen Martin, dem Gründer und Besitzer vom PharmaCorp, dem drittgrößten Pharmazieunternehmers der USA. Stellevertretender Geschäftsführer und derzeitiger Sicherheitschef des Unternehmens.“
Für einen Augenblick amüsierte ihn die Vorstellung, wie ihre Reaktion ausgesehen hätte, wenn er ihr die Wahrheit gesagt hätte. ›Spezialist für Befragung und Zeugenbeseitigung. Meine Ausbildung beinhaltete nicht nur anhaltende Disziplinierungen meiner selbst und Lektionen in eigener Demut. Nein, mein Adoptivvater ließ mich auch gründlich in der Kunst der Folter ausbilden. Ebenso kenne ich unzählige Methoden, jemanden zu beseitigen, ohne Spuren zu hinterlassen.‹
Was ist dein höchstes Lebensziel?
„Den Schutz meines Vaters und seines Unternehmens zu gewährleisten“, antwortete er, ohne zu zögern.
Selbstverständlich verschwieg er, dass er dabei keine Skrupel kannte, wie er diese Aufgabe bewältigte. Auch, dass sich seine Priorität verschoben hatte, würde er nicht einmal dann erwähnen, wenn ihm jemand die Haut vom Gesicht ziehen würde. Er war darin ausgebildet Schmerz nicht nur zu ertragen, sondern anzunehmen und in etwas zu verwandeln, das er nutzen konnte. Jede seiner Fähigkeit, würde er einsetzen, um SIE zu schützen.
Wie kann man sich deinen ganz normalen Alltag vorstellen?
„Ich stehe um 5.30 Uhr auf, nehme um 6.00 Uhr ein kurzes Frühstück ein, das von der Menge und den Nährstoffen auf die Bedürfnisse meines Körpers zugeschnitten ist. Fahre dann in die Firma und kümmere mich um meine Aufgaben. Da ich auch für die Sicherheit verantwortlich bin, kenne ich keinen geregelten Feierabend. Tatsächlich stehe ich rund um die Uhr auf Abruf bereit. Dank der guten Ausstattung im Hauptgebäude von PharmaCorp ist es mir möglich am späten Nachmittag oder dem frühen Abend dort ein, zwei Stunden zu trainieren, um mich fit zu halten. Das beinhaltet auch das Waffen–, und Kampftraining. Im Anschluss fahre ich nach Hause, nehme das Abendessen zusammen mit meinem Vater ein, sofern es unsere Zeit erlaubt und schlafe ein wenig.“
Gern würde er hinzufügen, dass sich auch das geändert hatte. Dass er nur mehr für den Augenblick lebte, in dem er endlich Feierabend machen konnte, um dem Ort zu fahren, der ihm in wenigen Monaten weit mehr zu einem Zuhause geworden war, als das Haus seines Adoptivvaters.›Irgendwann‹, so sagte er sich, ›wird es möglich sein, ein neues Leben zu beginnen und zu dem zu stehen, was dir inzwischen wichtig ist.‹
Welche Stolpersteine und Hoppalas würdest du gerne aus deinem Leben eliminieren?
›Meinen Vater.‹
Die Worte lagen ihm auf der Zunge, doch natürlich schluckte er sie herunter.„Gäbe es Stolpersteine in meinem Leben, hätte ich sie bereits beseitigt“, sagte er stattdessen und war sich der Doppeldeutung seiner Worte durchaus bewusst.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, wie würdest du ihn verwenden?
Er wusste um die Kälte in seinem Blick, während er antwortete: „Ich würde ihn verwenden, um die Sicherheit der Menschen zu garantieren, denen mein Respekt und meine Loyalität gehört. Und um jeden zur Strecke zu bringen, der mir dabei im Weg steht. Aber um ehrlich zu sein, benötige ich dafür keinen Wunsch.“
Er wusste, die Drohung war angekommen, ebenso, wie ihm bewusste war, dass er dafür würde büßen müssen. Aber es war ihm gleich. Denn sein einziger Wunsch lautete: Vergeltung.
Herzlichen Dank für deine Zeit.
Erneut zwang er ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich bedanke mich bei Ihnen, dass sie sich Zeit für mich genommen haben.“
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