[Wir
befinden uns irgendwo in der Stadt Ilmathori. Laurence Horn, Kyrian, Mirabella
und Valhelia sitzen mir gegenüber.]
Hallo
und herzlich willkommen zum Interview. Ich freue mich wirklich sehr, dass du,
lieber Laurence, Zeit hattest zum Interview vorbeizukommen.
Laurence:
„Hallo Claudia, ich darf doch Claudia sagen? Auch ich freue mich sehr, hier
sein zu dürfen. Momentan bin ich zwar geringfügig im Stress durch die
Messevorbereitungen. Ich habe immerhin gleich zwei Lesungen auf der LBM, ein
Agententreffen und ein Meet&Greet. Dann steht die Veröffentlichung der
Anthologie `U-Files – Die Einhorn Akten´ aus dem Talawah Verlag (mit einer
Kurzgeschichte von mir) an und ich stecke mitten im Schreibprozess von Rodinia Band
zwei. Aber es hat ja glücklicherweise geklappt und hier bin ich.“
Wie
ich sehe, hast du auch einige deiner Protagonisten mitgebracht. Willst du sie
uns nicht vorstellen? Oder besser stellt euch selbst vor mit drei Worten.
Laurence:
„Jaaa …“ *beugt sich vor und flüstert*: „Ich weiß jetzt
nicht, ob das so eine gute Idee war, … Kyrian und Valhelia auf engstem Raum …“ *Zuckt die Schulter und deutet, die Charaktere mögen beginnen*
Kyrian
*nickt mit angespannter Mine*: „Kyrian der Schwarze“
Valhelia
*schaut Kyrian direkt an*: „Valhelia, dein Untergang!“
Mira: „Also ich bin Mira, Mirabella Hafermann. Ach so, das waren
jetzt mehr als drei Worte … Entschuldigung.“
Valhelia *rollt mit den Augen*: „Wofür
entschuldigst du dich?“
Mira: „Aber es waren nur drei Worte verlangt. Und ich habe mehr
gesagt.“
Valhelia: „Das war doch bestimmt nur eine rhetorische Frage. Ach
ja, du kommst ja vom Lande, dann erkläre ich es dir. Das, mit den drei Worten,
war sicher nicht ernst gemeint.“
Mira: „Aber ihr habt doch auch nur drei Worte verwendet.“
Valhelia *rollt erneut mit den Augen*: „Das dauert mir
zu lange, es zu erklären. Vergiss es. “
Kyrian: „Lass dich nicht anmachen, Mira.“
Mira *lächelt Kyrian an*
Kyrian wendet sich an Valhelia: „Und du: Lass sie in Ruhe.“
Laurence *lächelt unsicher*: „Ja, jetzt
haben wir uns ja alle vorgestellt.“
Valhelia: „Nicht ganz.“ *schaut zur
Interviewmoderatorin Claudia* „Meinen Namen nannte ich bereits. Meine Freunde nennen mich
Val. Also für alle Anwesenden hier: Valhelia.“
Was für eine wunderbare Welt,
in die du uns da entführst. Wie hast du dieses wundervolle Land entdeckt und [an
die Protagonisten gewandt] habt ihr immer schon hier
gelebt?
Laurence:
„Entdeckt ist gut. Rodinia ist sehr alt. Mir hat der Name gefallen und es handelt
sich um unseren hypothetischen Urkontinent. Hypothetisch, weil sich die
Wissenschaftler nicht zwischen Pangäa und Rodinia einigen können. Wie ich
schnell feststellte, regieren hier die Magier und herrschen über eine Vielzahl
an Völkern. Ich habe bei weitem noch nicht über alles berichtet, was ich in
Rodinia oder darüber hinaus entdeckt habe. Aber in Band zwei und drei werde ich
noch vieles offenbaren.“ *beugt sich vor und flüstert
verschwörerisch*: „Es ist sogar ein vierter Band, eine Vorgeschichte zur weißen
Magierin, geplant. Aber das ist noch nicht spruchreif.“ *zwinkert Claudia zu*
Valhelia:
„Darf ich jetzt? Danke. Ich lebe mein ganzes Leben bereits in Königstadt; im
Magierviertel, dort wo die Elite wohnt, versteht sich. Ich kann mit Stolz
behaupten, die Schülerin des Magisters zu sein. Ein ganz wunderbarer Mensch. Es
bringt schon erhebliche Vorteile, was das Leben und den Stand in der
Gesellschaft angeht, wenn man die oberste Ebene des Magierturmes bewohnt.“
Kyrian
*Schaubt verächtlich*: „Ich kannte diese Welt nur aus Büchern, aus unseren Legenden.
…“
Valhelia:
„Unseren Legenden? Es gibt noch mehr
von euch Zauberern?“
Kyrian:
„Das werde ich meinem Feind mit Sicherheit nicht auf die Nase binden. Und wenn
es nach mir geht, werde ich dieses Land vernichten.“
Mira:
„Kyrian, sag so etwas nicht …“
Kyrian:
„Warum? Sie haben meine Freunde getötet. Da ist es doch legitim, sich zu
rächen.“
Valhelia
*schnellt in die Höhe*: „Du bist unrechtmäßig in unser Reich eingedrungen und bist
eine Gefährdung für diese unsere Welt!“
Kyrian
*springt ebenfalls auf*: „Ich kam in Frieden!“
Valhelia:
„Ach, eine fremde Welt erobert man also im Frieden …“
Kyrian:
„Ich folgte einer Vision. Es geschieht Unrecht in dieser Welt durch sogenannte
Eisnächte in denen hunderte von armen Menschen sterben.“
Valhelia:
„Und das gibt dir das Recht, diese Welt auszulöschen … mitsamt den `ach so
Armen´ Menschen?“
Laurence:
„Wowwowwowwow … Alle setzten sich wieder. Vielleicht lassen wir Mira auch mal
zu Wort kommen.“
*Die
beiden setzten sich wiederwillig.*
Mira:
„Ich wurde in Birkenbach geboren, einem kleinen Dorf am Rande der Grauen
Steppe. Ich war dort sehr … eigentlich war ich glücklich. Es mangelte uns an nichts.
Und wahrscheinlich säße ich immer noch dort, wenn nicht die Magier in unserem
Wald aufgetaucht wären. Dort nahm das Schicksal seinen Lauf und ich traf auf
Kyrian.“
Valhelia:
„Du …“
Mira
schweigt und blickt verlegen zu Boden.
Kyrian:
„Zum Glück hat sie mich gerettet.“
Valhelia:
„DU …“
Wie kamst du auf diese Idee,
unbedingt nach Rodinia zu wollen, Kyrian? Der Empfang war ja etwas frostig.
Kyrian:
„Ja, das stimmt. Wir kamen in friedlicher Absicht und dieses Magierpack …“
Valhelia:
„Vorsichtig Zauberer. Wir befinden uns in Ilmathorie, einer Hochburg der
Herrschenden Magier. Immerhin gehört uns die Welt. Wir geben den Menschen
Essen, Arbeit und Wohlstand. Durch uns werden die Ernten ertragreicher, weil
wir das Wetter zugunsten der Bevölkerung verbessert haben.“
Kyrian:
„Ihr kontrolliert das Wetter und unterdrückt damit das Volk!“
Valhelia:
„Woher willst du das wissen? Du bist nicht einmal von hier. Du stammst doch aus
der Außenwelt!“
Kyrian:
„Ihr werdet euch noch alle wundern. Meine Welt ist größer als alles, was ihr
euch vorstellen könnt. Und wir Zauberer sind mächtiger als ihr Magier.“
„Valhelia:
„Ha! Also gibt es doch mehr von euch?!“
Laurence:
„Ruhig Blut. Wir sind hier zu einem Interview eingeladen worden. Neutraler
Boden also. Wir sind Gäste. Kyrian, warum erzählst du nicht die ganze Wahrheit.
Ich kann dich ja verstehen, wir hatten das Thema schon einmal. Fehlende
Anerkennung durch den Vater. Missverstanden von der Familie.“
Kyrian:
„Ich kann für mich selbst reden!“ *Kyrian atmet tief durch* „Ja, es ist
wahr. Ganz uneigennützig bin ich nicht hierhergekommen. Irgendwie wollte ich
meinen Vater beeindrucken. Aber letztendlich folgte ich, wie bereits erwähnt,
einem Hilferuf. Von einer weißen … Magierin.“
Valhelia:
„Einem Hilferuf? Ha, das ich nicht lache. Wer sollte das sein?“*lauernd schaut sie zu Kyrian*
Mira:
„Das kann ich … bestätigen. Kyrian ist nicht so … wie er sich gibt. Lernt ihn
kennen, dann versteht ihr seine wahren Beweggründe.“
*Valhelia
lacht laut auf und schüttelt verächtlich mit dem Kopf.*
Wie war denn das erste
Aufeinandertreffen?
Kyrian:
„Wir fuhren tagelang durch diesen verfluchten Nebel. Und irgendwann riss er
auf. Wir sahen eine schroffe Felsenküste mit einem Gebirge, welches die
Gestirne fast berührt. Und dann …“ *Kyrian schluckt, schüttelt
sich leicht* „Versenkt hat man unser Schiff. Heimtückisch mit Magie wurden
wir angegriffen und irgendein Wesen hat alle außer mich getötet.“
Valhelia:
„In der Tat. Es ist mir ein Rätsel, warum das Wächterwesen dich verschont hat.“
Kyrian:
„Dafür werdet ihr bezahlen!“
Was wünscht ihr euch für eure
weitere Zukunft?
Mira:
„Ich wünsche mir ein Leben in Frieden und vielleicht mit …“ *sie blickt schüchtern in Kyrians Richtung*
Valhelia:
„Tze. Da Scheiße ich einen großen Haufen drauf. Ich wünsche … nein ich werde dich
zur Strecke bringen!“
Kyrian:
„Versuch es doch. Komm. Greif mich an.“
Laurence:
„Ja, haha … Was wünsche ich mir wohl. Eine Südseeinsel, ein neues Auto … nein
Spaß beiseite.“ *Er macht eine beschwichtigende
Geste zu beiden Streithähnen* „Naja, ich wünsche mir, dass der Leser Spaß hat und dass ich
vielleicht sogar auf die Short-List des Deutschen Phantastik Preises mit
>Rodinia – Die Rückkehr des Magiers< gelange. Dort bin ich nämlich in
gleich drei Kategorien nominiert. Bester Roman, bestes Debüt und beste
Grafikerin (Melanie Philippi). Das wäre wirklich eine sehr große Ehre für mich.
Vielleicht … mag ja der eine oder andere noch seine Stimme abgeben? https://eveeno.com/Phantastikpreis-Phase1“
*lächelt überzeugend J *
Kyrian
*murmelt zu sich selbst*: „Ich will eigentlich nur noch
zurück in meine Welt.“
Laurence
*flüstert ebenso leise zu Kyrian*: „Wir finden eine Lösung, in Band zwei.“
Und die letzte und wichtigste
Frage: Wird man wieder die Möglichkeit haben nach Rodinia zurückzukehren?
Laurence:
„Aber natürlich werden die Leser nach Rodinia zurückkehren. Die Sache ist noch
nicht beendet. Ich befürchte, die Konstellationen werden nicht unbedingt
konfliktlos ablaufen aber am Ende siegt doch immer das Gute. Oder?“ *blickt von Kyrian zu Valhelia* „Wenn es nach
mir geht, erscheint Band zwei zum Winter 2017 und Band drei folgt kurz darauf,
allerdings hängt das von vielen Faktoren ab. Gut Ding braucht Weile, heißt es
so schön.“
Valhelia
*schaut auf Kyrian*: „Ja, das Gute hat gesiegt, wenn dieser Zauberer endlich hinter
Schloss und Riegel sitzt.“ *Sie beugt sich vor und zischt
flüsternd*: „Früher oder später gehört dein Arsch mir.“
Kyrian:
„Wohl kaum.“
Mirabella:
„Ich glaube fest daran, dass letztendlich Frieden einkehrt und alle glücklich
zusammen leben.“
Valhelia: „Für
den Frieden werden wir Magier schon sorgen, verlass dich drauf.“
Kyrian
*erhebt sich*: „Ich habe noch etwas zu erledigen und empfehle mich.“ *Er konzentriert sich und ist im nächsten Moment verschwunden.*
Valhelia springt auf. „Dieser Bastard. Er hat sich nicht an die
Abmachung gehalten. Er hat gezaubert! Wachen!“ *Die Magierin
stürmt aus dem Zimmer*
Laurence: „Ich habe es befürchtet, dass sich die beiden in die
Haare kriegen.“
Mira murmelt leise: „Hoffentlich stößt ihm nichts zu. Ich wünschte
Rahia wäre hier.“
Herzlichen Dank für dieses sehr
interessante Interview!
Laurence: „ Ich habe zu danken. Und ich wünsche einen schönen
Tag.“
Mira: „Auf Wiedersehen, es hat mich sehr gefreut, sie kennen zu
lernen.“
Hallo Claudia,
AntwortenLöschennoch mal an dieser Stelle vielen Dank für das tolle interview. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Viele liebe Grüße
Laurence