Protagonisteninterview
Ich treffe
mich heute zu einem Interview mit Rosalind Sophia Coleman und William Harold
King.
Danke,
dass ich heute vorbeikommen durfte um euch ein paar Fragen zu stellen.
Rosalind: Wir haben zu danken.
William lächelt sein All-American-Boy-Lächeln.
Woher
kennt ihr beiden euch eigentlich?
William schaut zu Rosalind: Wir
kennen uns eigentlich schon ewig. Wir waren noch Kinder.
Rosalind: Du warst sechzehn und
warst mit meiner Schwester zusammen.
William schaut ein wenig gequält.
Rosalind: Was hast du?
William: Ich rede nicht gerne über
diese Zeit.
Rosalind zuckt mit den Schultern: Ob
wir drüber reden oder nicht, es ist wie es ist. Du warst der Freund und dann
der Ehemann meiner Schwester.
William: Ich wünschte, es wäre
anders.
Rosalind: Wie denn?
William greift nach ihrer Hand: Dass
ich immer nur Augen für dich hatte.
Rosalind lächelt: Es ist doch gut,
dass du jetzt nur noch Augen für mich hast.
William zieht ihre Hand an seine
Lippen: Immer nur.
Rosalind
und William, würdet ihr euch gegenseitig ganz kurz beschreiben?
Rosalind: Sein Ego ist schon groß
genug.
William lacht: Die Wahrheit kann man
sagen.
Rosalind: Na gut, er sieht ganz gut
aus.
William zieht die Stirn kraus: Ganz
gut?
Rosalind: Passabel, würde ich sagen.
William greift sich an die Brust:
Das tut weh.
Rosalind schmunzelt: Was hast du
erwartet?
William: Dass ich der
bestaussehendste Mann bin, den du je gesehen hast. Ein wahres Gottesgeschenk.
Rosalind: Das ist doch ein wenig
übertrieben.
William: Keineswegs. Und das weißt
du auch.
Rosalind: King William mal wieder?
William grinst: Das weißt du doch,
Sweetheart.
Rosalind: Und wie sehe ich aus?
William: Du, meine Liebste, bist ein
wahrer Augenschmaus. Ich liebe deine roten Haare.
Rosalind empört: Kastanienbraun!
William lacht: Meinetwegen auch das,
wenn es dich glücklich macht.
Glaubt
ihr an Liebe auf den ersten Blick?
Rosalind: Ich ja.
William: Ich glaube an Liebe auf den
ersten Blick, aber manchmal lässt die Sehkraft einen im Stich und erst, wenn
einem die Augen geöffnet werden, sieht man richtig.
Wie
war es für dich Rosalind, als William heiratete und schließlich in den Krieg
musste?
Rosalind: Der Tag seiner Hochzeit
war der schlimmste Tag meines Lebens. Zumindest dachte ich das. Nicht nur wegen
der Heirat an sich, sondern auch, weil er am nächste Tag in diesen grausamsten
aller Kriege ziehen musste, der so eine dermaßene Verschwendung von
Menschenleben war. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Jeden Tag, nein, jede
Sekunde. Immer habe ich nach Informationen gesucht, was gar nicht so leicht
war, weil alle behauptet haben, dass ich noch zu klein sei. Dieses ganze
Halbwissen war schlimmer, als einmal die Wahrheit zu hören.
William: Das habe ich gar nicht
gewusst.
Rosalind: Ich habe so oft an dich
gedacht.
William: Ich bin froh darüber.
Wie
verbrachtest du, Rosalind, diese Zeit hier in Indiana, bzw. woher nahmst du,
William, die Kraft in dem Krieg drüben in Europa in den Schützengräben nicht
aufzugeben?
Rosalind: Das Leben zu Hause ging
weiter. So grotesk das auch anmutet, aber für die meisten war der Krieg so weit
weg. Ich habe stricken gelernt, um auch einen Beitrag zu leisten. Einen kleinen
zwar nur, aber ich war ja auch erst elf. Aber die Idee, dass unsere Jungs kalte
Füße haben, hat mich traurig gemacht. Neben allem anderen war das etwas, was
ich ändern konnte. Zumindest für ein paar der Soldaten.
William: Ich denke nicht gerne an
die Zeit zurück. Bevor du wieder sagst, es ist wie es ist, auch wenn wir nicht
drüber sprechen, Rosie, lass mich ausreden. Ich rede nicht gerne darüber, weil
der Krieg dir alles nimmt, was dich ausmacht. Du bist nicht mehr du selbst,
sondern nur noch ein Soldat, der funktionieren muss. Die Menschlichkeit wird
einem genommen. Krieg ist grausam, und um ihn zu überleben, muss man sich
selbst verleugnen. Alle Empathie, alle Gefühle, alle Gedanken muss man
ausstellen. Man wird zu einer simpleren Version von sich selbst. Einer Version,
die ums Überleben kämpft. Und dann heißt es, sie oder ich. Das ist kein Mensch
auf den ich stolz bin.
Rosalind: Aber du kannst stolz auf
dich sein.
William schüttelt den Kopf: Nein,
Rosie, Krieg ist nichts, worauf man jemals stolz sein kann.
Ist
es wichtig für euch immer einen Anker zu Hause zu wissen?
William: Der Gedanke an meine
Familie zu Hause ist das, was mich überleben ließ.
Rosalind: Ich habe das so noch nicht
erlebt, bin ohne Anker losgezogen. Aber ich glaube, dass Wissen, das da jemand
ist, der dich über alles liebt, der dir einen Grund zum Leben gibt, macht einen
stark.
Glaubt
ihr an die Macht der Veränderung oder sollte man alles nach dem alten Frauen- und
Weltbild weiter betrachten und danach gelebt werden?
Rosalind: Papperlapapp. Jeder ist
seines eigenen Glückes Schmied.
William: Ich bin froh, dass Rosie so
ist. Aber ehrlich muss ich sagen, vorher dachte ich, dass Frauen mit diesem
Rollenbild zufrieden sind. Dass es das ist, was sie wollen. So kannte ich es
bei meiner Mom, bei Bekannten und Verwandten. Und auch Maura hat mir nie
gesagt, dass sie was anderes tun will. Erst Rosie hat mir die Augen geöffnet.
Und ich bin froh, weil ich dann auch nicht in eine starre Rolle gepresst werde.
Wir sind Partner.
Rosalind: Das hast du schön gesagt.
William: Ich bin halt der Beste.
Rosalind: Dein Ego ist unglaublich.
William zeigt sein
All-American-Boy-Lächeln: Deswegen liebst du mich.
Was
sind eure Wünsche, für die Zukunft und habt ihr vielleicht schon Pläne diese
umzusetzen?
Rosalind: Ich habe viele, viele
Pläne.
William: Ach? Du hast Pläne? Komme
ich in denen auch vor?
Rosalind: Vielleicht.
William: Nur vielleicht?
Rosalind: Mein Plan mit dir ist, für
immer glücklich zu sein.
William streichelt ihre Hand: Das
ist auch mein Plan.
Rosalind: Aber beruflich habe ich
auch Pläne! Ich will BioKing erfolgreich machen.
William: Da habe ich keinerlei
Zweifel dran.
Rosalind: Du bist süß.
William: Ich bin super männlich und
super stark.
Rosalind verdreht die Augen: Das
auch. Aber auch süß.
Ich
danke euch für das sehr interessante Gespräch und hoffe, dass sich alles eure
Wünsche für die Zukunft erfüllen werden.
William: Ich danke dir, Schätzchen.
Rosalind: Vielen Dank!
Herrliches Interview :D <3
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