Donnerstag, 6. Dezember 2018

[Buchvorstellung einmal anders] Löwenflügel von Thalea Storm

Buchvorstellung einmal anders

Ich treffe mich heute mit der Autorin Thalea Storm um mit ihr über ihr Buch „Löwenflügel zu reden.


1. Danke, dass du dir heute Zeit genommen hast um für dein Buch zu antworten.

Sehr gerne. Löwenflügel ist ein ganz besonderes Buch, welches mir unheimlich am Herzen liegt.


2. Beschreibe uns doch dein Buch in max. 5 Sätzen.

Leo leidet unter einer Sozialphobie - der Angst vor Menschen - und schlängelt sich durch das Leben in dem steten Versuch, nicht ständig anzuecken. Bis ihm plötzlich Maya begegnet, die mit ihrer quirligen und lebensfrohen Art nicht nur Farbe, sondern auch Liebe in Leos Leben bringt. Während ein zartes Band aus einzigartiger Freundschaft und zaghafter Liebe zwischen ihnen wächst, müssen sie sich den Herausforderungen des Lebens mit Leos Dämonen stellen. Und vor denen kann nicht einmal die Liebe davonlaufen…

3. Deine Protagonisten gehen durch ziemlich viele Höhen und Tiefen in dieser Geschichte. Magst du es deine Charaktere an die Grenzen des schaffbaren zu führen?

Ja, das mache ich sehr gerne. Von meinem Bloggerteam habe ich schon den Namen „Seelenzerstörerin“ bekommen. :D :D :D Warum nur? Ich weiß gar nicht, wovon sie reden. 😉 Wer meine Bücher kennt weiß, dass ich meine Protagonisten immer wieder vor schwere Entscheidungen und große Wendepunkte des Lebens stelle. Ich glaube, dadurch drückt sich meine innere Einstellung aus - man darf niemals aufgeben und man kann alles schaffen. Egal wie.


4. Hast du eine Lieblingsstelle im Buch, die du uns unbedingt vorstellen möchtest?

Es gibt so viele zauberhafte Stellen in dem Roman. Wenn ich mich für eine entscheiden müsste, wäre es diese besondere Szene zwischen Maya und Leo:

„Sie schmiegte ihren Kopf wieder an meine Brust und ich hielt sie und streichelte über ihr Haar, bis das Zittern nachließ, meine Muskeln sich entspannten und mein Herz aufhörte zu stolpern. Ich wünschte, wir hätten für immer so liegen können. Fest umschlungen in ihrem Bett. So nah beieinander und gleichzeitig beide so voller Freiheit. Denn das war es, was Maya mit mir machte: durch sie vergaß ich immer öfter, wer ich war und welche Krankheit in mir tobte. Es kümmerte sie nicht. Sie behandelte mich, als gebe es keine Ängste in meinem Leben, als wäre ich normal. Schon jahrelang behandelte mich niemand mehr ‘normal’. Für alle, die mich kannten, war ich ‘der kranke Leo’. Für alle, die mich nicht kannten, ‘der komische Typ“.
Doch in diesem Moment, in ihrem Bett, als ich sie hielt wie einen wertvollen Schatz nach unserem ersten Kuss, fühlte ich mich unglaublich frei.
Frei und normal.
Das machte mich lebendiger als je zuvor.“


5. Wie viel echte Thalea steckt in dem Buch oder auch in dem einen oder anderen Charakter?
Sehr viel! Löwenflügels Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, zumindest in ihren Grundzügen. Ich selbst habe in Mayas und Leos Alter einmal eine ähnliche Freundschaft erfahren und kannte einen Leo. Damals war ich also in der Maya-Position. Diese besondere Verbindung hat mich zu dem Roman inspiriert. Zudem konnte ich in meinem Privatleben zu der Krankheit „Sozialphobie“ zahlreiche Erfahrungen sammeln, die sich in dem Roman wiederspiegeln und ihn letztlich so lebendig und einzigartig machen. Auch die Stellung der Gesellschaft und die Sichtweise der Menschen, die psychisch Kranke immer wieder ausgrenzen und weiter isolieren, ist für mich eine Herzensthematik, mit der ich mich auch privat immer wieder beschäftige. Somit ist Löwenflügel ein sehr persönlicher Roman.


6. Beschreibe dich mit 3 Eigenschaftswörtern.
Intensiv
Anders
Inspiriert

Die drei Wörter wirken auf den ersten Blick eher einfach, sind aber - beim näheren drüber nachdenken - doch sehr speziell.


7. Mich würde noch dein Lieblingszitat aus „Löwenflügel“ interessieren.

„Die Menschen sagen oft: ‘Das tut mir so leid.’ oder ‘Das verstehe ich.’ Was sie eigentlich meinen ist: ‘Du tust mir leid. Ich verstehe die Worte, die du mir sagst aber ihre Bedeutung nicht.’ Niemand, der nicht etwas Vergleichbares erlebte, konnte nachfühlen, wie es mir ging.“



8. Danke dir für das Interview.
Danke, dass ich mich zu diesem besonderen Buch hier äußern durfte.

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