Samstag, 31. Oktober 2020

[Schnipseltime] Einfach zauberhaft von Lucy Moregan

 


Die Mutter meiner Heldin Lily, Monica James, geht im Folgenden im örtlichen (Spuk)schloss auf Tuchfühlung mit den unheimlichen Phänomenen:

"[...] Als sie auf den Flur hinaustrat und absperrte, hörte sie ein Geräusch aus der Richtung des Südtraktes.

Nanu? Waren denn um diese Zeit noch Handwerker zu Gange? Eher nicht, wie sie die Truppe kannte. Die saßen schon seit Stunden bei ihrem Bierchen. Da! Da war es wieder. Ein schleifendes Geräusch und Schritte. Gebannt lauschte sie in die Stille. Vielleicht hatte sich ein Hotelgast verlaufen? Oder war sogar absichtlich aus Neugierde eingedrungen? Sie musste wohl oder übel nachsehen. Leb wohl Sandwich, dachte sie bedauernd.

Sie folgte dem Gang bis zu seinem Ende. Dort war eine provisorische Wand aus Sperrholzplatten und Folie. Ein Schild warnte »Vorsicht! Betreten der Baustelle auf eigene Gefahr.« Wieder lauschte sie. Da war es erneut. Diesmal ein wenig deutlicher als vorhin. Jemand war da drin. Monica schob vorsichtig die Trennwand zur Seite und quetschte sich durch den Spalt in den verwaisten Flur des Südtraktes. Ihr Hosenanzug war nun bedeckt mit feinem, grauen Staub, doch sie achtete nicht darauf. Der Flur war vollkommen finster. Es fiel ihr siedend heiß ein, dass hier ja der Strom abgestellt war, solange man an den Leitungen arbeitete. Der Bewegungsmelder im Flur funktionierte also nicht. Sie konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Nur durch den schmalen Spalt hinter ihr, durch den sie gekommen war, fiel ein wenig Licht herein. Plötzlich hörte sie ein schlurfendes Geräusch direkt neben sich. Es war jemand da, direkt links von ihr. Sie konnte es fühlen. Ein Prickeln lief über ihre Haut. Verzweifelt versuchte sie etwas zu erkennen. [...] Wieder ertönte das schlurfende Geräusch. Es kam näher. Monica fiel ein, dass sie eine Minitaschenlampe an ihrem Autoschlüssel hatte. Hektisch befühlte sie beide Hosen- und Jackentaschen. In der rechten Blazertasche fand sie ihn und zog ihn heraus. Das Klacken der Taschenlampe gegen den Schlüssel übertönte kurz die Schlurfgeräusche und schien hier unnatürlich laut. Monica bekam langsam Panik. Was, wenn hier jemand war, der ihr Gewalt antun würde? Ein Einbrecher auf der Suche nach Diebesgut? Wer sonst könnte sich hier herumtreiben und sich nicht zeigen wollen? Perlen kalten Schweißes bildeten sich auf ihrer Stirn. Mit zitternden Händen drehte sie an der kleinen Taschenlampe. Das Schlurfen war nun ganz nah. Wer auch immer hier war, musste nun direkt vor ihr stehen. Das Licht ging an und sie kniff die Augen leicht zusammen, um sich auf den Anblick vorzubereiten, der sie erwarten würde. Doch da war niemand. Sie riss die Augen nun weit auf. Nichts. Niemand links, niemand rechts, niemand vor ihr. Sie leuchtete mit ihrem dünnen Strahl den Gang entlang. Auch hier nichts.

Mit zittriger Stimme fragte sie erneut in die Dunkelheit. »Hallo?«

Plötzlich glaubte sie, einen schwarzen Schatten in das zu renovierende Zimmer huschen zu sehen. Sie schluckte schwer. Sollte sie ihm folgen? Oder sollte sie doch lieber die Polizei rufen? Hin- und hergerissen zwischen ihrem Fluchtinstinkt und ihrer Neugier, verharrte sie kurz. Sie hörte wieder ein Rascheln, wie vorhin im Zimmer. Raschelnder, schwerer Stoff. Ihr Atem ging nun schnell und ihr Herz pochte in ihrem Hals. Ihre Hände wurden feucht und die kleine Taschenlampe entglitt ihr. Mit einem leisen Fluch bückte sie sich und hob sie auf.

»Monica!« Eine tiefe, leise Stimme rief ihren Namen. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. Es kam aus dem Zimmer. »Monica!«"

[Reiheninterview] Einfach zauberhaft von Lucy Moregan

 

Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Lucy Moregan, um mit ihr über ihre Reihe „Einfach zauberhaft“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über deine Reihe zu reden.
Hallo! Vielen Dank, dass ich hier sein darf!
Kannst du uns deine Reihe, bestehend aus den Teilen „Einfach zauberhaft 1: Die verfluchten Geister“ und „Einfach zauberhaft 2: Die verhexten Zombiekarnickel“ mit wenigen Worten vorstellen?
Es geht in den Bänden um Lily, eigentlich ein gewöhnlicher Teenager mit den üblichen Problemen, doch sie entdeckt, dass da viel mehr in ihr schlummert, als sie je gedacht hätte. In Band 1 wird ein schottisches Dorf von Geistern heimgesucht, die durch einen alten Fluch hier festsitzen. In Band 2 geht es auf eine kleine schottische Insel, in der jemand die Toten wieder zum Leben erweckt. In beiden Fällen landet Lily mitten im Geschehen und muss sich beweisen. Doch zum Glück ist sie nicht allein!
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln sich weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Es kommt darauf an. Beides hat seinen Reiz. Ich mag es aber, immer eine gewisse Portion Humor miteinfließen zu lassen, selbst wenn es manchmal Galgenhumor wird.
Hast du Lieblingsstellen in deiner Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Zum einen diese hier (ein wenig Spannung und Grusel): „Alles um sie herum war still - totenstill. Plötzlich zerriss ein markerschütternder, schmerzerfüllter Schrei die Stille der Nacht. Sie drehte sich um und sah zwischen Kirche und Grabsteinen ein schwarzhaariges Mädchen knien, ihren Körper vor Schmerz gekrümmt, blutüberströmt, das Gesicht zu einer Grimasse aus Wut, Schmerz und Verzweiflung verzerrt. Da hob sie den Kopf und sah sie mit weit aufgerissenen Augen direkt an.“ 
Zum anderen ein wenig Romantik: „»Frierst du denn gar nicht?«, erkundigte sich Lily besorgt. 
»Ein echter Schotte friert nicht so leicht«, lachte er. 
»Aber du bist ja eigentlich nur Halbschotte«, gab sie zu bedenken und erinnerte sich an das Gespräch, das sie zu Anfang des Schuljahres geführt hatten. 
»Touché. Aber ich schätze, mein heißes schottisches Blut muss wohl doch überwiegen.« 
Mit diesen Worten rückte er noch näher an sie heran, nahm ihr die Tasse aus der Hand, die er abstellte und sah ihr tief in die Augen. Dann senkte er den Blick auf ihre Lippen und küsste sie, zuerst ganz sanft, dann leidenschaftlicher.“ 
Und noch ein wenig Absurdes: „Seufzend machte sie sich an die Arbeit und kletterte mit ihrem Wok über die Mauer. Das erste Kaninchen wartete bereits darauf, mit grüner Soße übergossen zu werden, während es Morna hungrig aus zusammengekniffenen Augen anstarrte …“ 
Und Humoriges: „Keuchend und erschöpft kamen Lily und Ethan an Ewans Cottage an. Mit zittrigen Fingern zog er den Schlüssel aus der Hosentasche und sperrte auf, wobei er sich immer wieder panisch umschaute. Doch es war keiner der Zombies zu sehen. Lily bebte am ganzen Körper. Ihre Kehle war so trocken, als hätte sie Sand geschluckt und ihre Augen brannten. Sobald sie im Haus waren, verriegelten sie die Tür und Ethan rückte eine Kommode davor. 
Durch das laute Geräusch aufgeschreckt, meldete sich Ewans Stimme von oben: 
»Was zum Teufel ist denn da unten los? Reißt ihr das Haus ein?« 
Ethan lief, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch und umarmte seinen Onkel. 
»Was ist nur in dich gefahren, Junge? Bist du von Sinnen?« Verdutzt starrte Ewan seinen Neffen an, der zögernd wieder losließ. 
»Ich bin nur so froh, dass du da bist und dir nichts passiert ist.« 
»OK?« 
»Wenn du wüsstest, was da draußen für schreckliche, stinkende Biester herumlaufen! Es war abstoßend und hat mir eine fürchterliche Angst eingejagt. Wir sind gerannt, so schnell wir konnten.« 
Ewan zog erstaunt eine Augenbraue hoch und ging zum Fenster. Er zog die Gardine beiseite und spähte hinaus. Vor dem Haus trieb gerade ein Schäfer seine Herde friedlich über die Wiese. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder um. 
»Also, es kann ja sein, dass es in Aberdewy und Witford nicht so viele davon gibt, aber glaubt mir, hier sind die nicht gerade selten. Und ja, sie stinken echt fies, aber sie sind doch total harmlos. Ich finde sie eigentlich sogar ganz niedlich.« 
Lily und Ethan starrten ihn nur entgeistert an. 
»Was? Jetzt kommt schon, nehmt mich nicht auf den Arm! Sagt nicht, ihr hättet noch nie welche gesehen. Die Dunkelbraunen hier sehen vielleicht ein wenig bedrohlich aus, aber Angst muss man da keine haben.« 
»Was?! Wovon redest du bloß?« 
»Na, von denen hier natürlich.« Und Ewan deutete aus dem Fenster, aus dem nun auch Ethan einen Blick warf. Er gab ein fast hysterisches Lachen von sich.“
Wie viel echte Lucy steckt in deinen Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Die Charaktere haben an sich nicht so viel von mir. Allerdings haben wir teilweise dieselben Beschäftigungen: Magie, Geister, Schottland … 

Wenn ich deine Protagonisten, Antagonisten oder auch Nebencharaktere fragen würde. Wie würden sie dich beschreiben?

Vermutlich als wandelnder Widerspruch. Ich mag Romantik und Humor, aber am liebsten vermischt mit Mystery und Grusel. Ich bin ein Empath und Softie, aber habe kein Problem damit, mich nachts im Dunkeln in ein Spukhaus zu setzen oder, falls etwas passiert, als Erste hinzurennen, um die Sache zu erkunden, statt wegzulaufen. Ich bin sehr introvertiert, wirke aber meist eher extrovertiert, durch meine Veranstaltungen. Ich habe einen Hexenladen, bin aber sehr skeptisch, was Esoterik anbelangt und ich glaube, Homöopathie ist Humbug.
Wann stand die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Es stand nicht ganz von Anfang an fest, aber ich habe mir gedacht, ich will mich noch nicht so schnell von meinen liebgewonnenen Protagonisten trennen.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Die Titel entwickelten sich nach und nach erst. Zuerst kam ein Großteil des Romans zu Papier, bevor ich mich da festlegte.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Eigentlich ich selbst. Bei den ersten beiden Romanen half mir mein Exmann. Mr Digby habe ich dann im Alleingang gemacht.
Bist du mit deinen Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Eigentlich bin ich recht zufrieden. Allerdings bin ich kein Coverkäufer und eher jemand, dem das relativ wenig bedeutet. Ich habe aber gelernt, dass ich damit so ziemlich alleine dastehe und die Mehrheit der Leser doch viel Wert auf ästhetische Cover legt. Deshalb bemühe ich mich auch sehr.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Aus Band 1 finde ich das hier sehr wichtig: „Sie war in diesem Moment nicht mehr das Opfer, die Misshandelte, Geschändete, die hilflose Alison. Sie wollte eine richtige Hexe sein, eine mächtige Hexe, die sich gegen die Welt zur Wehr setzen konnte. Eine Hexe, die sich an ihren Peinigern rächen konnte.“ Es zeigt, wie Leid und Hilflosigkeit einen Menschen verändern können. Und obwohl sie all das erdulden musste, ist sie dennoch nicht ganz gebrochen, gibt nicht auf. 
Aus Band 2: „»Bis bald!« Sie schenkte ihren Kindern ein letztes Lächeln und prägte sich ihre Gesichter ein, um sie im Herzen mit sich zu nehmen.“ Die Szene, aus der das Zitat stammt, fiel mir besonders schwer zu schreiben, weil sie so traurig ist.
Danke für das Gespräch.
Dankeschön für das nette Interview!

[Rezension] 239_2020_mobi - Malena - Höllische Familienbande von Alex Miller

 


Das Buch "Malena: Höllische Familienbande" wurde von Alex Miller verfasst und erschien 2020.

Dies ist die Fortsetzung von "Malena: Ein Hauch von Hölle". Wieder nimmt uns die Autorin mit auf eine höllische Entdeckungsreise, die einem so manches Mal zum Schmunzeln bringt. Malena erlebt so manchen Stolperstein präsentiert, den es zu lösen gibt. Ab und zu sieht sie nicht, was auf der Hand liegt und man will sie ab und zu nur nehmen und schütteln, damit sie das offensichtliche sieht.
Die Wortwahl und der Sprachstil sind für die Geschichte wieder ideal gewählt und es macht einfach Spaß Malenas Geschichte zu verfolgen.

Jeder, der höllisch witzige Geschichten gerne liest und auch vor expliziten Szenen nicht zurückschreckt, ist mit dem Buch bestens beraten.

[Autoreninterview] Lucy Moregan

Autoreninterview
Lucy Moregan

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin eine hauptberufliche Hexe und Geisterjägerin, die auch Romane schreibt. Langweiliger ausgedrückt: ich habe einen Hexenladen und organisiere die „Spuknacht“, das sind geführte Geisterjagden für Erwachsene, und die „Witches Academy“, ein abendfüllendes Hexenevent. Außerdem bin ich eine alleinerziehende Mama von 3 Söhnen und crazy cat lady mit 4 Katzen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mein erstes Buch war eine Sammlung von Augenzeugenberichten paranormaler Phänomene, die mir Gäste meiner Events immer berichteten (unter meinem Realnamen Lucia Moiné). Und Geschichten ausgedacht habe ich mir bereits als Kind. Später, zu Teeniezeiten, habe ich kurze Geschichten für meine Freundinnen geschrieben. Deshalb spukte mir die Idee eines Romans schon lange im Kopf herum. Natürlich musste es darin um eine Hexe und Geister gehen. Inspiriert von einem Schottlandurlaub, formte sich dann die konkrete Idee.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Da wären zum einen die Reihe „Reise ins Unbekannte“ von Dr. Lucia Moiné, das wären besagte Augenzeugenberichte paranormaler Phänomene. 
Außerdem die Reihe „Einfach zauberhaft“, bisher mit 2 Bänden, in der es um die Hexe Lily und ihre spukig-magischen Abenteuer geht. Und mein jüngstes Werk ist der Auftakt einer neuen Reihe „Mr Digbys Wunderwelt“, in der es auch um paranormale Phänomene geht. Wie bereits in „Einfach zauberhaft“, habe ich auch hier mehrere Zeitebenen miteinander verwoben, es spielt also zum Teil in vergangenen Jahrhunderten.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Seit ich alleinerziehend bin, habe ich leider nicht mehr viel Zeit zum Schreiben. Im Kopf sind aber schon die Plots für die Reihenfortsetzungen und begonnen habe ich mit „Einfach zauberhaft 3“.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Am liebsten sammle ich Scherben und alten Kram an Flüssen oder am Meer. Die Sachen nehme ich dann zum Basteln von Schmuck. Das entspannt mich. Vermutlich kommt da die Archäologin in mir zum Vorschein, denn das habe ich studiert …
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe sehr viele Lieblingsbücher und –autoren. Mein absoluter Liebling ist „Pride and Prejudice“ von Jane Austen. Und sie ist sicherlich eine meiner liebsten Autorinnen. Von den moderneren wäre Darcy Coates zu nennen, die auch schön spukige Romane schreibt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meist schreibe ich in meinem Hexenladen am Schreibtisch.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe mit meinem Freund um ca. 5.30 Uhr auf, kümmere mich dann um besagten Freund, Katzen, Kinder, bis alle versorgt und aus dem Haus sind. Dann mache ich meist noch etwas Büro- oder Hausarbeit, mache mich startklar und öffne um 10 Uhr meinen Hexenladen in Passau. Je nachdem, komme ich dann auch mal zum Schreiben. Nachmittags kommen die Kinder und ich arbeite wieder von zuhause aus, kümmere mich um die Bande etc. Abends falle ich meist erschöpft ins Bett, bedeckt mit meinen Fellknäueln. *lach* An den Wochenenden betreue ich meist meine Spuktouren.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese gerne Young Adult, gerne romantische Romane und auch Grusel. Beim Schreiben kombiniere ich gerne verschiedene Sachen. Ich schreibe meist Jugendbücher und Young Adult, versuche in meine spukigen Plots aber auch immer ein wenig Romantik einfließen zu lassen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich habe auch hier viele Lieblingszitate, z.B. Fortes fortuna adiuvat, was in etwa heißt, wer wagt, gewinnt. 
Aus „Einfach zauberhaft“ Teil 1: „Mit jedem Schritt wirbelte sie den Staub auf, der zentimeterdick den Boden bedeckte. Sie stolperte über eine Leiste, die quer auf dem Boden lag, konnte sich jedoch gerade noch fangen. Nun war sie fast da. Wieso hatte sie denn nicht an eine Taschenlampe gedacht? Was war denn dort gerade vorbeigehuscht? War da doch jemand? Versteckte sich hier etwa ein Obdachloser? Aber wie wäre der hier hereingekommen? »Hallo? Ich habe Sie gesehen. Kommen Sie sofort heraus oder ich rufe die Polizei.« Oh, Gott, war das gerade ein Knurren?! Vorsichtig trat sie einen weiteren Schritt näher und bewaffnete sich mit einem herumliegenden, alten Besenstiel. »Ich warne Sie!« Monicas Stimme klang nun fast hysterisch. In diesem Augenblick schoss etwas auf sie zu.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Schottland! Es ist in fast jeder Hinsicht das perfekt Land für mich: Schafe, Whisky, das Meer, nette Leute, wunderschöne Landschaft, alte Schlösser und Ruinen – und jede Menge Geister. ;)
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich versuche, aus Kritik zu lernen. Allerdings ist es natürlich nicht immer einfach, wenn manch einer die Kritik z.B. mit Beleidigungen würzt. Leicht ist es wohl nie, aber man muss das Beste draus machen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich war mir bei meinem Debütroman nicht sicher, ob das überhaupt jemand lesen wollen würde. *lach* Und ich war mir sehr sicher, dass ich es bei einem Verlag gar nicht erst versuchen sollte. Allerdings muss ich sagen, gefällt es mir mittlerweile sehr gut, Selfpublisher zu sein. Man hat alle Freiheiten. Auch wenn natürlich umgekehrt auch mehr Arbeit auf einen zukommt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Bitte habt ein wenig Geduld mit mir, da ich leider so lange für die Fortsetzungen brauche.

Freitag, 30. Oktober 2020

[Rezension] 238_2020_epub - Momentaufnahme von Sören Prescher

 


Das Buch "Momentaufnahme" wurde von Sören Prescher verfasst und erschien 2020 im Amrun Verlag.

Dem Autor gelingt es ein Buch in diesem Genre zu schreiben, das gefühlvoll, mit einer gewissen Dosis Dramatik verziert ist. Die Charaktere sind gut dargestellt, doch lassen einem manche Situationen den Kopf schütteln. Jedoch sind die Figuren und Handlungen dann im Endeffekt gut miteinander verknüpft.
Die Wortwahl und der Sprachstil sind der Geschichte entsprechend und so manches Geschehen lässt einem den Kopf schütteln. Man kann mit den Charakteren trotz allem gut alles miterleben, lachen und die Situationen mit ihnen gemeinsam erleben.

Jeder, der Lust auf ein bisschen Romantik hat, kann getrost zu dem Buch greifen.

[Protagonisteninterview] Nawarra aus Bloody Fucking Tales von Mario Steinmetz und Anja Hansen

 


Protagonisteninterview

Ich treffe mich heute mit Nawarra aus dem Buch „Bloody Fucking Tales“ von Mario Steinmetz und Anja Hansen

Hi, schön, dass du heute Zeit findest ein wenig mit mir über das Buch zu sprechen.
Na ja, ich kenne inzwischen die Heldinnen aus den anderen Geschichten recht gut, bin ja – ob ich will oder nicht – mit ihnen hier eingepfercht. Aber es hätte schlimmer kommen können. 
Da wäre Maria, die russische Nutte. Etwas einfältig, aber leckerem Fleisch nicht abgeneigt. 
Oder Lora, die Space-Prinzessin, zu der ich ein ganz besonderes Verhältnis habe, denn du musst wissen, das es in dem Buch je drei Erotik- und Horror-Storys gibt. Sie ist mein erotisches Alter Ego. 
Dann ist da noch Mary, eine armes Ding, das im Wilden Westen von Banditen geraubt und so richtig durchgefi … wird. 
Juilette mag ich besonders gern, die ihr tristes Bauernleben gegen das einer Prostituierten tauscht und drei recht fordernd-feuchte Aufgaben erfüllen muss. Ihr Alter Ego wird in ein ganz besonderes Internat gesteckt, in dessen Keller ein eiserner Käfig steht, der … na, lassen wir das. Lest das verdammt Buch, wenn ihr mehr wissen wollte.
Wie geht es dir heute?
Der Tag zieht mich runter wie jeder andere auch, aber das kann dir egal sein. Ich liebe die Nacht und die kehrt ganz sicher wieder, um das Licht zu fressen.
Würdest du dich meinen Lesern vorstellen?
Meinetwegen. Ich bin Nawarra, Prinzessin von Bargash, Hexenkönigin von Harkon, Nekromantin aus Shuddare. Shuddare hat meine Mutter an den König von Bargash verkauft, der mein unseliger Vater ist. Bargash hat mich verraten und Harkon gefickt. Meine Kindheit bestand darin, die dunklen Kräfte zu erlernen und ich habe verdammt nochmal Spaß am Töten, Verformen, Schmerzen und Wiederbeleben. Noch Fragen?
Was ist dein höchstes Lebensziel?
Bargash dem Erdboden gleichzumachen. Meine Mutter Antares wieder an meiner Seite zu haben. Meinen verfluchten Schwestern die Haut abzuziehen. Nach Shuddare zurückzukehren, um die, die uns an Bargash verkauft haben, langsam und unter Schmerzen umzubringen. 
Danach, hm, womöglich werde ich mir eine dunkle Festung suchen, in den Stein gehauen, von einem wilden Meer umtost, und versuchen zu verstehen, was Leben wirklich bedeutet. Oder was es mit der Liebe auf sich hat, die alle so erstrebenswert finden. Meine momentanes Leben besteht aus einem alles – mich eingeschlossen – verzehrenden Hass. Vielleicht sollte ich das ändern, wenn eines Tages der Richtige kommt, um mich zu erretten … 
Ich weiß allerdings auch, das ich im Aschenland enden werde, denn das habe ich dem lieben Autor zu verdanken. Ich werde im Dreck leben und selbst zu Dreck werden, aber das ist eine andere Geschichte, die erst noch geschrieben werden muss ...
Wie kann man sich deinen ganz normalen Alltag vorstellen?
Die Tage verbringe ich zumeist abgeschieden in einem schattigen Raum. Wenn das nicht geht, versuche ich zumindest, mich der Sonne fernzuhalten. Ich mag die Anbetung der Sonne nicht, kann sie nicht verstehen. Dieses frohgemute Lachen ist mir ein Graus. 
Oft widme ich mich den Studien der Nekromantie, führe Versuche an etwas Lebendigem durch, das danach tot ist. 
Mein eigentliches Leben beginnt mit dem Untergang der Sonne. Ich liebe die Finsternis, die schroffen Landschaften. Oft schleiche ich dann umher, seufze, wenn der Mond kalt und voll am Himmel steht. Das weckt meine melancholische Seite und ich weine oft stundenlang. Ich verbringe viel Zeit damit, die Geschöpfe und Gewächse der Nacht zu hegen. Das Vergessene nicht Vergessen zu machen. Solche Dinge eben.
Welche Stolpersteine und Hoppalas würdest du gerne aus deinem Leben eliminieren?
Meinen Vater und meine Halbschwestern. Bargash natürlich. Andererseits haben mich diese Stolpersteine zu dem gemacht, was ich bin. Stark, selbstbewusst und dennoch in dieser traurigen Melancholie gefangen, die mich verletzlich macht.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, wie würdest du ihn verwenden?
Ich würde verhindern, das meine Mutter Antares nach Bargash verschachert wird und somit, das ich geboren werde. Denn ich weiß, das ich einst der Untergang dieser Welt sein werde ...
Herzlichen Dank für deine Zeit.
Ich danke dir und deiner Anwesenheit. Es gab mir die Möglichkeit, dich ein wenig zu studieren. Du magst das Licht und die Geborgenheit, nicht wahr? Deine Tiere – vermutlich eine Katze – liebst du. Ich denke darüber nach, sie dir zu nehmen und dein Leben ein wenig unangenehmer zu machen, damit du wenigstens ansatzweise begreifst, wie es mir ergeht. 
Du hast nicht gemerkt, wie ich dir etwas von deinem Blut nahm? Nicht den Schatten gesehen, der sich in deine Richtung ausbreitete und die Form dünner, langer Finger hatte? 
Aber die Müdigkeit, die dich jetzt umfängt, die ausgelaugte Erschöpfung, die deine Lider schwer macht wie Blei, die spürst du schon, nicht wahr? 
Das ist sie, die Kraft der Nekromantie, die dich auszehrt und vertrocknet macht wie eine alte Mumie. 
Wer weiß, wenn ich gnädig bin wirst du diese Nacht überleben. Vielleicht aber auch nicht ...

[Buchvorstellung einmal anders] Bloody Fucking Tales von Mario Steinmetz und Anja Hansen

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Aufruf, dass ich Autoren suche für verschiedene Aktionen, schreibt mich Mario Steinmetz an. Seit Wochen befindet sich nichts mehr auf meiner Timeline und ich freue mich sehr von ihm zu hören. Die Kommunikation erweist sich als schwer, aber als wir endlich zur Mail greifen, schaffen wir es tatsächlich alles vorzubereiten. Er teilt mir den Namen des Buches mit, das wir vorstellen wollen. („Bloody Fucking Tales“) Auch machen wir uns aus, was wir machen wollen.

Da ich Märchen und ab und zu eine etwas „härtere“ Gangart bei Geschichten liebe, ziehe ich mir dieses Buch sofort via meiner Kindle App auf mein iPad und beginne im Buch „Bloody Fucking Tales“ des Autorenteams Mario Steinmetz und Anja Hansen zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Interview mich doch einfach, deshalb bin ich ja da! Und bevor du da tausende E-Mails schreibst.«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden. Aber woher zum T… weiß es von unseren anfänglichen Kommunikationsproblemen? Aber egal, das werde ich schon noch herausfinden. Denn ich werde mir die Chance nicht entgehen lassen, denn wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Es ist mir eine sehr große Freude und Ehre, mit dir über das Märchenbuch von Anja und Mario zu plaudern. Aber vorsicht, die Märchen – alles Adaptionen aus bekannten Märchen, aber anders interpretiert – sind alles andere als harmlos.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Sehr gerne. Hm, mal sehen. Obgleich ich äußerlich sehr geordnet wirke, tobt in mir ein unglaubliches Chaos. Sechs Geschichten. Drei davon Erotik, drei teils sehr extremer Horror. Drei Märchen, denen Anja und Mario ganz eigene Interpretationen verpasst haben. Die beiden haben sich wieder einmal mehr perfekt ergänzt. Deswegen bin ich auch mit 523 Seiten ganz schön dick geworden.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit den Autoren zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Es ist nie einfach, einen Charakter durch ihr Leben zu führen. Anja und Mario versetzen sich sehr in die Figuren hinein, werdne sogar zu ihnen, wenn es gut läuft beim Schreiben. Das ist ein vollkommen anderes Empfinden, wie sie zu fühlen und zu handeln. Natürlich sind einem bestimmte Figuren mehr ans Herz gewachsen wie andere. Da fällt es verdammt schwer, ihnen etwas anzutun (lach). 
Ich kann natürlich auch etwas aus den Köpfen der Autoren plaudern. Oft entwickeln sich bei Mario zum Beispiel aus Nebenrollen – wie zum Beispiel Marla aus Rednecks oder Ivy aus der Kurzgeschichte Wicked Game – große Figuren, die er regelrecht liebt. Das führt dann schon mal dazu, dass sie eine Hauptrolle einnehmen (Marla) oder ein eigenes Buch bekommen (Ivy in „Die Heimsuchung der Ivy Good“). Ich bin mir sicher, dass Anja in dieser Beziehung genauso tickt, denn was sie abgeliefert hat, ist echt ne krasse Nummer.
Hast du einige Lieblingsstellen, die du uns gerne vorstellen würdest?
Unbedingt. In Bloody Fucking Tales liegt mir vor allem die Geschichte Salz am Herzen, denn hier hat Mario eine altvertraute und ihm sehr wichtige Figur aus einer von ihm erschaffenen Fantasywelt eingebunden, die vor dreißig Jahren (!) während einer D&D Kampagne entstanden ist. Es geht um Nawarra, eine Nekromantin aus dem Aschenland. In Salz erzählt er gemeinsam mit Anja den Beginn ihrer Geschichte. Anja hat Nawarra dabei eine ganz besondere, düster weibliche Note gegeben, die Mario sehr gefällt und die Figur tiefer macht. 
In Salz geht es darum, das Nawarra verraten und verstoßen wird. Es geht um ihre Flucht in ein düsteres Königreich und um – natürlich – gnadenlose Rache.
Weißt du wie viel Mario oder auch Anja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
In jeder Figur oder Story steckt eine Menge von beiden, man muss es nur finden. Es sind die besonders tragischen Facetten, die die Seelen der Schreibenden widerspiegeln. Kann man überhaupt Geschichten schreiben, die fern von einem selber sind? Ich denke nicht.
Wie würdest du oder die Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller den Autor beschreiben?
Und genau jetzt wird es Zeit, Nawarra und Mario zu Wort kommen zu lassen, denn die habe ich für dieses Interview mitgebracht. 
(Nawarra, ein dünnes, bleiches Mädchen in schwarzem Kleid und hüftlangen, schwarzen Haaren, rührt sich am Tischende, wo die Schatten dichter sind). 
Nawarra: Nun, ist der Autor Gott, weil er in der Lage ist, Charaktere wie mich zu erschaffen? Wohl kaum. Vielmehr ist es so, dass wir in ihm drin sind, wie Dämonen vielleicht. Ohne uns würde es ihn nicht geben. 
Mario: Na übertreib doch jetzt nicht. 
Nawarra: Mach ich das? (ihre Stimme wird etwas schärfer). Du hast mir mit deinen Geschichten eine fast grenzenlose Macht gegeben. Ich weiß durch dich alles über Nekromantie und wie man sie anwendet. Ich könnte dich mit einem Lächeln vernichten … 
Mario: Und dich gleich mit (zwinkert) 
Nawarra: Da liegst du leider falsch, denn ich werde in deinen Büchern weiterleben, schon vergessen? Salz in den Bloody Fucking Tales? Auf ewig am Leben, das bin ich. Und ich finde, du solltest mir ein eigenes Buch widmen. 
Mario: Hm, ehrlich gesagt habe ich schon darüber nachgedacht, auch wenn Fantasy nicht unbedingt … 
Nawarra: Sei doch still. Du hast mit Fantasy angefangen, hast mir eine ganze Welt gewidmet, die ich ins Unglück stürzte. Da waren viele, die mich töten wollten, aber am Ende gefangen waren in etwas, das zwischen Liebe und Hass verschwamm … 
Ähm, wie war die Frage doch gleich?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Als Selfpuplisher hat man 100% Mitspracherecht (lach). Einer der großen Vorteile, ein Buch ohne Verlag zu veröffentlichen. Der Titel entstand etwas angetrunken während der Pause einer Lesung vor dem Drachenwinkel. Anja und Mario standen in der Runde und warfen Worte in den Pott, die ihnen zu den Storys einfielen. Daraus entstanden dann die „Bloody“ (weil der Horror stellenweise ganz schön extrem ist) „Fucking“ (und es durchaus harte Erotik gibt) „Tales“ (und es immer noch Märchen sind). Ich bin als Buch sehr zufrieden damit, denn der Titel gibt den Inhalt perfekt wieder.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover/Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover war in der Hauptsache eine Idee von Anja und wir finden es alle wunderbar. Es spiegelt genau das wider, was zwischen meinem Einband enthalten ist. Bloody Fucking Tales. 
Die Farben sind sehr dunkel gehalten. Die Frau hat was Düsteres, aber auch erotisch anziehendes. Sie ist geheimnisvoll und trägt ihre Wunden offen zur Schau. Seht her, das bin ich, also nehmt mich wie ich bin, oder lasst es bleiben.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Wieder ist es Nawarra, die ich aus Salz zitiere: 
Du wirst heute Nacht sterben, dachte Nawarra und erwiderte nichts auf ihre Stichelei. Und wer weiß, wenn ich Lust dazu habe, belebe ich dich und halte dich als meine Sklavin ...
Ein Pling schreckt mich auf. Denn Mario frägt nach, wann denn nun das Interview kommt. Also sage ich dem Buch noch »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.« und sende Mario unser Gespräch.

Schön, dass ich als Buch auch mal zu Wort kommen durfte. Oft wird man ungefragt zerfleddert und endet in einem staubigen Regal. Aber he, Bücher vergessen nie! 
Es war ja auch ein ganz schönes hin und her zwischen Mario und Anja. Jeder hat einen Abschnitt geschrieben, dann gings zum anderen, der weitermacht. Die zwei funktionieren echt gut zusammen, haben schon einige Kurzgeschichten gemeinsam geschrieben. Anjas Schwerpunkt sind Erotik und Zombies, Marios Horror und ebenfalls Zombies. Die beiden verbindet so einiges, was mir als Buch natürlich sehr gefällt. Es funktioniert einfach. Danke dir für das tolle Gespräch und die Zeit :-)
Ich hoffe euch hat das Interview genau so viel Spaß gemacht wie mir. 😊
Hat es auf jeden Fall. Anja und Mario waren so begeistert davon, das ich mich als Bloody Fucking Tales selbst vorstellen kann. Herzlichen Dank dafür!

Donnerstag, 29. Oktober 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Das Zeitalter der Kröte von Faye Hell



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Jacob Toad, um mit ihm über das Buch „Das Zeitalter der Kröte“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Als ob ein Sklave des Regimes die Möglichkeit hätte, NEIN zu sagen. Die da oben sagen SPRING und ich frage „Wie hoch?“.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Wer mich nicht kennt, hat sein Leben vergeudet.
Ich bin Jacob Toad und ich bin der verfickt letzte Schriftsteller der Menschheit.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
In meiner Welt kontrolliert ein buchstaben-totalitäres System den Buchmarkt.
Es gibt nur noch ein einziges Buch, das gelesen werden darf. Mein monströses, dreitausend Seiten umfassendes Meisterwerk: Die Geschichte unserer Welt – ein Märchen? Wer es wagt, ein anderes Buch zu lesen, wird vernichtet. Eingefroren. Weggemacht. Alles klar?!
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Sie ist eine Schlampe. 
Sie liebt es mich zu quälen. Sie hat mich erschaffen, um mich zu quälen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Darf ich hier offen über Sexszenen sprechen? Ich lebe ein exzessives Leben. Ich saufe und ich ficke. Details? Kann ich dir gern zeigen, Süße.
Was glaubst du, wie viel Faye steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Ich bin tatsächlich quasi frei von Faye. Und das ist ein Segen. Ich weiß aber, dass andere Charaktere in anderen Büchern Faye-Züge aufweisen. Ekelhaft. Und mich nennt sie pervers!
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Weltfremde Träumerin, Idealistin, harmoniesüchtiger Horror-Hippie. 
Siehst du? Deshalb bin ich froh, dass uns nichts verbindet.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Faye hat mal ein Gedicht geschrieben, lange vor der Novelle, das diesen Titel trägt. Steht jetzt vorne im Buch. Kannst du nachlesen. Oder besser, du hörst gleich mir zu. Ich habe viel mehr zu sagen.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Auf dem Cover ist eine Kröte. Pfffff. Ein Playboy-Cover wäre mir lieber. Aber Faye ist ja so verliebt in diese blöde Kröte. Die auf dem Cover. Nicht in mich. Zum Glück!
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Die Worte in diesem Buch stammen von mir. Jedes Wort ist abgefuckt und geil. Such dir ein paar aus.
Danke für das Gespräch.
Fertig? Endlich! Und jetzt komm näher, Baby. 

*räusper* 
Faye spricht.
Ich will euch nichts vormachen. Jacob Toad ist ein egozentrisches Arschloch. Aber er ist viel menschlicher, als er denkt oder zugeben würde. Mein Anspruch war es, einen Charakter zu entwickeln, der nahezu keine Merkmale einer klassischen Reflektorfigur aufweist, und diesen dann dennoch zum Protagonisten zu machen. 
Das hab ich jetzt davon. 
Jacob Toad.
Na danke …

[Autoreninterview] Faye Hell

Autoreninterview
Faye Hell

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Faye Hell und eigentlich bin ich eine gottverdammte Katze. 
Ich lebe in einem Haus, das zwischen Wald und Friedhof steht. Ich bin gern allein und verliere mich oft stundenlang in meinen Gedanken. Die größte Angst habe ich vor Menschenmengen. Ich bin ein echtes Horror-Fangirl und da darf es gern auch mal abgedrehter Trash sein! 
Und ja, ich bin Lehrerin. Kein Scheiß! Nicht genügend, setzen!
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Es gibt kaum etwas, das mir mehr bedeutet als das geschriebene Wort. Nicht zu schreiben würde mir den Atem rauben. Die erste Horror-Kurzgeschichte habe ich im zarten Alter von elf Jahren geschrieben. Eine Frau kommt nach der Arbeit nachhause. Dort wartet ein Killer auf sie. Und ein Kamera-Team ist auch noch in der Wohnung, das den Mord filmt. Ich wundere mich kein bisschen, dass mein Deutschlehrer damals extrem verstört gewesen ist und ein Elterngespräch gefordert hat. Mein Vater hat das alles immer mit einem „Ist halt so“ und einem breiten Grinsen geregelt. Meinen ersten Roman habe ich allerdings erst viel später geschrieben/veröffentlicht. ( „Keine Menschenseele“, 2015)
Das Schreiben ist für mich außerdem eine Form der Therapie. Als Erwachsene habe ich wieder zu schreiben begonnen, um mit meinen eignen Dämonen fertigzuwerden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Keine Menschenseele“ 
In einem Hotel irgendwo im Nirgendwo werden Menschen mit ihren größten Ängsten konfrontiert und müssen sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Ihren Hoffnungen, ihren Fehlern, ihren Schmerzen und ihren Gräueltaten. 
Fünf Menschen, fünf Leben. 
Eine gemeinsame Geschichte. Ein gemeinsamer Albtraum. 
„Tote Götter“
Hannah ist unheilbar krank. Nach einer Amerikareise wird sie zusätzlich zu ihren körperlichen Beschwerden von grauenhaften Visionen geplagt. Teuflische Kreaturen bevölkern ihre düstere Albtraumwelt, sogar die Menschen in ihrem Umfeld verändern sich und verfolgen sie. Doch was, wenn der blanke Horror kein Irrsinn ist, sondern die neue Wirklichkeit und die reale Welt von gestern nur noch eine vergängliche Erinnerung? 
„Rigor Mortis“
Was verbindet den Goldrausch im Yukon Territory/Alaska, eine junge Reiseführerin, einen perversen Late-Night-Horror-Talkmaster und eine durchgeknallte Geisterjägerin miteinander? 
Jede dieser Geschichten führt zu einer größeren Wahrheit, die hinter allen Dingen verborgen liegt … Ist "Legende" vielleicht doch nur ein anderes Wort für "ihr wurdet gewarnt"? 
„Rednecks“ (in Zusammenarbeit mit M. H. Steinmetz)
Eine Bande knallharter Redneck-Biker plant den ganz großen Deal mit einem mexikanischen Kartell. Da kommt ihnen der verwahrloste Trailerpark ›Grab the Pussy‹ gerade recht. Abgelegen, inmitten der glühend heißen Wüste New Mexicos, schert sich kein Schwein darum, was dort geschieht. Doch zwischen den wurmstichigen Trailern lauert eine finstere Macht … 
„Das Zeitalter der Kröte“
Nahe Zukunft.
Ein buchstaben-totalitäres System kontrolliert den Buchmarkt.
Es gibt nur noch ein einziges Buch, das gelesen werden darf. Jacob Toads monströses, dreitausend Seiten umfassendes Meisterwerk: Die Geschichte unserer Welt – ein Märchen? Im Untergrund widmen sich Widerstands-Buchgruppen aber weiterhin den alten Klassikern. Ein gefährliches Unterfangen, denn illegales Lesen wird mit dem Tod bestraft.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Es hängen ein paar Geschichten, die ich sehr mag, bei unterschiedlichen Verlagen in der Pipeline. Und ich habe im Sommer die Arbeit an einem neuen Projekt abgeschlossen. Das geht in eine etwas andere Richtung und ich habe auch ein wenig Mut (und gutes Zureden von Freund*innen) gebraucht, um diesen Schritt zu wagen. Mehr verrate ich aktuell noch nicht. Lasst euch überraschen. Hier heißt es für mich abwarten … die Fäden sind bereits gesponnen. 
Aktuell sitze ich an einer Novelle. Die Idee dazu habe ich aus einer Kurzgeschichte abgeleitet, die im Dezember in den „Basement Tales“ erscheinen wird.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Selbstverständlich lese ich sehr gerne. Außerdem bin ich ein Film- und Serienfan. Wenn ich Zeit dafür habe, gehe ich ausgiebig spazieren, mache gern auch mal eine längere Wanderung. Und ich liebe das Reisen über alles. Das ist derzeit nicht möglich, also schwelge ich in Erinnerungen. 
Darüber hinaus treibe ich regelmäßig Sport und kuschle mit meiner Katze.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein absoluter Lieblingsautor ist Stephen King. Ja, ich weiß, das ist recht langweilig für eine Horrorautorin, aber ich verehre ihn, seit ich elf Jahre alt bin. Mein liebster King Roman ist „The Stand“.
Als glühende Anhängerin Bastets ist ein weiteres meiner Lieblingsbücher „Katzendämmerung“ von Arthur Gordon Wolf. Auch „Passenger“ von Ronald Malfi finde ich absolut großartig. 
Mein absoluter Lieblingsroman ist aber wahrscheinlich „Hyperion/Endymion“ von Dan Simmons. Ich habe alle 2800 Seiten gelesen und geliebt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Hier würde ich tatsächlich ein Bild sprechen lassen. :)

 

Und ja, ich bin so langweilig, ich arbeite tatsächlich am liebsten an meinem Schreibtisch.
Geplottet wird allerdings im Notizbuch und das weltweit. Ich recherchiere sehr intensiv. Viele meine Romane spielen in Amerika/Kanada und ich bin überall vor Ort gewesen, um dort zu recherchieren und Unterlagen zu sammeln.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein ganz normaler Wochentag gestaltet sich meist wie folgt:
Vormittags bin ich in der Schule, nachmittags bereite ich den Unterricht vor und verbessere Hausübungen, abends schreibe ich oder treibe Sport. 
Wofür immer Zeit bleibt, ist das Knuddeln mit meiner Katze.

Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese beinah alles, aber am liebsten Horror, Krimi und Thriller. Mit romantischen Büchern kann ich nicht viel anfangen. Vor allem Dark Romance stößt mich eher ab, als es mich fasziniert.
Ich schreibe mit Begeisterung Horror und auch dystopische Geschichten. Außerdem ist jetzt ein neues Genre dazugekommen. Allerdings möchte ich dazu noch nichts sagen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„If you stop dreaming, you are just sleeping.“ 
(Raising Hope.)
“Happiness is only real when shared.”
(Into the Wild)
„Dem Abstoßenden wohnt eine ganz eigene Poesie inne.“
(wenn möglich, bitte wenden – erscheint im Dezember 2020 in den Basement Tales)
Ich denke, dass dieses Zitat meine Arbeit sehr gut auf den Punkt bringt. 
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Hier möchte ich einen Bundesstaat nennen.
Ich liebe Alaska über alles und war schon zweimal für mehrere Wochen dort. Mein Traum wäre es, vielleicht mal in diesem unendlich freien Bundesstaat zu leben. Man nennt Alaska nicht umsonst „The Last Frontier“. Dort treffen sich die Freigeister, die sich von niemandem einschränken lassen wollen. Meine Idealvorstellung wäre: Sommer in Alaska und Winter in Arizona.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Jeder, der schreibt, ist kritikfähig. Muss es sein. Wer das nicht ist, zerbricht an der Kritik, denn die gibt es ausreichend. 
Außerdem bin ich nahezu ein Fan von konstruktiver Kritik, egal in welchem Zusammenhang. Mister Hell behauptet immer, ich wäre der kritikfähigste Mensch, den er kennt. 
Als (ehemalige) Schauspielerin habe ich gelernt, Input von außen anzunehmen und umzusetzen, ohne mich angegriffen zu fühlen. 
Kritik verhindert das Stagnieren.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Spannende Frage. Ich denke, dass ich deshalb bei einem Verlag bin, da ich mir die Arbeit als Selfpublisherin (noch) nicht zutraue. Ich habe höchsten Respekt vor den Kolleg*innen, die das alles ohne Verlag ganz wunderbar rocken und fühle mich auch von vielen inspiriert. Was noch nicht ist, kann demnach ja vielleicht noch werden. :)
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Liebe Hellies und solche, die ihr es vielleicht noch werden wollt. Ich bedanke mich für eure Unterstützung. Eure anerkennenden Worte geben mir dann Mut, wenn ich Gefahr laufe, das Autoren-Handtuch zu werfen. Ich schreibe vielleicht literarisch, und mag sein, ich sitze auch teilweise in meinem schwarzen Elfenbeintürmchen, aber ihr seid alle herzlich eingeladen. Die Tür zu meiner dunklen Welt steht euch jederzeit offen! purrrrrrrrrrs from hell
eure Faye

Mittwoch, 28. Oktober 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Abigail und der tote Moderator von Daisy Swan


Buchvorstellung einmal anders 


Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Autoreninterview drückt mir Daisy ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Abigail und der tote Moderator“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
…hallo? Du sprichst… mit mir? Das ist ja wirklich komisch. Menschen reden nicht mit mir, normalerweise. Außer Daisy, die sagt manchmal was, aber… huch, jetzt weiß ich gar nicht, was ich sagen soll…!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Hallo, liebe Leser! Ich bin ein Buch und mich gibt’s gerade nur digital, aber das ist mir ganz Recht, weil es mich so gaaaanz ganz oft gibt, auf der ganzen Welt. Weil… hier bei mir auf den Seiten da steht etwas ganz schreckliches was mit einem Buch aus Papier passiert. Da hab ich mich richtig erschreckt. Aber eigentlich war das schon gut so, weil die Abigail hat’s ja nur gut gemeint. Also, die Abigail, das ist meine Hauptfigur. Und die ist eine Hexe. Ja und der Niko, der ist beim Fernsehen. Ein bisschen tollpatschig ist er schon, weil die Abigail muss ihn ständig retten. Also, zweimal, nämlich einmal vor dem Tod und einmal vor der Liebe.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Also einmal konnte die Daisy nicht schlafen und da hat sie dann die Charaktere auch die Nacht durchmachen lassen. Aber war nicht als Strafe gemeint, die beiden hatten sehr viel Spaß. Also die Daisy ist so jemand, die geht ganz locker mit solchen düsteren Sachen um, wie dem Tod, oder Flüche und Dämonen. Auch vor Geistern hat sie keine Angst, das merkt man. Gehört für sie wohl irgendwie zum Leben dazu, aber sie mag schon auch wenn sich zwei gern haben. Da hat sie oft "och" oder „hach“ gemacht, beim Schreiben, wenn Abigail und Niko es schön hatten.
Weißt du wie viel Daisy tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Der Traumjob von der Daisy war ja Journalistin und Schriftstellerin. Eins hat geklappt, aber das andere nicht so, dafür ist der Niko eben Journalist. Einmal, als sie nicht weiter wusste, hat sie so ein ganz lustiges Kartendeck herausgeholt und vor mir auf dem Tisch ausgelegt. Also, was die Abigail so macht als Hexe, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern das ist alles echt! Ich hab’s ja gesehen, wie die Daisy das auch gemacht hat. Ich glaube auch, da sind einige Freundinnen von der Daisy in mir drinnen gelandet, weil wenn sie denen eine Stelle aus mir vorliest, können die nicht aufhören, zu lachen. Und eigentlich ist meine Geschichte gar nicht so lustig, finde ich, sondern sehr tragisch!
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Hey, ihr, kommt mal her! 
Abigail: Hm, was?
Niko: Die Daisy sollen wir beschreiben. 
Abigail: Achso. Hm ja, ziemlich fies, findest du nicht? 
Niko: *reibt sich den Hinterkopf* Stimmt. 
Misty: Ach, habt euch doch nicht so. Ich mag die Daisy. 
Einhornkatze: Miau!
Abigail: Pscht, dräng dich nicht immer so in den Vordergrund. Also, sie wollte sagen, die Daisy ist toll, weil sie ihr größter Fan ist. Also die Daisy ist der größte Fan von der Einhornkatze.
Niko: Ach, ich find sie aber auch süß!
Abigail: wen, die Daisy?!
Niko: Nein, die Einhornkatze. 
Misty: *rollt mit den Augen* Wie du siehst, die beiden sind zu verliebt um zu funktionieren. 
Susi: *fiep*
Misty: Was macht der Hamster hier?
Niko: Ach, da bist du ja, Susi! 
Misty: …
Abigail: Also ich glaub die Susi hat sich beschwert, dass sie zu selten vorkommt.
Niko: Dabei mag die Daisy Hamster doch so gerne! 
Abigail: Stimmt. Generell, Tiere liegen ihr sehr am Herzen.
Misty: Und die Umwelt generell. 
Ja, danke! Ich lass euch mal wieder… Wie du gesehen hast, meine Charaktere sind alle sehr lieb, aber auch unfreiwillig komisch. Was müssen die denn auch so verliebt sein.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Also der Titel, den hat sich eine Freundin von der Daisy ausgedacht, so spontan, als die beiden in einer Buchhandlung stöbern waren. Das war eigentlich ein Scherz, aber dann hat die Daisy innerhalb von Minuten eine Idee im Kopf ausgearbeitet und einen Tag später war die Buchidee durchgeplottet und es ging los. Das war sehr cool, weil der Daisy ging es damals nicht so gut und die Idee hat ihr dann so viel Spaß gemacht und die Motivation zurückgebracht.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich finde mein Cover cool! Die Abigail ist drauf und die Einhornkatze und darum geht’s doch? Aber ich bin vielleicht ein bisschen wie die Abigail, die mal in Tracht und mal im Grungelook oder Abendkleid unterwegs ist – ich würde gerne jeden Tag ein anderes Cover tragen :D Aber das geht glaube ich nicht, von daher ist das, was ich jetzt habe, voll super.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Ich würde so sagen, 50/50. Ich war total überrascht, wie gut sich Daisy zum Beispiel im Hotel Mönchstein auskannte. Die Donauinsel in Wien ist ja auch bekannt und da wird es richtig spannend! Aber Abigails Hütte, die hat sich Daisy ausgedacht. Und die Magische Universität in Wien natürlich auch.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Cocktails mixen und die Regierung stürzen“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

[Autoreninterview] Daisy Swan

Autoreninterview
Daisy Swan

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin die Daisy und ich lebe in Wien. Wenn ich gerade keine Bücher schreibe, bin ich an der Uni oder in der Alten Donau schwimmen. Ich mag Katzen, Züge und Metal.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich wollte schon immer Geschichten erzählen und habe als Kind und Teenagerin auch immer wieder geschrieben, aber so richtig ernst genommen habe ich das ganze erst mit 19, als ich von Zuhause ausgezogen bin und meinen ersten Roman begonnen habe. Ich kann nicht ohne Schreiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine ersten beiden Bücher sind Teile einer Serie, die auch irgendwann fortgesetzt wird: „17 Forever“. Die perfekte Zusammenfassung: Sex, Blut und Heavy Metal (Vampir Erotik).
Dass ich eine Schwäche für die Berge habe und in Salzburg verliebt bin, habe ich schon mit „Rosenkranz und Ketten“ bewiesen.
Und noch mehr Musik gibt’s in meiner neuen Buchreihe Backstage, der erste Teil „Groupies nehmen keinen Urlaub“ ist im April erschienen.
Seit Anfang des Jahres arbeite ich an einem Polit-Satire-Erotik-Liebesroman, ein kleiner Teaser kam im März mit „Liebe im Bild“ heraus.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, im November ist NaNoWriMo und den werde ich nutzen um meine Polit-Romanze zu schreiben. Während mein aktuelles Buch im Lektorat war, habe ich auch ein wenig nostalgische Gefühle entwickelt und schreibe jetzt wieder was mit Vampiren. Und eine ganz andere Idee für eine Liebesgeschichte an der Uni Wien habe ich auch schon im Hinterkopf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Normalerweise liebe ich Konzerte und fahre dafür auch ganz gerne Mal in eine andere Stadt oder in ein anderes Land, aber das fällt beides gerade leider flach. Am Wochenende fortgehen und tanzen gibt’s gerade auch nicht, aber wenigstens haben die Tanzstudios noch geöffnet und ich kann da meine Dosis Tanz bekommen J Im Sommer gehe ich ganz gerne an der Alten Donau spazieren und schwimmen. Und wir haben in Wien ja wirklich einige wunderschöne Friedhöfe, die sind jetzt im Herbst besonders schön. Außerdem, seit dem Lockdown mein neues Hobby: Pressekonferenzen schauen :D
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein großer Fan von Laurell K. Hamiltons Merry Gentry Reihe. Im letzten Jahr habe ich mal wieder alle Klassiker, die ich schon als Kind geliebt habe, wieder begonnen zu lesen, also Herr der Ringe und Harry Potter. Lieblingsautoren sind das sicher keine, aber ich lese natürlich auch viel von meinen Professor*Innen an der Uni.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe am Küchentisch, der direkt am Fenster steht. Da sehe ich die Bäume und den Spielplatz im Hof und habe es nicht weit zum Kühlschrank, wo immer ein selbstgemachter Eistee auf mich wartet. 
Ich schreibe auch viel unterwegs, zwischen Vorlesungen oder wenn ich im Zug sitze. Ein Großteil von Abigail ist im Zug entstanden, weil ich im Sommer nach Deutschland gefahren bin. Ich habe früher in einer winzigen Studentenwohnung gelebt und dort konnte ich nicht schreiben, weil ich keinen Platz für mich hatte. Deswegen sind beide Teile von „17 Forever“ bei Subway und Starbucks entstanden.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Bis CoVid hatte ich einen Brotjob, da war mein Alltag ganz anders. Seit März sieht es meistens so aus: Ich stehe um 8 herum auf und mache Yoga oder ein schnelles Workout, trinke ein Glas Eistee am Balkon. Dann setze ich mich an den Laptop und schaue kurz, ob und wann heute eine Pressekonferenz ist. Am Vormittag erledige ich Papierkram, Social Media und Emails, was eben so an Arbeit anfällt. Am Nachmittag ist Zeit für Uni, seit Beginn des Semesters sind auch wieder Vorlesungen, die meisten aber Online, also kann ich daheim am Laptop bleiben. Um 17:00 mach ich dann Schluss mit Lernen und kümmer mich ums Abendessen und den Haushalt. Um 19:30 laufen die Nachrichten (Pflichtprogramm, so wie Pressekonferenzen :‘D ) und danach ist Schreibzeit. Wenn ich eine Deadline habe dann muss die Uni und der Papierkram warten, dann schreibe ich den ganzen Tag durch. So sieht auch der NaNoWriMo bei mir aus :)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese Liebesromane eher selten, dafür schreibe ich sie umso öfter :D Ich lese am liebsten Fantasy und Cyberpunk. Ich selbst lese eigentlich meistens Bücher mit Erwachsenen Protagonist*Innen, aber meine Protas sind meistens Anfang 20, also New Adult (oder uralt weil Vampire).
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich habe zwei Zitate von anderen, die meine Beziehung zum Schreiben ganz gut zusammenfassen: „The only excuse for making a useless thing is that one admires it intensely. All art is quite useless.“ Und „Erforschen Sie den Grund, der Sie schreiben heißt; prüfen Sie, ob er in der tiefsten Stelle Ihres Herzens seine Wurzeln ausstreckt, gestehen Sie sich ein, ob Sie sterben müßten, wenn es Ihnen versagt würde zu schreiben.
Dieses vor allem: fragen Sie sich in der stillsten Stunde Ihrer Nacht: muß ich schreiben?“ von Rainer Maria Rilke. 
Und hier ein Zitat von Violet aus Groupies nehmen keinen Urlaub: „Als ob Künstler jemals vernünftig sind.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Österreich ist meine Heimat und ich liebe es hier. Es ist ein Privileg, hier leben zu dürfen <3 aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich während meinem letzten Amsterdam-Urlaub öfter gesagt habe „Die Niederlande sind das bessere Österreich.“ Wie auch nicht? Sie haben noch eine Monarchie, viel mehr Fahrräder und E-Autos und ja, den anderen Grund warum jeder Urlaub in Amsterdam macht, brauche ich ja nicht zu erwähnen, oder? 
Aber das muss man mit Humor nehmen, jedes Land, das ich bis jetzt besuchen durfte, hatte wunderschöne Seiten, aber auch Schattenseiten. 
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik für Künstler ist wichtig, man wächst an ihr und lernt, besser zu werden. Und man kann immer besser werden. Ich habe ein Problem, wenn Kritik ungefragt kommt und so formuliert ist, dass sie einem vor den Kopf stößt. Da weiß ich immer nicht, wie ich damit umgehen soll und was ich darauf sagen soll. Ich frage mich auch manchmal, ob ich jede Kritik annehmen muss oder ob ich auch mal sagen darf „Nein, das sehe ich anders“. Darin muss ich noch besser werden.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz einfach: Die volle Kontrolle und die höheren Honorare haben mich angelockt und ich finde es einfach sehr bequem. Ich habe früher in einem Verlag gearbeitet und weiß, wie wenig meine Bücher in irgendein Verlagsprogramm passen würden – warum sollte ich mir hunderte Absagen antun, wenn ich in der Zeit das Buch schon längst in die Welt schicken könnte? Ich bin manchmal sehr ungeduldig und da ist der Weg als Indieautorin defintiv der richtige für mich.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lest immer das Kleingedruckte, trinkt mehr Wasser und sagt euren Lieben, dass ihr sie lieb habt!

Dienstag, 27. Oktober 2020

[Rezension] 235_2020_Print - Sex unter Kollegen von Mandy Moore

 


Das Buch "Sex unter Kollegen - geil und öffentlich" wurde von Mandy Moore verfasst und erschien 2020 im blue panther books Verlag.

In dieser Sammlung sind verschiedene Kurzgeschichten unterschiedlichster Autor*innen versammelt. Eines wohnt ihnen alle inne. Sie sind heiß, prickelnd und explizit dargestellt.
Die Wortwahl und der Sprachstil sind in jeder Geschichte auf einem guten Stand und es macht Spaß, die Geschichten zu lesen und sich in den Geschichten zu verlieren. Obwohl man sagen könnte, es geht immer um das "Eine", ist die Unterschiedlichkeit der einzelnen Geschichten zu erwähnen.

Jeder, der gerne Kurzgeschichten liest und sich gerne einmal zwischendurch die Zeit mit einer kleinen Kurzgeschichte vertreibt ist mit diesem Buch richtig gut beraten.

[Buchvorstellung einmal anders] Novelle "Noch einmal brennen" von Ria Karlotti aus "Sinneslust 2"


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Simone Delara und Jonas Löffler aus der Novelle „Noch einmal brennen“, um mit ihnen über die Anthologie, die Novelle und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Simone: Sehr gern, ich hoffe nur, wir schaffen es in zehn Minuten, dann muss ich leider ins nächste Meeting. 
Jonas: Kein Thema.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Simone: Ich bin Ende vierzig, seit vielen Jahren glücklich verheiratet, meine Kinder sind schon fast erwachsen und studieren im Ausland. Im Lauf der Zeit habe ich mich mit Ehrgeiz und eiserner Disziplin in den Vorstand meines Unternehmens hochgearbeitet. Natürlich ist nicht alles in meinem Leben perfekt, aber wessen Leben ist das schon? 
Jonas: Ich bin 22 und studiere Wirtschaft. Im Rahmen meiner Ausbildung absolviere ich ein dreimonatiges Praktikum in Simones Unternehmen. Aber eigentlich interessiert mich hier nichts, als meine Vorgesetzte flachzulegen. Denn sie ist echt heiß.
Beschreibt uns bitte die Novelle in maximal 5 Sätzen.
Simone: Die Geschichte beschreibt eine einzigartige Aufwallung von Leidenschaft, die letztlich an der Realität scheitert. Mehr Sätze brauche ich nicht dafür. 
Jonas: Blödsinn. Die Geschichte ist geil, und die Wirklichkeit war noch viel geiler. An dem Tag, an dem ich dein Büro zum ersten Mal betrat und dich hinter deinem Schreibtisch sitzen sah, so korrekt und streng und dabei voll verkappter Leidenschaft, wusste ich, wir beide sind ein genialer Match. So war es dann auch.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Jonas: Klar! Die ist eindeutig sadistisch gepolt. Ich kann es ihr nicht verdenken. Das hat schon was, so ein bisschen Sadismus. 
Simone: Das muss nicht unbedingt sein. Ich denke, sie spiegelt ihre eigenen Erfahrungen wider. 
An dieser Stelle mischt sich Ria unaufgefordert in das Interview ein: 
Stopp, meine Lieben! Hier muss ich eingreifen. Nein, ich bin nicht sadistisch gepolt (oder jedenfalls nicht auf diese Art ;-) ) – aber nein, ich neige auch nicht dazu, im realen Leben Praktikanten zu vernaschen. Ich habe mir eine Geschichte vorgestellt, die wahr sein könnte, und sie so geschrieben, wie sie mir plausibel erschiene, wenn sie wahr wäre. Und wie wir alle wissen, ist das Leben kein Ponyhof … daher die Kalamitäten.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch? 
Jonas: Mein absoluter Favorit ist die Fahrstuhl-Szene. Was für eine Tragödie, dass sie so abrupt enden musste! 
Simone: Ich denke am liebsten an den Morgen, an dem du mir den Kaffee mitbrachtest. Wenn ich mich daran erinnere … (sie errötet). Aber auch dabei wurden wir brutal unterbrochen – das scheint unser Schicksal zu sein!
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in der Novelle oder in dem ein oder anderen Charakter?
Jonas: Ich kann mir sehr schwer vorstellen, dass in mir viel von der Autorin steckt. Allein schon wegen des Generationenkonflikts (er grinst). In der Geschichte an sich schon viel eher. 
Simone: Dafür habe ich den Verdacht, dass in mir umso mehr von ihr steckt. Es könnte sogar sein, dass ich ein Alter Ego von ihr bin … Die Parallelen sind schon seeehr auffällig (sie grinst, während Ria errötet).
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Simone: Nun ja, sie ist eine erfolgreiche Karrierefrau in der zweiten Hälfte der Vierziger, voller ungelebter Leidenschaft und verborgener Sehnsüchte … erinnert uns das an irgendwas? 
Jonas: Ich würde sie gerne mal live kennenlernen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ziemlich heiß ist – so wie du, Süße (er grinst).
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Simone: Der Titel war sofort da, gleichzeitig mit der Geschichte. Mitspracherecht hat sie uns keines gelassen, aber ich hätte den Titel nicht treffender wählen können. 
Jonas: Mir ist der Titel ehrlich gesagt ziemlich egal. Mir kommt es mehr auf den Inhalt an. Insofern habe ich den Damen die Entscheidung überlassen.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Simone: Unsere Geschichte ist eine von mehreren in dem Buch. Das Cover dient also als „Klammer“ über alle Geschichten. Ich war überrascht, wie sehr es mich trotzdem anspricht. Ich wüsste nicht, was ich mir anders wünschen sollte. 
Jonas: Ich finde das Cover sehr anregend, man kommt gleich auf die richtigen Gedanken.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Jonas: Ist das eine ernst gemeinte Frage? Ist ja wohl klar, was mein Lieblingszitat ist: 
„Für einen Moment sahen sie einander nur an, dann streifte Simone ihm die Shorts ab und umschloss mit der Hand seinen erigierten Penis, der sich ihrer Hand entgegendrängte. Sie drückte Jonas auf ihren Bürostuhl, kniete sich vor ihn nieder und begann, an seinem Penis zu lecken. Sie ließ ihn in ihren Mund hinein und wieder herausgleiten und liebkoste mit der Zunge seine empfindliche Spitze, während ihre Hand ihn unaufhörlich weiter massierte.“ 
Simone: „Im selben Augenblick explodierte in Simones Unterleib ein Feuerwerk. Ihre Muskeln krampften sich wohlig zusammen, und eine Welle von Hitze stieg in ihr auf. Noch einmal stieß sie Jonas Finger fest in sich hinein und presste ihren Körper gegen seine Hand, während sie die Schauer auskostete, die sie von unten bis oben durchströmten. Dann lockerte sie den Griff um sein Handgelenk. Während sie einen tiefen Seufzer ausstieß, löste sich die Spannung und machte einer angenehmen Wärme Platz.“
Danke für das Gespräch
Simone: Wir danken! 
Jonas (grinst): War sehr anregend, sich das alles wieder in Erinnerung zu rufen. 
(An Simone gewandt): Wollen wir noch auf einen Drink gehen? Die Nacht ist noch jung …