Mittwoch, 7. Juni 2017

[Buchvorstellung] Mit Fingerspitzen für immer von Lotte R. Wöss

Heute einmal Buchvorstellung anders! 😃

Wichtige Fakten:
Titel des Buches: Mit Fingerspitzen für immer
Autorin: Lotte R. Wöss
Seitenanzahl: 330 Seiten
Verlag: Telegonos Publishing


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Über das Buch:
Ehe und Kinder kommen für Jos Heim von Werlenbach nicht infrage. Als seine Freundin Dani sich Hoffnungen macht, vertreibt er sie auf infame Weise. Doch er bereut diesen Schritt und als er ein Jahr später von der Existenz seines Sohnes erfährt, will er seine Familie zurück. Dani ist immer noch verletzt und möchte nichts mehr mit Jos zu tun haben. Aber Noah hat frühkindlichem Autismus und Jos‘ tatkräftige Hilfe erweckt Danis verdrängte Gefühle erneut zum Leben. Kann sie ihm vertrauen? Die beiden müssen sich nicht nur mit Noahs Handicap auseinandersetzen, sondern auch Jos‘ Vergangenheit bewältigen und das scheint aussichtslos zu sein …

Heute möchte ich euch das Buch aus der Sicht der Autorin vorstellen:

Hallo, ich freue mich, dass du heute für dein Buch antwortest. J

Beschreibe uns doch bitte dein Buch in maximal 5 Sätzen.
Ein Paar, das sich bereits getrennt hat, bekommt ein Kind. Eine alltägliche Geschichte? Nein, denn dieses Kind ist Autist. Während die beiden Partner noch mit den Gefühlen für oder gegen sich, ringen, lebt der Kleine in seiner eigenen Welt. Und sie erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.

Wie bist du auf die Idee gekommen, dieses doch sehr schwierige Thema des frühkindlichen Autismus und das Thema Familie so in den Vordergrund zu stellst?
In unserer Zeit werden Behinderte immer noch ausgegrenzt. Gerade Autisten haben es schwer, weil man ihnen ihr Handicap nicht ansieht. Je mehr ich über Autismus erfahren habe, wurde mir bewusst, dass ich außer Vorurteilen, nichts darüber gewusst habe. Und, ganz ehrlich? Ich könnte noch jahrelang darüber lesen und studieren und wüsste immer noch nicht alles.

Hast du als Autorin auch eine Lieblingsszene in diesem Buch, welche du uns auf jeden Fall vorstellen möchtest?
Ja. Das ist die Szene, in der Jos und Dani mit ihrem Sohn zu Silvester ins Badezimmer flüchten. Noah verträgt den Lärm der Silvester-Raketen nicht.

...
Das Bad hatte kein Fenster, lediglich eine Lüftungsanlage. Dani befolgte seinen Rat, gemeinsam saßen sie am Rand der Badewanne und blickten unglücklich auf ihr schreiendes Kind. Tatsächlich waren die heftigen Geräusche hier nur gedämpft zu hören. Dani massierte Noahs Bauch, er versteifte sich jedoch und unterbrach sein Gebrüll nicht.

»Ich hole die Kugel.« Jos schlüpfte schnell durch die Tür, damit wenig Lärm eindrang. Bei seiner Rückkehr wartete er einen Knall ab, ehe er wieder hineinschlüpfte.

Noah wimmerte vor sich hin und hielt die Augen geschlossen. Jos ließ die Kugel über ihm baumeln, es dauerte einige Minuten, bis Noah die Augen öffnete und fast im Nu zu schreien aufhörte. Sie atmeten erleichtert auf. Die Geräusche klangen nur gedämpft herein und offenbar störten sie Noah nicht mehr in dem Ausmaß.

»Das war eine gute Idee!« Dani fielen sämtliche Steine vom Herzen.

Jos’ Laune stieg augenblicklich ob dieses Lobes. »Allerdings wird der Lärm ein paar Stunden anhalten und es wird hier reichlich unbequem werden.« Er sah sich um. Der Raum war definitiv zu klein, um eine Matratze auf dem Boden unterzubringen. »Ich könnte Noahs Kindermatratze in die Badewanne legen und wir bereiten ihm ein provisorisches Bett.«

Dani blickte sich um. »Ich kann doch meinen Sohn nicht in der Badewanne schlafen lassen.«

Wie viel echte Lotte steckt in diesem Buch? Bzw. gibt es Parallelen zwischen dir und deinen Protagonisten?
Wahrscheinlich wesentlich mehr, als mir bewusst ist. Vor allem finde ich einige Charaktereigenschaften von mir in meinen Figuren. Doch keine Figur bin wirklich ich.

Und letzte Frage: Was ist dein Lieblingszitat aus deinem neuen Werk?
»Manchmal vergisst man einfach das Wesentliche.«

Natürlich wollen meine Leser auch etwas über die Autorin erfahren:
Willst du uns etwas über dich erzählen?
Ich bin in Graz geboren, lebe seit über 30 Jahren in Vorarlberg. Ich bin Krankenschwester, habe zwei Töchter und einen Sohn, alle erwachsen. Meine Anregungen hole ich aus dem täglichen Leben. Am liebsten schreibe ich Liebesgeschichten – Gefühle sind meine Welt. Vor allem fasziniert mich die Entwicklung, die ein Mensch nehmen kann, die Möglichkeit an sich selbst zu arbeiten.
In meiner Freizeit schwimme ich, sportlich schnell und genieße die Zeit mit meinem Ehemann und den Kindern.

1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Das Thema Autismus interessiert mich auch sehr. Als ich Computervisualistik studiert habe, war gefordert, dass man auch ein paar Pädagogikvorleseungen besucht (das war ein sehr interdisziplinärer Studiengang, gefordert waren auch Zeichenkurse, Philosophie und vieles mehr), und ich habe ein Semester lang eine Vorlesung über Autismus belegt. Der Dozent hatte da sehr viel praktische Erfahrung, weil er viele Jahre lang in einem Projekt gearbeitet hatte, bei dem autistische Menschen gemeinsam ein Restaurant betrieben, was natürlich seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich brachte.

    Eine schöne Buchvorstellung!

    Wenn du Zeit und Lust hast: ich habe dich für den Germany's Next Topbook TAG getaggt!

    LG,
    Mikka
    mikka@mikkaliest.de

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