AUTORENINTERVIEW
Claudia Giesdorf
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wie schön, dass ich hier bei Dir sein darf. Ich heiße Claudia Giesdorf, bin 36 Jahre alt und lebe in Berlin mit Kind, Mann und Kater.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin die totale Klischeeautorin. Ich schreibe tatsächlich bereits seit der Grundschule. Meine erste Geschichte handelte von einem Mädchen, das einer anderen das Pausenbrot geklaut hat und es danach furchtbar bereut hat. Die Geschichte ist aber nicht biographisch. 😉
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns bzw. die Reihen in max. 5 Sätzen beschreiben?
Unter meinem Pseudonym „Jana Herbst“ sind bisher drei Liebesromane erschienen, die eine wilde Mischung aus Humor, Spannung und Liebe sind (Highheels, Herz & Handschellen, Der Agent, meine Tochter & Ich, Irgendwas mit Liebe). Hier sind all diejenigen richtig, die Liebesromane mögen, aber auch einen Hauch Spannung vertragen. Mein Psychothriller „Seelenschnitte“ ist hingegen düster und dunkel und nichts für Zartbesaitete.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
So gut wie fertig!Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich liebe es, Mama zu sein. Wirklich. Die Nachmittage gehören meiner Tochter. Manchmal liegen wir auf dem Wohnzimmerboden und hören Hörbücher, oder wir machen zusammen Hausaufgaben, besuchen Freundinnen, oder ich fahre sie zu diversen Sportaktivitäten und sitze dann da rum und lese. An den Wochenenden liebe ich es, kulturell unterwegs zu sein. Ich besuche gerne Ausstellungen und Museen.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe weder Lieblingsbücher, noch -autor*innen. Dafür gibt es einfach zu viele gute.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ihr müsst euch vorstellen, dass ich an einem ganz normalen Esstisch sitze, auf einem ganz normalen Stuhl und vor mir ein ganz normaler Laptop (nicht mal ein Apple!). Um mich herum liegen überall kleine Zettel und Einkaufsbons verteilt, auf denen ich irgendwann mal irgendwelche wichtigen Dinge für das Buch notiert habe, die ich nun versuche zu entziffern und zu verstehen. Zwischendurch bin ich die Sklavin meines Katers und stehe 20.000 Mal in der Stunde auf, um ihn in den Garten zu lassen und das richtige Futter hinzustellen (Katzenbesitzer wissen, wovon ich reden).
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe um 6.00 Uhr auf, weine ein bisschen, weil es viel zu früh ist und ich am Tag zuvor natürlich NICHT vor Mitternacht aufgehört habe, zu lesen, gehe duschen und schmiere Pausenbrote. Dann wecke ich meine Tochter, bringe sie in die Schule und schaffe erst mal ein bisschen Ordnung (man könnte denken, ich schinde nun Zeit, und damit könnte man recht haben.) Dann schreibe oder überarbeite ich bis mittags, koche mir dann was zu essen und arbeite weiter. Zwischen Schreibintervallen kümmere ich mich um meine Social Media Kanäle, beantworte Mails oder ähnliches. Gegen Nachmittag hole ich meine Tochter ab. Wenn ich ein Kapitel nicht fertigbekommen habe, setze ich mich manchmal noch mal abends dran, aber das kommt nicht soooo oft vor. Wenn das Kind dann irgendwann im Bett ist, schauen mein Mann und eine Folge von irgendeiner Serie und dann gehe ich ins Bett und lese. Ziemlich unspektakulär, aber ich liebe meine Schreibtage.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich habe bisher Thriller/Psychothriller und Romantic Thrill-Bücher geschrieben und mochte beides sehr gerne. Beim Lesen verfahre ich nach dem Motto: Was nicht schnell genug weg ist, wird gelesen. Da ist von Belletristik, bis Fantasy alles dabei.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nein, habe ich nicht, denn ich glaube ganz fest daran, dass es im Leben immer wieder verschiedene Phasen gibt, die unterschiedliche Lebensgefühle mit sich bringen. Einen Satz über solch komplexen Gefüge zu stülpen, passt für mich nicht. Wenn es mir nicht gut geht, wenn ich wirklich richtig am Boden bin, dann möchte ich nicht Carpe Diem oder so hören. Dann möchte ich mich da selbst wieder rauskämpfen, selbst erkennen, was mir in dieser Situation hilft. Ich möchte nicht, dass ein bestimmter Satz für mich leuchtet, sondern dass ich es für mich tue.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Habe ich nicht, aber ich war dieses Jahr in Slowenien im Urlaub und es war WUNDERSCHÖN.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Hm. Schwierig. In Bezug auf meine Bücher bin ich sehr kritikfähig, wenn ich weiß, dass diese Person mein Buch besser machen möchte. Meine Testleser oder Lektorin bspw. Ansonsten sehe ich Schreiben als Kunst an, und die kann nicht jedem gefallen. Es ist nicht möglich, ein Buch zu schreiben, das allen Menschen auf dieser Welt gefällt. Wenn ich also beim Schreiben alles gegeben habe, wenn meine Lektorin und ich hart an dem Text gearbeitet haben und es dann Leser*innen nicht gefällt, und sie dieses subjektive Empfinden als Kritik äußern, prallt das an mir ab. Dann ist dieses Buch zu diesem Zeitpunkt einfach nicht das richtige für diese Leser*in. Wenn es um Kritik außerhalb des Schreibens geht, versuche ich, nicht sofort darauf zu reagieren. Ich denke darüber nach, ob das stimmt, oder nicht und ob die Kritik angemessen ist.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und mit diesem Buch nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich hatte tatsächlich sogar das Angebot eines Verlages, aber ich wollte unbedingt auch mal Selfpublisher-Luft schnuppern. Ich wollte wissen, wie es ist, das Buch vom ersten Buchstaben, bis zu dem Moment, in dem es die Leser*innen in den Händen halten, zu betreuen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke schon mal, dass ihr bis hierher gelesen habt 😉
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