Dienstag, 25. Juli 2017

[Protagonisteninterview] Prinzessin der Wüste von Bettina Auer

Protagonisteninterview Teil 1
[Wir befinden uns an Bord der Seidenen und Sarlia will mir heute meine Fragen beantworten.]
Sarlia: Hallo Claudia …..
Sarlia, was führt dich hierher auf dieses Schiff, eigentlich dachte ich ja, dass wir uns in Brema treffen?
Sarlia: Nun, eigentlich war das ja so geplant, doch mein ach so toller Vater hatte ja urplötzlich die Idee, mich einfach zu entführen! Ich fasse es immer noch nicht! Er hat sich jahrelang einen Dreck für mich interessiert und auf einmal taucht er auf und meint, er kann mich und meinen Freund Rian einfach mitnehmen! Vor allem Rian …. Dem wird ja nur mulmig zumute, wenn er ein Schiff in der Ferne sieht!
WAS? Das klingt ja nicht so toll, warum musst du denn hier sein und Rian auch?
Tzz … das kannst du laut sagen! Es ist grauenhaft. Ich meine, ich wollte eigentlich immer zur See fahren, aber nicht so … ich wollte auf ein Schiff, dass ich mir selbst ausgesucht habe und nicht auf eines gegen meinen Willen. Ja … Rian ist noch weniger begeistert wie ich, aber er meckert weitaus seltener als ich, was mich wundert. Er fand meinen Wunsch schon immer bescheuert, einmal auf dem Meer als Kapitänin zu segeln und hat alles versucht, mich dazu zu bringen, endlich dieses Ziel zu begraben. Nun, jetzt muss er sich seinem neuen Schicksal eben beugen – genau wie ich. Und ich fühle mich schuldig, dass er wegen mir hier gelandet ist. Ich hätte mich an diesem Abend nicht mit ihm treffen dürfen, dann wäre er noch Zuhause und ich, nur ich wäre hier …. Aber er hat sich schnell an sein neues Leben gewöhnt. Er musste es tun. Mehr als einmal hat Vater ihm angedroht, ihn über Bord zu werfen wenn er nicht ….
[Plötzlich bricht Sarlia in ihrer Erzählung ab. Kapitän Arras schreitet an uns vorbei und nimmt Sarlia mit in seine Kajüte, unschlüssig bleibe ich an Deck und sehe in die Weite, als plötzlich laute Stimmen zu hören sind. Ich drehe mich um und erblicke schließlich wieder Sarlia, die wütend zu mir kommt.]

Wieso bist du denn so wütend?
Mein Vater! Ich fasse es nicht! Er hat mir gerade offenbart, dass wir auf dem Weg nach Perséi sind, zu einem Königshof, wo angeblich ein Prinz auf mich wartet, dem ich schon vor meiner Geburt versprochen war! Wie kann er es wagen mich so zu hintergehen! Er hat es gewusst – jahrelang! - und urplötzlich kommt er daher und drängt mich! Argh!
Warum wehrst du dich denn nicht dagegen?
Wehren?! Natürlich werde ich mich dagegen wehren! Ich werde mir aber dennoch nicht die Gelegenheit entgehen lassen und mich meinem Vater erstmal fügen. Ich weiß, dass es absurd klingen mag aber … ich habe das Gefühl, dass ich dieses Mal mich nicht dagegen sträuben sollte. Dass ich mich überraschen lassen sollte. Ich … (sie seufzte tief) ich werde mich nicht unterwerfen, so viel ist sicher. Ich werde kämpfen für meine Freiheit.
[Wir kommen in einer Hafenstadt in der Nähe von Omar an. Langsam begebe ich mich an Land und verabschiede mich von Sarlia und dem wundervollen Schiff. Aber irgendwie ist mir noch nicht nach dem Ende zu mute, so miete ich mir ein Pferd und reite Richtung Omar.]

Protagonisteninterview Teil 2

[Dort angekommen bewundere ich den prächtigen Palast. Eine junge Frau kommt mir entgegen und bittet mich auf Wunsch von Prinz Shiraf in den Palast.]

Wie ist dein Name?
Ich heiße Sara und gehöre zum Harem des Scheichs, der über Perséi herrscht.

Sara, was muss ich bitte beachten, wenn ich einem echten Prinzen begegne? Ich habe ja keine Ahnung. Kannst du mir schnell eine Einführung geben?
Du solltest ihm auf jeden Fall respektvoll begegnen. Nicht widersprechen, auch, wenn es dir schwer fällt und vor allem merke dir eines – wenn er etwas sagt, was dich stört, sag es nicht. Bitte. Es … Prinz Shiraf ist sehr leicht zu reizen, vergiss das nicht.

[Wir kommen in einen Hof, wo Prinz Shiraf auf uns wartet.]

Prinz Shiraf, es ist mir eine Ehre, dass sie sich mit mir treffen und mit mir sprechen wollen.
Tzz … ich tue dies nur, weil man mich darum gebeten hat und ich nicht unhöflich erscheinen will. Kommt – bringen wir das schnell hinter uns. Ihr könnt Euch ein wenig in dem Palasthof umsehen, wenn Ihr wollt. Seht Ihr hier die weißen Blumen, mit den safrangelben Stempeln? Eine Seltenheit, die nur in der Wüste blüht.

Wie heißt diese Blume? Sie ist so wunderbar, dass ich sie mit Worten gar nicht beschreiben kann.
(Shiraf verzieht kurz das Gesicht und man merkt ihm an, dass die nächste Worte Shira schwer über die Lippen kommen)
Sie heißen Sarlia, was einfach nur die Wüstenblume bedeutet.

Ich habe gehört, ihr wollt demnächst heiraten? Darf man den Namen der Braut erfahren oder die Braut kennenlernen?
Ihr Name ist Sarlia. Und nein …. Ihr dürft Sie nicht sehen; das verbiete ich. Sie wird bald den Palast betreten und von da an gehört sie nun dem Hof von Perséi-, und mir.
Sarlia? [murmle ich] Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute. Richtet eurer Braut meine besten Wünsche aus und danke, dass ihr euch Zeit genommen habt, uns einen Einblick in euer Leben zu geben.
Mhm … danke. Ich werde es ausrichten. Sara, geleite sie hinaus.
[Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging. Dass er Sarlia gegenüber meine Wünsche äußern würde, bezweifele ich stark. Sara geleitet mich wieder zum Ausgang, wo ich noch einen kurzen Blick auf Sarlia und ihren Vater erhasche, bevor sie im Palast verschwinden.]

Sara, ich wünsche dir auch alles Gute für dein weiteres Leben! Und richte Sarlia, falls es der Prinz nicht macht liebe Grüße und viel Glück für die Zukunft aus.

Danke, das werde ich tun. Und danke, dass du das alles auf dich genommen hast, um mehr über uns zu erfahren. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du eines Tages wiederkommen würdest. Danke für deine Zeit! Und auch dir viel Glück für deine weitere Zukunft. 



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