Samstag, 29. Februar 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Die Maske der Schuld von Jennifer B. Wind


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Richard und Sarah aus „Die Maske der Schuld“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.

Richard: Ehrensache! Und grade wieder Verbrecherflaute.

Sarah: Ich bin zwar grad mit dem Faschingszirkus unterwegs, aber für dich hab ich immer Zeit.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Richard: Ladys First. (Er deutet auf Sarah)

Sarah: Ich bin Sarah, wohne in München und bin auch viel mit dem Zirkus unterwegs. Ich habe zwei Kinder von meinem Verlobten Oliver, der leider grad...also...nicht bei uns wohnen kann.
Richard: Sag doch ruhig, dass er im Knast sitzt.
Sarah: Richie! Was wenn meine Kinder das Interview irgendwann mal lesen.
Richard: Bis dahin wissen sie ohnehin Bescheid.
Sarah: Ich bin Antipodistin und Trapezkünstlerin und früher war ich auch auf dem Seil...
Richard: Ja, bis ihre Mutter gestorben ist, aber ich erkläre Sarah die ganze Zeit, dass ihr Sturz vom Seil nicht der Grund für das Aneurysma war.
Sarah: Du hast deine Meinung und ich hab meine. Jedenfalls meine Kinder heißen Aaron und Alice. Ich bin mit Leib und Seele Zirkusartistin und könnte mir nichts anderes vorstellen. Richard ist mein Bruder.
Richard: Nicht leiblicher Bruder.
Sarah: Das ist für mich nicht wichtig, das weißt du.
Richard: Ich bin im Alter von 6 Jahren zur Familie gestoßen. Sarah hat mich quasi gerettet, nachdem ich mich mit dem Nudelwasser verbrüht habe und meine Mutter leider....
Sarah: (legt die Hand auf Richies Hand) Seine Mutter starb. Meine Eltern haben Richie adoptiert. Seitdem ist er ein vollständiges Mitglied unserer Familie und niemand hat das jemals anders gesehen.
Richard: Vor ein paar Jahren bin ich zur Polizei gegangen und bin mittlerweile im LKA. Ich hoffe nach wie vor, dass der Mörder meiner Mutter gefasst wird, aber mittlerweile schrumpft die Hoffnung. Durch meinen Unfall als Kind sehe ich dementsprechend verschrumpelt aus, also meine Haut.
Sarah: Es ist nicht so schlimm, wie du denkst.
Richard: Du bist nur daran gewöhnt.
Sarah: Nein, ich sehe den Menschen dahinter. Und irgendwann wird es eine Frau geben, die das genauso tut.
Richard: Ich bin mit den Frauen fertig. Meine letzte große Liebe hat mich für ein Model verlassen.
Sarah: Weil sie oberflächlich war. Du brauchst ohnehin eine intelligente und empathische Frau. Und die wartet irgendwo da draußen.
Richard: Mein Kumpel Paul hat seine perfekte Frau gefunden, aber er selbst sieht ja aus wie der Mann aus der Blue Water Werbung.
Sarah: *rollt mit den Augen* Er wird auch älter werden und glaub mir, seine Frau hat ihn nicht nur wegen seines adretten Äußeren geheiratet. Paul ist doch auch ein total netter und guter Mensch.
Richard: Ich weiß. Naja, mehr gibt es nicht zu erzählen.
Sarah: Außer dass er immer noch im Wohnwagen schläft und darin rumfährt ;-) und ab und zu steht er noch bei mir in der Manege als Mister Domino.
Richard: Wenn mich Paul nicht grad anruft und zum Einsatz schickt.
Sarah: (lacht) ja genau. Dann spielt Richie nämlich auf einmal den „verschwundenen Mann“ in Echtzeit.
(Beide lachen)
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Sarah: Also ich war grad mit dem Zirkus in Österreich unterwegs als Richie zu einem Tatort an der Donau musste, weil sie dort eine Leiche gefunden haben.

Richard: Ganz schlimm war das, die Leiche war angeknabbert und es hat sich herausgestellt, dass der Tote gelähmt war.
Sarah: Und dann musste ich im Fernsehen auch noch mitansehen, wie meine Raubkatzen durch München laufen.
Richard: Dafür gab es auch eine gute Nachricht, der Cold Case bezüglich meiner Mutter wurde endlich wiederaufgenommen.
Sarah: Dafür war das mit Theres....
Richard: Nicht Spoilern! Außerdem sagte sie, nur fünf Sätze.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Richard: Sonst würde sie es doch nicht immer wieder tun, oder?

Sarah: Aber an Schwierigkeiten wachsen wir doch nur.
Richard: Was uns nicht umbringt macht uns nur härter, oder?
Sarah: Da ist was Wahres dran. Aber unlängst hab ich die Autorin schon weinen sehen.
Richard: Wie machst du das? Durch die Webcam?
Sarah seufzt: Ich hab eine Art telepathische Verbindung zu ihr.
Richard: Gut zu wissen. *grinst*
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Sarah: Ha, ja alle in denen Cracker vorkommt ;-)

Richard: Ich mag es, dass sich Sarah immer noch fürchtet, wenn wir Nosferatu anschauen, da ist echt zum Lachen. Aber meine absolute Lieblingsstelle ist als Emily...(er grinst schelmisch und wird rot)
Sarah: (boxt ihm in die Seite) Ja, also das mochte ich auch sehr. *grinst* Besonders den Teil als du danach wieder ins Wachzimmer zurück kommst ohne Gürtel und ...Pauls Gesicht hätte ich echt gerne gesehen. *lacht*
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem einen oder anderen Charakter?
Sarah: Ich bin noch nicht drauf gekommen, also wenn sie wirklich in einem Charakter steckt, dann hat sie sich gut versteckt.

Richard: Vielleicht hat sie sich auch in eines ihrer anderen Bücher hineingeschrieben. Aber du Sarah hast doch diese telepathisch Verbindung.
Sarah: Die muss ich noch ausbauen.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Sarah: Auf jeden Fall als sehr empathisch, kann sich gut in Menschen hineinversetzen, zum Beispiel in mich als ich entführt wurde, oder im neuen Roman sind die Kapitel mit der kranken Frau auf Reha welche, die sehr in die Tiefe gehen.

Richard: Ja, da kann man richtig Gänsehaut bekommen. Wie sie mich als kleines Kind beschreibt, so war das wirklich alles, so detailgetreu. Als wäre sie dabei gewesen. Aber was mich vor allem so überrascht, wie gut sie sich in die Gedankenwelt der Täter hineinversetzen kann. Das ist richtig gruselig. Beim FBI wäre sie sicher auch gut aufgehoben. 
Sarah: In der Verhaltensanalyse?
Richard: Ja, meinst du nicht?
Sarah: Psychologin wäre auch denkbar. Jedenfalls arbeitet sie bis zum Umfallen an mehreren Projekten gleichzeitig, oft noch um 3 Uhr in der Nacht und um 6 steht sie wieder auf, so wie jede Mutter. Und trotz Müdigkeit hat sie immer einen Scherz auf den Lippen.
Richard: Eben, du bist doch genauso. Und dann diese ganzen ehrenamtlichen Sachen.
Sarah: Mir ist jedenfalls sympathisch.
Richard: Ich bin eher ambivalent eingestellt, aber mal sehen, was in Band 3 so mit mir passiert.
Sarah: Ich hoffe sehr, mal was Gutes.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Sarah: Die Autorin hat den Titel immer schon fix gehabt, schon vor Jahren als noch nicht einmal das Exposé fertig war. Und dem Verlag hat es gefallen. Ich finde den Titel auch sehr passend, im Buch geht es um viele verschiedene Formen von Schuld.

Richard: So wie es im ersten Buch um vielfältige Formen von Gewalt ging. Die Titel sind nie Zufall, die Autorin wählt sie genau aus. Bisher haben die meisten Verlage diese Titel auch übernommen.
Sarah: Mitspracherecht hatten wir da nicht, aber wir sind ja auch keine Autoren.
Richard: So ist es ;-)
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Richard: Das neue Cover hab ich sofort geliebt.

Sarah: Ich auch, es passt super, aber ich weiß, dass die Autorin ursprünglich etwas anderes im Kopf hatte.
Richard: Ja dieses Wave Gothic Ding, wie ein Filmcover von einen 20er Jahre Horrorfilm.
Sarah: (kichert) gruselig, hätte aber auch sehr gut gepasst.
Richard: Nur nicht zum ersten Band und man wollte doch, dass man gleich sieht, dass es eine Serie ist.
Sarah: Ich bin schon so auf das Cover zu Teil 3 gespannt!
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Sarah: Das Glück ist greifbar und wärmt das Herz. Doch sie weiß, dies ist nur ein Vexierbild aus alten Tagen, beinahe wie ein vergilbtes Foto in einer verstaubten Schuhschachtel. Nie wieder wird es so sein. Nie wieder annähernd. Zum Klang des Wellenrauschens schläft sie ein. Eine einzelne Träne rinnt dabei über ihre Wange. Das Auge weint dem Glück nach.

Richard:
Wasser ist Leben. Gelber Textmarker.
Wasser ist Heilung. Grüner Textmarker.
Wasser ist Leichtigkeit. Blauer Textmarker.
Wasser kann töten. Roter Textmarker.
Danke für das Gespräch
Richard: Ich danke dir. Hat Spaß gemacht, ich werde nicht so oft interviewt.

Sarah: Ich schließ mich an. Könnten wir öfter machen.

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