Samstag, 31. Oktober 2020

[Reiheninterview] Einfach zauberhaft von Lucy Moregan

 

Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Lucy Moregan, um mit ihr über ihre Reihe „Einfach zauberhaft“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über deine Reihe zu reden.
Hallo! Vielen Dank, dass ich hier sein darf!
Kannst du uns deine Reihe, bestehend aus den Teilen „Einfach zauberhaft 1: Die verfluchten Geister“ und „Einfach zauberhaft 2: Die verhexten Zombiekarnickel“ mit wenigen Worten vorstellen?
Es geht in den Bänden um Lily, eigentlich ein gewöhnlicher Teenager mit den üblichen Problemen, doch sie entdeckt, dass da viel mehr in ihr schlummert, als sie je gedacht hätte. In Band 1 wird ein schottisches Dorf von Geistern heimgesucht, die durch einen alten Fluch hier festsitzen. In Band 2 geht es auf eine kleine schottische Insel, in der jemand die Toten wieder zum Leben erweckt. In beiden Fällen landet Lily mitten im Geschehen und muss sich beweisen. Doch zum Glück ist sie nicht allein!
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln sich weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Es kommt darauf an. Beides hat seinen Reiz. Ich mag es aber, immer eine gewisse Portion Humor miteinfließen zu lassen, selbst wenn es manchmal Galgenhumor wird.
Hast du Lieblingsstellen in deiner Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Zum einen diese hier (ein wenig Spannung und Grusel): „Alles um sie herum war still - totenstill. Plötzlich zerriss ein markerschütternder, schmerzerfüllter Schrei die Stille der Nacht. Sie drehte sich um und sah zwischen Kirche und Grabsteinen ein schwarzhaariges Mädchen knien, ihren Körper vor Schmerz gekrümmt, blutüberströmt, das Gesicht zu einer Grimasse aus Wut, Schmerz und Verzweiflung verzerrt. Da hob sie den Kopf und sah sie mit weit aufgerissenen Augen direkt an.“ 
Zum anderen ein wenig Romantik: „»Frierst du denn gar nicht?«, erkundigte sich Lily besorgt. 
»Ein echter Schotte friert nicht so leicht«, lachte er. 
»Aber du bist ja eigentlich nur Halbschotte«, gab sie zu bedenken und erinnerte sich an das Gespräch, das sie zu Anfang des Schuljahres geführt hatten. 
»Touché. Aber ich schätze, mein heißes schottisches Blut muss wohl doch überwiegen.« 
Mit diesen Worten rückte er noch näher an sie heran, nahm ihr die Tasse aus der Hand, die er abstellte und sah ihr tief in die Augen. Dann senkte er den Blick auf ihre Lippen und küsste sie, zuerst ganz sanft, dann leidenschaftlicher.“ 
Und noch ein wenig Absurdes: „Seufzend machte sie sich an die Arbeit und kletterte mit ihrem Wok über die Mauer. Das erste Kaninchen wartete bereits darauf, mit grüner Soße übergossen zu werden, während es Morna hungrig aus zusammengekniffenen Augen anstarrte …“ 
Und Humoriges: „Keuchend und erschöpft kamen Lily und Ethan an Ewans Cottage an. Mit zittrigen Fingern zog er den Schlüssel aus der Hosentasche und sperrte auf, wobei er sich immer wieder panisch umschaute. Doch es war keiner der Zombies zu sehen. Lily bebte am ganzen Körper. Ihre Kehle war so trocken, als hätte sie Sand geschluckt und ihre Augen brannten. Sobald sie im Haus waren, verriegelten sie die Tür und Ethan rückte eine Kommode davor. 
Durch das laute Geräusch aufgeschreckt, meldete sich Ewans Stimme von oben: 
»Was zum Teufel ist denn da unten los? Reißt ihr das Haus ein?« 
Ethan lief, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch und umarmte seinen Onkel. 
»Was ist nur in dich gefahren, Junge? Bist du von Sinnen?« Verdutzt starrte Ewan seinen Neffen an, der zögernd wieder losließ. 
»Ich bin nur so froh, dass du da bist und dir nichts passiert ist.« 
»OK?« 
»Wenn du wüsstest, was da draußen für schreckliche, stinkende Biester herumlaufen! Es war abstoßend und hat mir eine fürchterliche Angst eingejagt. Wir sind gerannt, so schnell wir konnten.« 
Ewan zog erstaunt eine Augenbraue hoch und ging zum Fenster. Er zog die Gardine beiseite und spähte hinaus. Vor dem Haus trieb gerade ein Schäfer seine Herde friedlich über die Wiese. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder um. 
»Also, es kann ja sein, dass es in Aberdewy und Witford nicht so viele davon gibt, aber glaubt mir, hier sind die nicht gerade selten. Und ja, sie stinken echt fies, aber sie sind doch total harmlos. Ich finde sie eigentlich sogar ganz niedlich.« 
Lily und Ethan starrten ihn nur entgeistert an. 
»Was? Jetzt kommt schon, nehmt mich nicht auf den Arm! Sagt nicht, ihr hättet noch nie welche gesehen. Die Dunkelbraunen hier sehen vielleicht ein wenig bedrohlich aus, aber Angst muss man da keine haben.« 
»Was?! Wovon redest du bloß?« 
»Na, von denen hier natürlich.« Und Ewan deutete aus dem Fenster, aus dem nun auch Ethan einen Blick warf. Er gab ein fast hysterisches Lachen von sich.“
Wie viel echte Lucy steckt in deinen Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Die Charaktere haben an sich nicht so viel von mir. Allerdings haben wir teilweise dieselben Beschäftigungen: Magie, Geister, Schottland … 

Wenn ich deine Protagonisten, Antagonisten oder auch Nebencharaktere fragen würde. Wie würden sie dich beschreiben?

Vermutlich als wandelnder Widerspruch. Ich mag Romantik und Humor, aber am liebsten vermischt mit Mystery und Grusel. Ich bin ein Empath und Softie, aber habe kein Problem damit, mich nachts im Dunkeln in ein Spukhaus zu setzen oder, falls etwas passiert, als Erste hinzurennen, um die Sache zu erkunden, statt wegzulaufen. Ich bin sehr introvertiert, wirke aber meist eher extrovertiert, durch meine Veranstaltungen. Ich habe einen Hexenladen, bin aber sehr skeptisch, was Esoterik anbelangt und ich glaube, Homöopathie ist Humbug.
Wann stand die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Es stand nicht ganz von Anfang an fest, aber ich habe mir gedacht, ich will mich noch nicht so schnell von meinen liebgewonnenen Protagonisten trennen.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Die Titel entwickelten sich nach und nach erst. Zuerst kam ein Großteil des Romans zu Papier, bevor ich mich da festlegte.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Eigentlich ich selbst. Bei den ersten beiden Romanen half mir mein Exmann. Mr Digby habe ich dann im Alleingang gemacht.
Bist du mit deinen Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Eigentlich bin ich recht zufrieden. Allerdings bin ich kein Coverkäufer und eher jemand, dem das relativ wenig bedeutet. Ich habe aber gelernt, dass ich damit so ziemlich alleine dastehe und die Mehrheit der Leser doch viel Wert auf ästhetische Cover legt. Deshalb bemühe ich mich auch sehr.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Aus Band 1 finde ich das hier sehr wichtig: „Sie war in diesem Moment nicht mehr das Opfer, die Misshandelte, Geschändete, die hilflose Alison. Sie wollte eine richtige Hexe sein, eine mächtige Hexe, die sich gegen die Welt zur Wehr setzen konnte. Eine Hexe, die sich an ihren Peinigern rächen konnte.“ Es zeigt, wie Leid und Hilflosigkeit einen Menschen verändern können. Und obwohl sie all das erdulden musste, ist sie dennoch nicht ganz gebrochen, gibt nicht auf. 
Aus Band 2: „»Bis bald!« Sie schenkte ihren Kindern ein letztes Lächeln und prägte sich ihre Gesichter ein, um sie im Herzen mit sich zu nehmen.“ Die Szene, aus der das Zitat stammt, fiel mir besonders schwer zu schreiben, weil sie so traurig ist.
Danke für das Gespräch.
Dankeschön für das nette Interview!

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