Buchvorstellung
einmal anders 😉
Wichtige Fakten:
Autor: Katharina Münz
Seitenanzahl: 179 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Genre: Liebesroman mit Zeitreise
Autor: Katharina Münz
Seitenanzahl: 179 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Genre: Liebesroman mit Zeitreise
Der Klappentext:
Reenactment. Charlotte bekommt Herpes, wenn sie nur an das Wort denkt. Auf matschigen Äckern Wickie spielen entspricht nicht gerade ihrer Vorstellung von einem gelungenen Wochenende, aber was tut sie nicht alles ihrem Freund zuliebe. Doch dann erwischt sie Aleks mit ihrer – ehemals! - besten Freundin auf dem Mittsommerfest. Zutiefst verletzt flieht sie vom Museumsdorf, als ein lecker aussehender Fremder in A+-Gewandung ihr vors Auto und ins Leben fällt.
[Heute befinde ich mich im Landesamt für
Denkmalpflege in Kiel, wo ich mich mit Pappa, einen Profi in Sachen
Reenactement und Katharina Münz der Autorin]
Claudia: Ich freue mich, dass ihr heute für das Buch und die Abenteuer
darin antwortet. Vielleicht wollt ihr euch vielleicht sogar gegenseitig
interviewen?
Pappa: Katharina, beschreibe uns doch das
Buch aus deiner Sicht, in max. 5 Sätzen
Katharina:
›Aus der Zeit gefallen - Thórsteinn vs. Charlotte" wird eine hoffentlich
humorvolle, turbulente und spannende Romanze mit ganz viel zwischenmenschlichem
Knistern. Mit dem ersten Teil, der jetzt erschienen ist, will ich einerseits
den Lesevorlieben der anvisierten Zielgruppe, der Leserinnen von New Adult und
Urban Fantasy, gerecht werden und andererseits die für eine kleine, weitgehend
unbekannte Selfpublisherin wie mich unheimlich wichtigen Werbemaßnahmen des
Kindle Storyteller Awards mitnehmen. Ich erhoffe mir von den "Aus der Zeit
gefallen"-Büchern, dass neue Leserschichten auf meine "Wikinger im
Herzen" aufmerksam werden und gegebenenfalls vorhandene Berührungsängste
vor historischen Stoffen - zumindest in meinem, modernen Gewand - ablegen.
Pappa: Warum hast du ausgerechnet
Reenactment und Zeitreisen als ein Hauptteil des Buches verwendet?
Katharina:
Bei den Recherchen zu meinen Frühmittelalterromanen ließ es sich nicht
vermeiden, dass ich in Kontakt zur Reenactment-Szene gekommen bin. Es ist
wirklich beeindruckend, wie viel Fachwissen da von überwiegend Laien, aber auch
Experten wie dir angesammelt wird. Teilweise reicht das schon an experimentelle
Archäologie heran. Wie in allen spezialisierten Gruppen werden auch beim
Reenactment liebenswürdige Schrullen gepflegt, die ich gerne als Aufhänger
genutzt habe. Zeitreisen faszinieren mich schon seit meiner Kindheit, als ich
gebannt ›Catweazle‹ am Fernseher verfolgte und das Buch ›Titus kommt nicht alle
Tage‹ förmlich Wort für Wort auswendig lernte.
Katharina: Pappa, ich glaube du könntest uns
vielleicht ein bisschen erklären, was Reenactement wirklich ist und worauf man
dabei achten sollte.
Pappa:
Mit Hilfe von Reenactment soll die Geschichte für breite Bevölkerungsschichten
erlebbar gemacht werden. Über die romantisierte Atmosphäre auf kommerziellen
Mittelaltermärkten hinaus werden durch lagernde, möglichst zeitgerecht
gekleidete und ausgestattete Gruppen zumindest für kurze Zeitabschnitte kleine
Zeitreisen möglich. Insbesondere Freilichtmuseen profitieren sehr von den
darstellenden Gruppen, weil sie sonst öde und leer daliegende Häuser mit Leben
erfüllen. Hierbei werden die unterschiedlichsten Epochen abgedeckt - von der
Römer- und Keltenzeit über das Mittelalter bis hin zur Zeit des 2. Weltkriegs
und der Nachkriegszeit.
Pappa: Hast du eine Lieblingsstelle im
Buch, welche du uns unbedingt vorstellen möchtest? Meine ist, als ich Charlotte
und ihren komischen Finnen ganz heldenhaft vor der anrückenden Kavallerie
rette.
Katharina:
Ach, schau mal an! Das freut mich aber, dass die dir gefällt. Ich mag sie auch,
wie viele andere Szenen! Schwer zu entscheiden, welche meine liebste ist. Wie
wäre es, wenn ich stattdessen verrate, wem zu ehren ein gewisses Rezept im Buch
gekocht und verkostet wird? Meinem älteresten Sohn!
Pappa: Wie viel echte Katharina steckt
eigentlich in diesem Buch oder in den einzelnen Protagonisten?
Katharina:
Gegenfrage: Wie viel echter Wikinger steckt denn wahlweise im
Reenactment-›Papst‹ oder im Magister mit 3/4-Stelle am LD? Schwer zu
entscheiden, nicht wahr? *lach*
Claudia: Was ist denn euer Lieblingszitat aus diesem Buch?
Pappa:
Was für eine Frage! Natürlich die hier, als ich Charlotte über meinen Job
aufkläre: »Ich hänge das auch nicht gern an die große Glocke. Magister artium
mit einer 3/4-Stelle beim LD lockt die Mädels nicht gerade hinterm Ofen
hervor.« LD? Sagte er nicht gerade vorhin, dass er in irgendeiner Behörde
arbeitet? »Und eine Besoldung nach TV-L 9 ist jetzt nichts, was potentielle
Groupies zum Kreischen verlocken könnte.«
Katharina:
Das stimmt, die Szene zeigt deinen Sinn für Humor.
Pappa:
(ein bisschen pikiert) Den Charlotte mir gar nicht zugetraut hätte. Mal
ehrlich, sie hatte ja nur noch Augen für diesen Typen den sie angeblich nie
zuvor gesehen hat! Ha! Dafür hat sie sich diesem ›Fremden‹ aber verflixt
schnell an den Hals geworfen!
Katharina:
Nun sei mal nicht so streng mit ihr! Ich finde, diese Szene zeigt sehr schön,
dass sie überhaupt nicht versessen darauf war, sich um ihn zu kümmern. Behutsam
löse ich meine Finger aus seinem Griff, stehe ganz langsam auf, um …
»Biiep-biiep-bii-bii-bii-biieb!« Das zuvor beruhigend einschläfernde Piepsen
der Monitore steigert sich zu einem Kreischen, ich erstarre in der Bewegung und
schiele zum Bett, wo der appetitliche Finnenhappen sich unruhig von rechts nach
links zu werfen beginnt. »Scheiße«, flüstere ich und fasse nach seiner Hand,
woraufhin er sich schlagartig beruhigt.
Pappa: Leser sind immer ein bisschen
neugierig. Würdest du dich vielleicht noch in deinen eigenen Worten den Lesern
vorstellen?
Katharina:
Wer, ich?
Pappa:
Ja, wer sonst?
Katharina:
Na, du vielleicht? Oder Claudia? Ja, doch, das ist doch eine gute Idee! Wir
beantworten alle die gleiche Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?
Pappa:
Reenactment zu machen?
Katharina:
Ja, genau!
Pappa:
Nun, zunächst ist das eine gute Gelegenheit um breite Schichten der
Bevölkerung, ich denke vor allem an Kinder, für geschichtliche Zusammenhänge zu
interessieren, die in der Schule leider oft nur als trockene Datensammlungen
rübergebracht werden. Dann ist es ganz gut, wenn man die Szene nicht völlig
ohne wissenschaftliche Begleitung lässt, nicht, dass sich da elementare Fehler
in der Darstellung einschleichen. Da gibt es sonst peinliche ›Schnitzer‹ im
Wortsinne, wenn wikingerzeitliche Häuser mit in Holztafeln geritzten Runen des
älteren Futharks geschmückt werden, die damals gar nicht mehr verwendet wurden.
Katharina:
Dich treibt also das didaktische Element?
Pappa:
Ja, kann man so sagen. (Grinst) Aber es macht auch einfach sauviel Spaß! So,
jetzt du: Wieso hast du dieses Buch geschrieben?
Katharina:
Puh, das ist schwer zu sagen. In erster Linie möchte ich damit vor allem den
jüngeren Leserinnen die Vorbehalte nehmen, historische Stoffe seien trocken und
zäh zu lesen ...
Pappa:
Wie der Geschichtsunterricht an der Schule!
Katharina:
Ja, genau! Aber man kann auch so darüber schreiben, dass es sich so lebendig
wie dein Reenactment anfühlt. Der eigentliche Grund ist aber, dass mein
Unterbewusstsein aus ganz vielen bekannten Teilen etwas Neues zusammenbaut. In
diesem Fall waren es ein Kinderbuch, das ich vor fast 40 Jahren las ( ›Titus
kommt nicht alle Tage‹ ), Filmszenen aus ›Catweazle‹, Marvels ›Thor‹, ›Die
Besucher‹ mit Jean Reno und zuletzt die sehr sehenswerte skandinavische
Verfilmung ›The last King‹, die ihre Spuren im Plot hinterlassen haben.
Pappa:
Prima. Und was ist mit dir, Claudia?
Claudia: Ich? Warum mich diese
Geschichte interessiert und ich gerne historische Geschichten lese?
Gute Frage! Aber ein kleiner Teil in mir mag diese Geschichten. Wenn ich an
einem Mittelaltermarkt oder einer Burg oder einem Schloss vorbei fahre, gehe ich hin und sehe mir alles an. Und außerdem hat
es bei mir auch didaktische Gründe, denn ich bin ja auch Geschichte und
Sozialkundelehrerin und mit solchen gut recherchierten Fakten, kann man schon
ein paar Schüler hinter den Tischen hervorlocken. ;)
Aber jetzt danke ich euch für dieses
Gespräch!
Pappa & Katharina: Wir danken
dir!
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