Protagonisteninterview
[Wir befinden uns heute in der
Penthousewohnung von Charlotte Louise Friederike Sieveroth. Im 25. Stockwerk
des Hauses hat man einen tollen Ausblick auf die Schlei.]
Hallo! Danke, dass du heute
Zeit für mich hast und du Lust und Laune hast, dich meinen Fragen zu stellen.
Hallo Claudia, schön dich kennenzulernen!
Wie geht es dir heute, du
hattest ja ein Reenactment dieses Wochenende?
Ja, also, was soll ich sagen? Auf den
Mittsommermarkt im Museumsgelände von Busdorf bin ich ja nur meinem Freund
Aleks zuliebe gegangen. Meinem Ex-Freund, um genau zu sein!
[Auf
einmal höre ich ein Geräusch und ein mir unbekannter Mann kommt ins
Wohnzimmer.]
Wen haben wir denn da? Wie heißt du?
Oh, das ist Thórsteinn. Aber ich
fürchte, eine Unterhaltung mit ihm ist nicht so einfach möglich. Oder kannst du
etwa Finnisch, Claudia? Denn ich glaube, er stammt aus Finnland!
Das könnte also schwierig werden mit dem Interview. Wie hast du
denn Thórsteinn kennengelernt?
Bestimmt wirst du mir auch nicht
glauben, aber er ist mir wirklich mitten in der Nacht auf dem Damm zur
Lindaunisbrücke vors Auto gelaufen. Ich habe ihn fast überfahren!
Thórsteinn fühlst du dich wohl hier in der Wohnung und bei
Charlotte?
(Sieht
zwischen Charlotte und Claudia hin und her.)
„Varkunn?“
Charlotte, woher glaubst du, dass Thórsteinn wirklich kommt?
Er muss aus Finnland kommen, sonst
ergibt nichts einen Sinn, denn wie Dänisch oder Schwedisch klingt, weiß ich.
Und die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus konnten ausschließen, dass er
Polnisch, Tschechisch oder sonst eine slawische Sprache spricht. Und dann …
Schau ihn dir an? Er sieht doch wirklich aus wie dieser finnische Rockstar,
oder nicht?
Was wünscht ihr euch für eure Zukunft?
Zukunft? (lacht
bitter) Keine Ahnung. Nachdem meine für übernächste
Woche geplante Verlobung mit Aleks geplatzt ist, wünschte ich mir eigentlich
nur Ruhe vor allen Mannsbildern. Aber dann tauchte ja bekanntlich Thórsteinn
aus dem Nichts auf und jetzt?
(sieht zu
ihm hinüber und verliert sich im Blick seiner grauen Augen. Hektische Flecken
tauchen auf ihren Wangen auf, als er sie anlächelt. Mit einem Ruck wendet sie
sich zu Claudia um)
Tut mir leid, wenn ich so direkt bin,
aber … frag mich das am besten ein andermal!
Danke für dieses Interview.
Ich danke dir. (Genießt
sichtlich, dass Thórsteinn begonnen hat, seine Finger mit den Ihren zu
verflechten und sie augenzwinkernd ansieht.)
Du … findest doch sicher alleine hinaus?
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