Freitag, 31. Juli 2020

[Verlagsvorstellung] Autor im Verlag Acabus - Carl Wilkens

   

Verlagsvorstellungs-
Autoren-Interview
Carl Wilckens

Wie hast du von dem Verlag erfahren? Wie hast du es geschafft, dass dein Buch im Acabus Verlag angenommen wurde?
Ich habe den Verlag im Jahr 2016 beim sogenannten Meet & Greet des BVjA auf der Leipziger Buchmesse kennengelernt. Das ist wie ein Speeddating zwischen Autoren und Verlagen. Ich habe mein Projekt vorgestellt, und einige Monate später ein Vertragsangebot per Mail bekommen.
Wer bist du?
Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Maschinenbauer, Fantasyleser und Gamer. Ein dreifacher Nerd, könnte man sagen. Ich liebe es zu reisen, auch wenn ich aus Zeit-, Geld- und Umweltschutzgründen seltener dazu komme, als mir lieb ist. Schreiben und Sprachen sind meine Leidenschaft. In meiner Freizeit schreibe ich Kurzgeschichten, Gedichte, manchmal auch Artikel für Zeitschriften, aber vor allen Dingen Fantasyromane. Zurzeit lebe ich in Peru.

Welche Bücher sind von Dir in dem Verlag erschienen? Könntest du sie ganz kurz beschreiben?

Bisher sind die ersten vier Bände der Reihe „Dreizehn“ erschienen. Godric End, die Hauptfigur, wird ganz zu Anfang nach Blackworth, einem Gefängnis gebracht. Dort erzählt er den anderen Insassen von der Suche nach seiner Schwester Emily. Er hatte sie tot geglaubt, bis er in den Besitz von Williams Tagebuch kam. William schreibt über seine Erlebnisse mit Emily, doch fehlen am Ende des Tagebuches dreizehn Seiten. Während Godric seine Schwester sucht, finden die fehlenden Seiten eine nach der anderen zu ihm.
Wird in diesem Jahr noch ein neues Werk im Verlag erscheinen? Darfst du uns darüber schon etwas verraten?
Meine Bücher erscheinen für gewöhnlich jedes Jahr im März. Dieses Jahr hat der Acabus Verlag Band 4 rausgebracht. Band 5 ist aber auch schon fast fertig. Das liegt daran, dass es zum einen ein wenig kürzer als sein Vorgänger wird, ich zum anderen wegen der Quarantäne in Peru viiieel Freizeit habe. Ich lade demnächst eine kurze Lesung eines (nichtlektorierten) Auszugs aus Band 5 auf YouTube hoch. Werde ich dann in den sozialen Netzwerken bekannt geben (Facebook, Twitter, Instagram)
Was ist dein Genre beim Schreiben?
Dark Fantasy, Horror, Steampunk. Wer meine Bücher liest, darf sich auf eine fantastische Technologie basierend auf synaígischer Energie gefasst machen sowie auf blutige Auseinandersetzungen, übernatürliche Drogen wie Perl, Insomnium und Nimuszucker und eine ganze Palette an Geisteskranken wie die Perlsüchtigen, den Patienten aus Treedsgows Nervenheilanstalt oder den Grubenwahnsinnigen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach dem du im Leben handelst?
„Glaube nichts und halte alles für möglich.“ Das ist auch der Glaubenssatz von Emily End, der Schwester meines Protagonisten. Ich denke, nur so kann man die Ansichten eines jeden respektieren. Kurzes Beispiel: Als ich im August 2016 im Flugzeug nach Peru saß (Auslandssemester), lernte ich zwei junge Missionare aus den vereinigten Staaten kennen. Auf die Frage, ob ich an Gott glaube, sagte ich: „Nein. Aber ich halte für möglich, dass er existiert.“
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das hängt immer ein bisschen von meinem Gemütszustand ab, aber auch daran, wie konstruktiv die Kritik ist. An guten Tagen kann ich nicht genug von konstruktiver Kritik bekommen. Ich wähle zum Beispiel als meine Testleser bewusst solche Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Ich fordere sie sogar auf, meine Texte auseinanderzunehmen. Manchmal bekomm ich dann das Gefühl, den letzten Mist fabriziert zu haben. 
An schlechten Tagen weise ich Kritik unter Umständen zurück. Aber selbst, wenn es dem Kritiker dann erscheint, als würde ich seinen Ratschlag ignorieren, bleibt davon immer etwas hängen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja! Ihr seid die Besten. Vor wenigen Jahren hätte ich noch nicht zu träumen gewagt, dass es irgendwann mal Menschen geben würde, die nicht nur meine Bücher mögen, sondern auch noch ungeduldig auf die Fortsetzung warten. Inzwischen erhalte ich regelmäßig Nachrichten in Facebook, Rezensionen auf Amazon, Posts auf Instagram oder Kommentare bei Twitter. Letztes Jahr habe ich sogar ein erstes Fanart zugeschickt bekommen. Das ist der Hammer! Manchen ist vermutlich gar nicht bewusst, wie wichtig es ist, uns Autoren wissen zu lassen, dass ihr unsere Bücher lest und dass sie euch gefallen. Das treibt uns an, mehr zu schreiben. Natürlich freuen wir uns über öffentliche Beiträge, da diese gleichzeitig auch Werbung sind, aber auch eine persönliche Nachricht wie „Fand dein Buch sau gut, weiter so!“ ist der pure Motivationsschub. Danke dafür!

Donnerstag, 30. Juli 2020

[Verlagsvorstellung] Autorin im Acabus Verlag - Sonja Reichel

Verlagsvorstellungs-
Autorin-Interview
Sonja Reichel


Wie hast du von dem Verlag erfahren?
Ich lese, seit ich denken kann. Da ist mir auch irgendwann ein Buch vom Acabus Verlag in die Hände gefallen.
Wie hast du es geschafft, dass dein Buch im Acabus Verlag angenommen wurde?
Dank des Meet & Greet von Verlagen und Autoren auf der Leipziger Buchmesse.
Wer bist du?
Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sonja Reichel, Designerin aus Berlin, mit einem Faible für Architektur, Asien und Osteuropa.
Welche Bücher sind von Dir in dem Verlag erschienen? Könntest du sie ganz kurz beschreiben?
Mein Roman »364 Tage«. Darin geht es um eine Dreiviertelliebe, um ein Wir, das ein Weniger ist, um Sofie, die sich einlässt auf Arvid, obwohl sie weiß, dass er ihr nicht reichen wird. 
»Er war in die Talsohle ihrer Sehnsucht gelaufen und hatte deswegen leichtes Spiel. Weil sie nicht wählerisch war, sondern hungrig.«
Wird in diesem Jahr noch ein neues Werk im Verlag erscheinen? Darfst du uns darüber schon etwas verraten?
In diesem Jahr nicht. Die »364 Tage« sind schließlich gerade erst erschienen!
Was ist dein Genre beim Schreiben?
Literarische Belletristik
Hast du ein Lieblingszitat, nach dem du im Leben handelst?
Eins meiner Lieblingszitate ist von Gabriel Barylli; eine großartige Erinnerung daran, Gefühle nicht als Nulllinie zu leben:
»So lange tun wir so, als hätten wir keine negativen Gefühle wie Hass und Wut, bis wir mit diesem erzieherischen Würgegriff auch die Gefühle der Liebe und der Zärtlichkeit ausgelöscht haben. Man kann nicht das Ventil der Zerstörung verschlossen halten und glauben, dass das Ventil der Zärtlichkeit nicht im selben Moment beschädigt wird. Im Gegenteil.«
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn die Kritik gerechtfertigt ist und der Ton stimmt, kann ich ganz gut damit umgehen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Allen, die gerne mehr über mich erfahren möchten, sei mein Instagram-Account ans Herz gelegt. Ich poste dort nicht nur regelmäßig Zitate aus meinem aktuellen Roman, sondern auch neue Texte, Fotos und Grafiken: https://www.instagram.com/son__rei/

Mittwoch, 29. Juli 2020

[Verlagsvorstellung] Autor im Acabus Verlag - Tobias Bachmann

Verlagsvorstellungs-
Autor-Interview
Tobias Bachmann

Wie hast du von dem Verlag erfahren?
Den Acabus Verlag kannte ich schon lange; das erste mal fiel mir der Verlagsstand auf einem der vielen Conventions auf, die so im Laufe des Jahres immer wieder stattfinden. Mit Björn Bedey bin ich seit etlichen Jahren auf Facebook verbunden. Einige Bücher haben es in mein privates Bücherregal geschafft.
Wie hast du es geschafft, dass dein Buch im Acabus Verlag angenommen wurde?
Eigentlich hätte mein Buch im Dryas Verlag erscheinen sollen. Als dann aber der Dryas Verlag zum Imprint der Bedey Media GmbH wurde, entschieden sich die Lektoren und die Programmeitung dazu, dass mein Buch im Acabus Verlag besser platziert wäre. Die genannten Beweggründe konnte ich gut nachvollziehen, und da die Vertragsbedingungen sich nicht veränderten, stand einem Wechsel zu Acabus nichts im Wege. Die Zusammenarbeit gestaltet sich hoch professionell und das Ergebnis ist ein wunderbares Buch geworden, mit dem ich und bislang auch viele Leser sehr zufrieden sind.
Wer bist du?
Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Tobias Bachmann. Ich veröffentliche seit Ende der 90er Jahre immer wieder im breiten Genre der Phantastik. Einige meiner Bücher wurden mit Genrepreisen ausgezeichnet. Ich schreibe Romane und Erzählungen und zeichne mich auch für den einen oder anderen Heftroman verantwortlich. Außerdem bin ich als Musiker aktiv und hauptberuflich in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Ich bin verheiratet und habe drei wunderbare Kinder auf die ich jeden Tag sehr stolz bin.
Welche Bücher sind von Dir in dem Verlag erschienen? Könntest du sie ganz kurz beschreiben?
Bei Acabus ist bislang nur „DESPINA JONES und die Fälle der okkulten Bibliothek“ erschienen. Die titelgebende Heldin ist Ermittlerin für etwas düstere Kriminalfälle und mit der besonderen Gabe, mit den Toten sprechen zu können. Hierdurch ergeben sich ganz neue Facetten und Möglichkeiten der Ermittlungsarbeit. Es geht um Menschen und ihre Tragödien und es geht darum, dass man für sein Handeln verantwortlich ist, bis über den Tod hinaus. Manche Erkenntnis kommt zu spät. Und auch die Toten haben Humor.


Wird in diesem Jahr noch ein neues Werk im Verlag erscheinen? Darfst du uns darüber schon etwas verraten?
In diesem Jahr wohl nicht. Das Buch erschien ja erst im März. Aber ich hege die Hoffnung, einen weiteren DESPINA JONES Band schreiben zu dürfen. Eine Idee hierfür habe ich bereits und wenn sich „Die Fälle der okkulten Bibliothek“ entsprechend verkaufen, denke ich, dass dem nichts im Wege stehen dürfte.
Was ist dein Genre beim Schreiben?
Wie weiter oben bereits geschildert fühle ich mich im weiten Feld der Phantastik zu Hause: Weird und Urban Fantasy, Science Fiction und Horror – wobei ich mich mit zunehmender Professionalisierung hin zum Thriller und Krimi orientiere, bzw. diese mit der Phantastik vermenge. Ein historischer Roman würde mich mal reizen, aber ich scheue ein wenig die umfangreiche Recherche, da ich im Hauptberuf 40 Stunden die Woche einer sehr verantwortungsvollen Aufgabe nachgehe und privat mit meiner Familie sehr eingespannt bin. Das darf man nicht als Jammern verstehen, schränkt aber die freie Entfaltung im kreativen Bereich vor allem zeitlich sehr ein.
Hast du ein Lieblingszitat, nach dem du im Leben handelst?
„Nichts beginnt jemals.“ Das ist der erste Satz des Romans „Weaveworld“ von Clive Barker, der auf deutsch unter dem Titel „Gyre“ bzw. als „Gewebte Welt“ in neuer Übersetzung erschienen ist. Der Satz beschreibt die Tatsache, dass nichts jemals irgendeinen Anfang hat. Es gibt keinen Beginn, sondern alles ist nur eine Folge von etwas Vorherigem. Diesen Grundsatz kann man auf Geschichten und Romanhandlungen ebenso anwenden, wie auf andere Menschen. Wenn einem einer blöd kommt, kann man entsprechend wütend reagieren – die Reaktion wird jedoch gemildert, wenn man weiß, dass die blöde Handlungsweise ihren Ursprung in etwas viel früherem hat. In einem schlimmen Erlebnis des gleichen Tages, der letzten Woche oder vor vielen Jahren. Manches wurde uns durch Erlebnisse unserer Eltern mit auf den Weg gegeben. Man nennt das Erziehung. Diese muss nicht immer bewusst erfolgen. Manche Handlungsweisen ziehen sich seit Generationen durch Familien … Und wenn man erst mal verstanden hat, dass nichts je irgedwann einen Anfang hat, dann gibt es auch keinen Schuldigen. Die Suche kann man sich folgerichtig sparen, genau wie Rachegedanken sich somit erübrigen. „Nichts beginnt jemals“ bedeutet für mich daher vor allem, mit mehr Gelassenheit durchs Leben zu gehen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich glaube, dass ich recht gut mit Kritik umgehen kann. Manchmal trifft einen Kritik natürlich auf dem falschen Fuß, manche Kritik ist gerechtfertigt und manche vielleicht auch offensichtlich falsch. Damit adäquat umgehen zu können, funktioniert mal mehr und mal weniger. Aus manchen Kritiken kann man lernen, und manchmal empfiehlt es sich, die Kritik zu ignorieren.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn DESPINA JONES eines aus ihren Abenteuern gelernt hat, dann diese Botschaft: Genießt euer Leben, macht das Beste aus jedem Tag und bleibt euch selbst dabei treu. Das Leben ist zu kurz um es mit Hass und Angst zu füllen. Lest weiterhin Bücher. Es gibt so viele Welten, die sich lohnen, entdeckt zu werden.

Dienstag, 28. Juli 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Nur bei Mondlicht von Jana von Bergner



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin Jana von Bergner, um mit ihr über ihr neuestes Buch „Nur bei Mondlicht“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Danke, liebe Claudia, dass du mein Buch und mich zu einem Gespräch einlädst.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
»Nur bei Mondlicht« ist eine Märchenadaption, in der es um wahre Schönheit und die Kraft der Liebe geht. Die Zauberin Feguro ist nach einem Feuer entstellt und wünscht sich ihr früheres Aussehen zurück. Dafür ist sie sogar bereit, ihre Seele der dunklen Fee zu opfern. Feguros Feenfreundin Alfur will das verhindern und fordert Feguro zu einem magischen Wettstreit heraus.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Diesen Kurzroman habe ich tatsächlich fast wie im Rausch geschrieben. Das Wunderbare an einem solchen Format ist, dass den Figuren keine Zeit zum Zögern bleibt. Und auch mir als Autorin nicht. Die Figuren waren zu Beginn der Geschichte sofort da und ich habe mich ihnen sehr nahe gefühlt. Deshalb habe ich sie gern auf ihrem Weg begleitet.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
»Ich bleibe nur ungern etwas schuldig.« Kurzentschlossen fasste Feguro Prinz Vinur am Arm. »Lasst mich mit einem Tanz bezahlen.« 
Der Prinz erstarrte. Die Augen seines Bruders weiteten sich, während Lady Starfsferill bei Feguros Worten ganz blass wurde. War es tatsächlich so ungehörig, als Bürgerliche einen Prinzen zum Tanzen aufzufordern? 
Schließlich räusperte sich Prinz Vinur. »Ich pflege für gewöhnlich nicht zu tanzen.« 
»Dann werdet Ihr für mich eine Ausnahme machen.« Sie trat noch etwas näher und senkte die Stimme. »Oder wollt Ihr es verantworten, dass alle am Hof mich auslachen, weil Ihr mich abgewiesen habt?«
Wie viel echte Jana steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
In jeder Figur, über die ich schreibe, steckt etwas von mir. Manchmal sind es Charaktereigenschaften, manchmal nur Gefühle oder Gedanken. Feguro hat Schwierigkeiten, sich selbst so zu akzeptieren, wie sie ist. Dieses Problem kenne ich gut. Doch genauso kann ich mich in ihre Freundin Alfur hineinversetzen, die aus Sorge um Feguro zu einer List greift. Es geht nicht darum, als Autorin die gleichen Dinge erlebt zu haben wie die eigenen Figuren. Es genügt, in ganz anderem Zusammenhang ähnlich empfunden zu haben und dieses Gefühl beim Schreiben wieder heraufzubeschwören.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Lady Starfsferill rümpfte die Nase. »Wie kann eine Dame nur Hosen tragen? Völlig unpassend! Und dazu noch die Farbe im Gesicht wie bei einer Kurtisane! Meine Tochter würde ich nicht in ihre Nähe lassen.« 
»Seid nicht so streng, Mylady. « Feguro unterdrückte ein Lächeln. »Sie ist eine einfache Schreiberin – keine Baroness. Ich finde, sie kann sich recht gewählt ausdrücken.« 
»Letzten Endes kommt es vor allem auf die Aura an«, bemerkte Prinz Vinur. »Ihre ist halb dunkel wie die Nacht und halb strahlend wie der Tag. Sie lässt sich schwer einschätzen.«
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ich habe in diesem Fall ja tatsächlich zuerst das Cover gekauft – ohne zu wissen, welchen Roman ich dazu schreiben würde. Sobald ich eine vage Idee hatte, war auch der Titel da. Und ich habe ihn beibehalten.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein, ich bin vollkommen glücklich. Sabine Pöstinger von inspirited books Grafikdesign hat auf meinen Wunsch hin die Schriften geändert. Der Rest hat mir von Anfang an gefallen, deswegen habe ich mich auch auf den ersten Blick in dieses Premade-Buchcover verliebt. Die Frau in dem blauen Kleid sieht wunderschön aus, die Lichtstimmung ist magisch. Das Cover hat mich wie von selbst zu meiner Geschichte inspiriert.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Sei froh, dass du mehr zu bieten hast als ein hübsches Gesicht. Sonst würdest du noch bei einem Langweiler wie Prinz Hetja enden.«
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir.

[Autoreninterview] Jana von Bergner

Autoreninterview
Jana von Bergner

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Jana, 39 Jahre alt und lebe mit meinem siebenjährigen Sohn und meiner Hündin nördlich von Hamburg. Ich liebe Tanzen, Kino und Liebesromane mit Happy End.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich komme aus dem Journalismus, habe also schon immer meinen Lebensunterhalt mit Schreiben verdient. Der Traum vom eigenen Roman war schon länger da und in der Elternzeit habe ich endlich damit angefangen, mein erstes Buch zu scheiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher habe ich zehn Romane bei Amazon veröffentlicht. Von Young Adult, über ein Medizin-Liebes-Drama bis zum heiteren Weihnachtsroman war alles dabei. Was die Geschichten eint, ist, dass immer eine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Mein neuer Kurzroman „Nur bei Mondlicht“ ist allerdings mein erster Ausflug ins Fantasy-Genre. 
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Derzeit plotte ich meinen nächsten Weihnachtsroman. Er soll im Oktober erscheinen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Derzeit sind die Möglichkeiten ja leider etwas eingeschränkt. Ich telefoniere gern mit Freundinnen oder treffe mich mit Kollegen zu virtuellen Autorenstammtischen. Und natürlich spiele ich mit meinem Sohn. In Nicht- Corona-Zeiten besuche ich gern Buchmessen oder treffe andere Autorinnen und Autoren, um über Bücher zu reden. Eigentlich verrückt, aber ich liebe meine Arbeit eben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich fiebere jedem neuen Roman von Diana Gabaldon (Die Oulander-Saga) entgegen. Doch ich lese auch viele Romane von meinen Kollegen aus dem Selfpublishing.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zum Glück habe ich mittlerweile ein eigenes Arbeitszimmer. Es ist eine Bibliothek mit einem Tisch für meinen Computer. Und bei sonnigem Wetter sitze ich auch mal für ein paar Stunden mit dem Notebook auf der Terrasse.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Von halb zehn bis siebzehn Uhr sitze ich am Schreibtisch. Zwischendurch mache ich eine lange Mittagspause mit Hundespaziergang. Meine Arbeitstage können sehr unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, was gerade anliegt. Am liebsten schreibe ich. Aber manchmal überarbeite ich auch, plotte, setze ein Buch für den Druck oder kümmere mich um Social Media.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Am liebsten lese ich Gay Romance. Aber ich mag auch andere Genres, solange es eine Liebesgeschichte mit Happy End gibt. Beim Schreiben kommt es gar nicht so sehr auf das Genre an, sondern mehr auf die Szene. Ich liebe es, konfliktreiche Szenen mit viel Dialog-Anteil zu schreiben. Für Landschaftsbeschreibungen brauche ich hingegen deutlich länger, weshalb von mir auch noch nie ein Urlaubsroman erschienen ist.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
»SELBSTSTÄNDIG kommt von selbst - und das ständig!« (unbekannter Verfasser). Als Selfpublisher bin ich allein für mich verantwortlich – von technischen Problemen bei Amazon über juristische Fragen zur Autorenwebsite bis hin zur Buchwerbung muss ich mich in alle Themen einarbeiten und ständig auf dem Laufenden halten. Erfolg und Misserfolg hängen in erster Linie von mir ab. Auch wenn ich mittlerweile ein Netzwerk mit großartigen Unterstützern wie meinen Buchbloggern und Testlesern habe.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Zum Reisen eigentlich nicht. Aber ich lese besonders gern Romane, die in England spielen. Vermutlich, weil ich so viele gute BBC-Serien gesehen habe.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Inzwischen kann ich Kritik gut vertragen – auch dank meiner wunderbaren Testleser. Negatives Feedback nehme ich nicht persönlich. Dafür bemühe ich mich, Kritik, die mir berechtigt erscheint, in meinem nächsten Roman umzusetzen. Allerdings wird es immer auch Leser geben, denen eine Geschichte nicht gefällt. Das gehört einfach dazu.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Abgesehen von Bestsellerautoren in großen Publikumsverlagen, deren Bücher in jeder Buchhandlung ausliegen, stehen die meisten Verlagsautoren finanziell deutlich schlechter da als Selfpublisher. Zudem kann ich als Selfpublisher viele Dinge selbst entscheiden: Wann ich zu welchem Preis veröffentliche. Wie mein Cover aussieht. Was im Klappentext steht. Ein Verlagsautor darf diese Punkte oft nicht mitentscheiden und hat deswegen nur geringen Einfluss auf den Erfolg des eigenen Buches.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke, dass es euch gibt. Ihr könntet in eurer Freizeit ins Kino gehen, freunde treffen, shoppen, spazieren gehen oder tausend andere Dinge unternehmen. Aber stattdessen lest ihr ein Buch und opfert uns Autoren eure wertvolle Zeit. Das finde ich großartig.

Montag, 27. Juli 2020

[Verlagsvorstellung] Der Verleger Björn Bedey stellt sich vor

Interview mit dem Verleger
Björn Bedey

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem wir es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Björn Bedey, Verleger, Herausgeber, Treckerfahrer, Metalhead, Fantast und Menschenfreund.
Warum hast du den Verlag gegründet?
Weil es meine Bestimmung war.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Neue Buchprojekte initiieren.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Theodor Fontane ist sicher mein Lieblingsautor. Lieblingsbücher habe ich viele – mehr als einmal habe ich noch nie ein Buch gelesen – dafür gibt es zu viele Bücher die ich noch lesen möchte! Mein letztes Lieblingsbuch war Karthasis von Michael Reh.
Kannst du uns deinen Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du dich am liebsten mit den Werken deiner Autoren beschäftigst?
Mein Arbeitsplatz ist eine kreative Rumpelkammer – lesen tue ich am liebsten in meinem Leutewagen auf einem Feld auf Wagrien – abgeschieden in der Natur.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Gar nicht – denn meine Tage unterscheiden sich sehr. Ich habe normale Bürotage, arbeite in einem Skriptorium im Mittelalter oder treffe mich mit Außerirdischen und Fabelwesen. Dazwischen ist alles möglich…
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein – aber Skandinavien, Schottland und Irland haben es mir angetan. Ich vermute das liegt an meinen genetischen Wurzeln – bei diesen Ländern geht mir immer das Herz auf.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich fordere Kritik ein und überprüfe damit mein Handeln.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lasst euch nicht verbiegen – bleibt euch treu.

[Verlagsvorstellung] Severus Verlag

Verlagsinterview
Severus Verlag

Was kannst du uns über die Entstehungsgeschichte des Verlages berichten?
Uns gibt es seit 2010 ­– dieses Jahr feiern wir also unseren ersten runden Geburtstag! Mit uns kamen antiquarische Bücher in das Programm unserer Verlags-Familie, die zuvor hauptsächlich wissenschaftliche Arbeiten und zeitgenössische Belletristik veröffentlicht hat.
Wer trifft die wichtigsten Entscheidungen im Verlag?
Das letzte Wort haben unsere Verleger Björn Bedey und Sandra Thoms. Auch unsere Programmleitung Anna Klöhn muss in ihrem Verlagsalltag natürlich viele wichtige Entscheidungen treffen. Verantwortlich ist aber nie einer alleine, über die Arbeit wird sich regelmäßig mit dem Team ausgetauscht und abgestimmt.
Welche Genres veröffentlicht ihr im Verlag?
Severus ist eine wahre Schatzkiste an antiquarischen Büchern, die man im Buchhandel kaum noch findet. Egal ob Biographie, Forschungsbericht, Briefwechsel oder Roman – bei uns findet jeder etwas, das ihm gefällt. Von norwegischer Poesie bis zum Rheinischen Kochbuch gibt es viel zu entdecken!
Welche Kriterien habt ihr für die Auswahl der eingereichten Manuskripte?
Anders als bei unseren zeitgenössischen Verlags-Geschwistern kommen die Manuskripte nicht zu uns, stattdessen müssen wir zu den Manuskripten kommen. Dabei suchen wir immer nach Büchern aus unserer Vergangenheit, die auch heute noch eine Relevanz haben. Schließlich gehören Bücher nicht nur in Archive, sondern vor allem in die Hände der Leser*innen!
Wie viele Mitarbeiter gibt es im Verlag?
Aktuell haben wir 7 Mitarbeiter. Dazu kommen immer noch einige Praktikant*innen, die uns fleißig helfen.
Wer gestaltet eure Cover?
Die Gestaltung unserer Cover übernimmt unsere tolle Graphikerin Annelie Lamers. Sie verpasst den alten Büchern schicke neue Kleider und verleiht ihnen damit neues Leben.
Wer ist für Korrektorat und Lektorat bei euch im Verlag zuständig?
Das Korrektorat und die Übertragung von Fraktur machen unsere engagierten Kolleginnen Sarah Schwerdtfeger und Lilly Seidel.
Wie viele Bücher habt ihr im Moment im Sortiment?
Seit unserer Gründung haben wir über 1000 Bücher veröffentlicht. Das Stöbern durch unser Programm lohnt sich also! Vor kurzem sind unter anderem Berthold Litzmanns Biographie „Clara Schumann. Ein Künstlerleben“ und der historische Bildband „Graf Zeppelin – Eine Reise um die Welt im Luftschiff“ dazugekommen.
Wie viele Autoren gehören zum Verlag oder haben bereits etwas bei euch veröffentlicht?
In den zehn Jahren haben wir Bücher von etwa 1000 unterschiedlichen Autoren veröffentlicht! Und jedes Jahr kommen viele neue dazu.

[Verlagsvorstellung] Acabus Verlag

Verlagsinterview
Acabus Verlag


Was kannst du uns über die Entstehungsgeschichte des Verlages berichten?
Den acabus Verlag gibt seit 2008, vor zwei Jahren hatten wir also unser 10-Jähriges Jubiläum, das selbstverständlich ausgiebig gefeiert wurde. Unter anderem mit einer Jubiläums-Anthologie, in der wir Kurzgeschichten unserer Autor*innen gesammelt haben. Tatsächlich waren wir der erste Belletristik Verlag unserer kleinen Verlags-Familie, die inzwischen 18 Verlage zählt.
Wer trifft die wichtigsten Entscheidungen im Verlag?
Die großen Entscheidungen werden von unserer Doppelspitze in der Geschäftsführung getroffen: Björn Bedey und Sandra Thoms. Im Alleingang wird bei uns allerdings nichts beschlossen, die meisten Entscheidungen sind Team-Arbeit.
Welche Genres veröffentlicht ihr im Verlag?
Bisher war der acabus eine bunte Wundertüte, von Fantasy über spannende Krimis und Thriller bis hin zu Liebesromanen findet sich in unserem Programm alles. In Zukunft sollen vor allem historische Romane ihr Zuhause bei uns finden, die die Leser*innen auf aufregende Zeitreisen in unsere Geschichte einladen. Die Vielfalt geht dadurch allerdings nicht verloren, in unserer Verlags-WG findet sich etwas für Liebhaber jedes Genres. So kommen beispielsweise Fantasy Fans künftig im Lindwurm Verlag auf ihre Kosten.
Welche Kriterien habt ihr für die Auswahl der eingereichten Manuskripte?
Neben eher formalen Kriterien wie inhaltlicher Stimmhaftigkeit und gut zu lesender Sprache sind wir immer auf der Suche nach Autor*innen, die sich trauen neue Wege zu gehen! Außergewöhnliche Protagonisten oder ein besonderer Schreibstil sind bei uns gerne willkommen. Dabei ist wichtig, dass die Geschichte unsere Leserschaft anspricht. Am besten ist es natürlich, wenn man das Buch schon nach den ersten Seiten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Wie viele Mitarbeiter gibt es im Verlag?
Der acabus Verlag hat zurzeit 15 Mitarbeiter. Außerdem tummeln sich immer einige Praktikant*innen in unserem Büro.
Wer gestaltet eure Cover?
Die meisten unserer Cover werden von unserer wunderbaren Graphikerin Annelie Lamers erstellt. Sie hat ein echtes Talent dafür, das Wesen einer Geschichte zu erkennen und auf den Einband unserer Bücher zu bringen.
Wer ist für Korrektorat und Lektorat bei euch im Verlag zuständig?
Lektoriert werden unsere Bücher von unseren Lektor*innen Laura Künstler, die außerdem die Programmleitung inne hat und Lea Oussalah, die mit den Autor*innen zusammen arbeiten, um das Beste aus den Büchern herauszuholen. Gerade bei den Korrektoraten helfen außerdem häufig unsere fleißigen Praktikant*innen.
Wie viele Bücher habt ihr im Moment im Sortiment? 
Insgesamt sind es 219 Bücher. In 12 Jahren kommt da einiges zusammen. Ganz frisch sind unsere Neuerscheinungen aus diesem Frühjahr. Dazu gehören unter anderem das bewegende Familiendrama „Katharsis“ von Michael Reh, „364 Tage“, eine berührende Liebesgeschichte des 21. Jahrhunderts von Sonja Reichel sowie der brisante Politroman „Der Alpendiktator und Menschenfreund“ unserer Autorin Astrid Schilcher. Außerdem ist gerade der neuste Band unserer Fantasy-Reihe „Dreizehn“ von Carl Wilckens erschienen!
Wie viele Autoren gehören zum Verlag oder haben bereits etwas bei euch veröffentlicht?
In den 12 Jahren haben ganze 145 Autor*innen ihre Bücher bei uns veröffentlicht. Und wir freuen uns auf alle, die in Zukunft dazukommen werden!

Sonntag, 26. Juli 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Wer sagt, dass die Welt sich weiterdreht - Mein Leben mit einer Fehlgeburt von Sylvia Halcour


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin Sylvia Halcour, um mit ihr über ihr neuestes Buch „Wer sagt, dass die Welt sich weiterdreht – Mein Leben mit einer Fehlgeburt“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Das mache ich sehr gern 😊
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Mein Buch erzählt die Geschichte einer Fehlgeburt in der Schwangerschaft. Bei einer Routineuntersuchung in der zwölften Woche erfuhr ich, dass das Herz meines Kindes nicht mehr schlägt. Es war eine der schlimmsten und schmerzvollsten Erfahrungen, die ich jemals gemacht habe. Damit hätte ich vorher nie gerechnet. Ehrlicherweise hatte ich der Schwangerschaft – es war mein zweites Kind – bis zu dem Verlust nicht so viel Beachtung geschenkt, was ich später natürlich sehr bereute. Die Fehlgeburt hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Davon erzählt das Buch.
Laut dem Klappentext, arbeitest du ja einiges in diesem Buch auf. Fällt es dir leichter einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu beschreiben?
Damals, als die Wunden noch frisch waren, ist es mir sehr schwergefallen, darüber zu schreiben. Denn dadurch musste ich mich dem Schmerz zuwenden, was ich überhaupt nicht wollte. Mir ging es darum, alles zu vergessen und natürlich schnell ein neues Kind bekommen. Aber so funktioniert das Leben nicht und in meinem Fall war das auch gut so.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Am liebsten mag ich die letzten Sätze des Buches. Aber die möchte ich hier nicht vorwegnehmen. Es gibt aber auch eine Szene aus dem Krankenhaus, die ich sehr mag, weil sie meine damaligen Gefühle so gut trifft. Ich hatte gerade von der Fehlgeburt erfahren und wartete nun im Krankenhaus auf die weitere Behandlung: 
»Zurück im Zimmer trat das erste Mal für einen Moment Ruhe ein. Mein Sohn war eingeschlafen und sein Kopf ruhte an der Schulter meines Mannes. Sie beide waren mir so nah, saßen gleich neben der Liege, auf der ich lag, aber ich fühlte mich so unendlich allein. Ich trug kein Leben mehr in mir und es war, als hätte dieses Kind mein Leben mitgenommen. Immer wieder braute sich der Schmerz wie ein Orkan zusammen und schüttelte mich durch, dauernd musste ich weinen, aber nach keiner Träne empfand ich so etwas wie Erleichterung, es war, als durchbohrte jemand mit bloßem Finger mein Herz. Für alles gab es eine Lösung, irgendeinen Ausweg, ein Licht der Hoffnung, für ein totes Kind gab es das nicht. 
Oder wachst du doch gleich auf, dachte ich. Ist das alles nur ein böser Traum? Mit welcher Erleichterung hätte ich aufgeatmet, mit welcher Hingabe die Hand auf meinen Bauch gelegt. Vielleicht hätte ich auf der Stelle für das Kind gesungen, liegend und mit noch heiserer Stimme vom Schlaf, weil ich begriffen hätte, wie fragil das Leben ist, wie sehr man es schätzen muss, an jedem Tag, an dem es einem nicht aus den Händen rinnt. Die Tränen – der Freude und auch der Ergriffenheit – wären mir dabei von den Wangen in die Ohren geflossen und vielleicht hätte ich sie dann lachend mit einem Finger herausgepult.«
Wie viel echte Sylvia steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Sehr viel. Es ist meine Geschichte. Mit der Beschreibung der Menschen aus meinem Umfeld war ich natürlich zurückhaltender.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ich dachte damals immer: Wenn ich jemals ein Buch über diese Erfahrung schreibe, dann wird es so heißen. Der Titel drückt alles für mich aus. Man erlebt so etwas, bekommt diese Nachricht, und überall um dich herum läuft alles ganz normal weiter, während die eigene Welt stehen bleibt.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ja, ich bin voll und ganz zufrieden und würde nichts ändern. Das Cover ist von einem sehr kreativen Designer aus Serbien.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Hier ist es: 
»Mir war es in den letzten Jahren meines Lebens immer gelungen, in allem Schlechten, das ich erlebt hatte, etwas Gutes zu sehen, aber nun gab es nichts, das dem einen Sinn geben könnte. Ich wusste, egal, wie ich durch diese Erfahrung reifte, wie sie mich veränderte und mir möglicherweise zeigte, was wichtig im Leben ist und was nicht, dieses Kind, dieses eine Kind, wäre für immer tot. Und niemals, egal wie, würde ich es lächeln sehen, niemals könnte ich es vorsichtig stützen, wenn es seine ersten Schritte machte, niemals würde es seine Hand auf mein Gesicht legen, weil es mich so liebt.«
Danke für das Gespräch.
Immer gern ❤️️

[Autoreninterview] Sylvia Halcour

Autoreninterview
Sylvia Halcour

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin Sylvia Halcour, Autorin, 37 Jahre alt, aus Köln. Ich schreibe Bücher über die Liebe – und neuerdings auch über mein Leben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Es gab nicht das eine Schlüsselerlebnis, das mich dazu bewegt hat. Ich habe als Kind schon geschrieben, kleinere Geschichten. Und dann, als ich erwachsen war, gab es Zeiten, in denen so viel Leben war – im schlechten und im guten Sinne – dass ich es irgendwie festhalten wollte. Autorin bin ich jedoch erst geworden, als ich begonnen habe, die Geschichten zu verfremden, umzustellen, neu auszurichten. Wenn ich eine Idee gefasst habe, spinnen sich die Geschichten vor meinem inneren Auge fort, wie in einem Film, und ich versuche das, was ich sehe, so zu beschreiben, dass die Leser diesen Film auch sehen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine letzten beiden Bücher sind Liebesromane im weiteren Sinne. Im weiteren Sinne, weil es Geschichten aus dem echten Leben sind. Mit Protagonisten, die manchmal straucheln und hadern und verletzte Seelen haben. Es geht nie nur um Lust und Leidenschaft, sondern auch um den Menschen, der liebt, lacht und leidet.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Gerade erscheint mein drittes Buch, eine autobiografische Erzählung über eine Fehlgeburt, die ich vor einigen Jahren erlitten habe. Ein neues Buch habe ich noch nicht begonnen, aber mir schwirrt eine Idee im Kopf herum, über einen neuen Liebesroman.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich schreibe oder verbringe Zeit mit meinen Kindern. Ein lang gehegter Traum von mir ist wieder Reiten zu gehen. Das schaffe ich nur zeitlich im Moment nicht.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese mich gerne durch die Spiegel-Beststellerliste. Elena Ferrantes Bücher haben mich begeistert, ich mag aber auch die Bücher von Juli Zeh. Sehr beeindruckt hat mich auch die neuere amerikanische Literatur, etwa von Lisa Taddeo und Claire Lombardo. Und zwischen den großen Namen lese ich auch gern Bücher von Indie-Autoren, so wie ich es bin.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten schreibe ich auf meiner Terrasse. Ich wohne in der Stadt, habe aber dennoch das Glück, auf Gärten mit großen, alten Bäumen zu blicken.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Da ich nur nebenberuflich schreibe, gehe ich wochentags ganz normal zur Arbeit. Nachmittags bin ich mit meinen Kindern zusammen und widme mich meinen Projekten. In Ruhe schreiben kann ich natürlich erst abends, wenn die Kleinen im Bett sind.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese und schreibe gerne Liebesromane. Dass ich nun eine autobiografische Erzählung veröffentliche, ist Neuland für mich. Ich werde sehen, wie es sich anfühlt. Natürlich schlägt Kritik dann eher zu mir durch, da es nicht um eine von mir kreierte Figur geht, sondern um mein Leben und meine Person. Andererseits kommt man mit seinen Lesern manchmal auf eine sehr persönliche Ebene, was ich sehr genieße.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ja, von Mark Twain: »Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du zwar weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.« 
Ein Zitat zu finden, was meine Arbeit beschreibt, ist gar nicht so einfach. Aber vielleicht passt hier ein Zitat aus meinem letzten Roman Unsichtbarer Staub. Dort sagt die Hauptfigur Mila zu ihrem Freund Kaspar: 
»Aber ich weiß auch, warum du so gefühlt hast, und zwar, weil du mich liebst. Ja, Kaspar, sieh ruhig weg, aber ich weiß es genau. Der Schmerz ist so unerträglich, weil du mich liebst.« 
Für mich sagt dieser Satz sehr viel. Vor allem: Wer liebt, der leidet auch. Wahre Liebe ist fast immer auch mit Schmerz verbunden. Und über diesen Schmerz schreibe ich.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Frankreich und beneide die Franzosen um ihre Leichtigkeit und Lebensfreude.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin sehr offen für Kritik. Ich habe gelernt, dass einen gerade beim Schreiben kaum etwas so sehr weiterbringt wie ein kritischer Leser. Auch wenn mir eine Kritik im ersten Moment abwegig erscheint, steckt immer ein Körnchen Wahrheit darin. Das heißt nicht, dass Kritik mich nicht treffen kann. Aber ich versuche mich auf den Inhalt zu konzentrieren.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich bin mit Leib und Seele Selfpublisherin, aus unterschiedlichen Gründen. Vor allem brauche ich die Freiheit und möchte mein eigenes Ding machen. Mittlerweile verfüge ich über alle notwendigen Kontakte (Lektoren, Designer, Testleser etc.), um meine Bücher in der Qualität, wie ich sie mir selbst von einem Buch wünsche, auf den Markt zu bringen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich freue mich immer, wenn ich es schaffe, mit meinen Geschichten Menschen zu berühren. Das ist der größte Lohn für mich als Autorin.

Samstag, 25. Juli 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Kiss me, Mr. Carlton von Sam Cole



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Chad und Juan aus „Kiss Me, Mr. Carlton“, um mit ihnen über das Buch zu sprechen. 

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Chad sieht auf seine Armbanduhr. „Wir helfen gern. Allerdings muss ich in zwei Stunden im Gericht sein.“
Juan: „Si. Aber bei deinem Fahrstil brauchst du für den Weg höchstens zwanzig Minuten. Also kein Grund zur Eile.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Juan: „Chad ist Seniorpartner in der Anwaltskanzlei Powers und Partner. Er gibt sich gern knallhart, hat aber einen weichen Kern. Das ist mir gleich bei unserer ersten Begegnung aufgefallen. Und habe ich schon erwähnt, wie heiß er in einem Anzug aussieht?“
Chad winkt ab. „Das interessiert doch niemanden. Juan hat ein Faible für Kleidung. Dieses knallrote Shirt mit dem Strass-Schmetterling, das er heute trägt, stammt von ihm. Er ist ein begnadeter Modedesigner – derzeit noch als Hobby, aber das soll sich ändern. Er ist stolz, temperamentvoll, hat aber auch seine verletzliche Seite.“ 
Beschreibt uns bitte das Buch in eigenen Worten.
Chad: „Das Buch erzählt unsere Liebesgeschichte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ 
Juan: „No. Etwas mehr Begeisterung bitte. Es geht immerhin um uns.“
Chad: „Also schön. Juan und ich sind uns auf der Hochzeit meines Expartners mit Juans bestem Freund begegnet. Ich fand ihn sofort faszinierend. Aber der Zeitpunkt war denkbar ungünstig, weil mein letzter Freund mich erst Stunden zuvor verlassen hatte. Mein Geld hatte er gleich mitgenommen.“
Juan: „Mir ging es auch gerade ziemlich mies. Mein Arbeitgeber hatte mich gefeuert und gedroht, mich zu verklagen – für eine Sache, die ich gar nicht getan hatte. Trotzdem konnte ich mir Chad einfach nicht entgehen lassen.“
Glaubt ihr, macht es Sam Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Juan: „Si. Er hätte uns ja auch einfach gleich ein Happy End schreiben können.“
Chad: „Das wäre vom wirtschaftlichen Standpunkt ausgesehen aber sehr unvernünftig gewesen. Wer würde einen solchen Roman denn kaufen?“ 
Juan: „Geht es hier um die Leser oder um uns? Ich denke, wir Protagonisten stehen im Vordergrund.“
Chad: „Das glaube ich kaum. Aber kommen wir lieber zur nächsten Frage. Wenn Juan so drauf ist, lässt er sich ohnehin nicht überzeugen.“ 
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Juan: „Mir gefiel unsere erste Begegnung vor der Kirche sehr gut. Es hat mich beeindruckt, dass du Josh dein sauberes Hemd geliehen hast, damit er nicht mit Flecken auf dem Kragen heiraten musste.“
Chad: „Ich fand es schön, als ich dich das erste Mal in deinem Appartement besucht habe und du mit so viel Hingabe einen Espresso für mich gekocht hast.“ 
Juan: „Den du nicht einmal ausgetrunken hast.“
Chad zwinkert ihm zu. „Du weißt, wer mich abgelenkt hat.“
Was glaubt ihr, wie viel von Sam steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Juan: „Nada en absoluto! Wir sind doch wohl einzigartig!“
Chad: „Nüchtern betrachtet wird Sam wohl trotzdem einige Eigenschaften von sich in uns verarbeitet haben. Vielleicht teilt er ja deinen Hang zu Dramatik. Sowas lieben Autoren doch.“
Juan: „Das ist jetzt gemein. Ich hätte – wenn überhaupt – etwas Nettes gesagt.“ 
Chad: „Was denn?“
Juan: „Zum Beispiel, dass Sam auch daran glaubt, dass wahre Liebe alle Hindernisse überwindet.“
Chad: „Ich sag’s ja. Du und dein Hang zur Dramatik.“
Wie würdet ihr Sam beschreiben?
Chad: „Ziemlich langweilig. Immer, wenn wir uns gesehen haben, hat Sam am Computer gesessen und geschrieben.“
Juan: „Ich bin sicher, Sam hat auch ein Privatleben. Vielleicht ja sogar eine dunkle Seite, die …“
Chad: „Jetzt geht wieder deine Fantasie mit dir durch.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Chad: „Leider nein. Wir wurden nicht gefragt. Der Titel ist der dritte Band einer Reihe, die Sam Men in Suits genannt hat. Die heißen alle so merkwürdig. Touch Me, Mr. Chesly und Love Me, Mr. Newman. Ich bin schon froh, dass wir nicht den Touch Me-Titel erwischt haben.“
Juan: „Kiss Me passt doch aber zu unserer Geschichte. Schließlich wolltest du mich anfangs nicht küssen.“ 
Chad: „Du kennst du Gründe.“
Juan: „Si. Und der Titel ist gut.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Chad: „Ich hätte es schöner gefunden, wenn Juan auf dem Titel gewesen wäre.“ 
Juan lächelt. „Nein. Chad macht sich schon gut als Covermodel. Aber wenn es nach mir ginge, hätte er den Anzug nicht zu tragen brauchen.“
Chad: „Das ist immer noch ein Liebesroman, keine Erotik.“
Juan: „Aber schon mit sehr heißen Szenen. Wobei ich dich in dem Anzug auch ziemlich sexy finde.“
Chad zieht die Augenbrauen hoch. „Nur ziemlich?“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Chad: „Dann sollte ich wohl besser verzichten. Bevor du mich nach etwas süchtig machst, das ich nicht haben kann.“
Juan: „Ich stamme aus einer großen, lauten Familie. Direkt zu sein ist der einzige Weg, sich dort durchzusetzen. Wer nicht zeigt, was er will, wird es auch nicht bekommen. Das behauptet zumindest meine Abuela.“
Danke für das Gespräch
Juan: „Wir danken dir, dass du dich so für unsere Geschichte interessierst.“
Chad: „Ja. Vielen Dank. Aber jetzt müssen wir los.“
Juan: „Er ist noch reichlich Zeit. Kein Grund zu rasen.“
Chad: „So ein Auto muss bewegt werden. Und die gesparte Zeit können wir auch anderweitig nutzen.“ Er zwinkert.
Juan grinst. „Recht hast du. Nichts wie los.“

Freitag, 24. Juli 2020

[Rezension] 156_2020_KU - Das göttliche Paar von Amalia Zeichnerin





Das Buch "Ein göttliches Paar" wurde von Amalia Zeichnerin verfasst und erschien 2020.

Während einer Reise hat Tarys einen Unfall mit dem Planwagen seines Vaters, in dem er kostbare Fracht liefert. Er sucht Unterschlupf in einem Kloster, wo er während einer Feier Eli, einen Semilx kennen lernt. Doch den beiden stellen sich ungeahnte Probleme in den Weg.

Der Autorin gelingt es ein Setting zu zaubern, das einen sofort mitfeiern lässt. Man erlebt alles mit den Charakteren mit und lernt auch noch so manches dazu. So in etwas die Pronomen, die dem Semilx (weder Mann noch Frau) zugeordnet werden und auch die Verbindung zur Spiritualität. Auch die Formen der Liebe und Sexualität werden erörtert.
Die Wortwahl und der Sprachstil reißen einen mit, auch wenn man sich nicht von den Pronomen "sier", "sien" usw. abschrecken lassen darf. Wichtig ist ein einlassen auf das geschriebene Wort und ein Hineinfühlen in den Text, nur so kann man auch zwischen den Zeilen lesen und so manches herauslesen.
Man erlebt mit den Protagonisten alles mit und obwohl alles aus der Sicht von Tarys erzählt wird, wird einem auch die Sicht von Eli klar und deutlich in den Dialogen beleuchtet.

Eine tolle Novelle, die mit der nötigen Ruhe gelesen werden sollte, um alles wirklich mitnehmen zu können, was wichtig ist.
100%ige Kauf- und Leseempfehlung.

[Buchvorstellung einmal anders] Wie ein Erdbeben: Lilly & Alex (Feelings.Kisses.Love. 1) von Willow Hart


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lilli und Alex aus „Wie ein Erdbeben“ und deren Autorin Willow Hart.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Alex: “Ja, gerne. Er lächelt breit. “ 
Lilli nickt etwas verunsichert. Bevor sie etwas sagen kann wird die Tür aufgerissen. Eunice stampft herein und in ihren dunklen Augen funkelt es auf. 
Alex: “Was zum Teufel tust du hier?” 
Eunice: “Du glaubst doch nicht wirklich, ich lasse dir und dem weißen, privilegierten Flittchen allein das Rampenlicht?” 
Lilli: "Ich glaube, wir sollten uns alle beruhigen." Sie streichelt beruhigen Alex' Handrücken. 
Eunice setzt sich Lilli und Alex gegenüber. Die Atmosphäre um die drei herum lädt sich auf.
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch und das Buch meinen Lesern vorstellen könntet.
Eunice grinst boshaft. "Gerne mein Name. Ist Eunice King, ich bin 24 und war mit Alex verlobt - seit der High-School." Die Augen der schwarzen Schönheit verengen sich und sie taxiert Lilli mit finsterem Blick. "Und Dann kam sie… " 
Alex' Kiefer mahlen. "Eunice." Die unausgesprochene Drohung in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Die beiden funkeln wütend an. 
Lilli räuspert sich und rutscht unwohl auf ihren Stuhl herum. "Reißt euch zusammen", flüstert sie den beiden zu. "Dann mach ich mal weiter. Ich heiße Lilian Peyton, aber alle nennen mich Lilli. Ich bin 20 und arbeite im Vier-Sterne-Hotel Eden Inn." Sie wendet sich Alex zu und lächelt ihn aufmunternd an. 
"Hi, mein Name ist Alex Gibb. Ich bin 24 Jahre und arbeite als Mechaniker." 
"Und Hausmeister…", wirft Eunice mit verachtenden Ton ein. 
Alex bemüht sich sie zu ignorieren. "Genau und ich bin auch der Hausmeister im Eden Inn." 
"Die Leser wollen sicher wissen, weshalb Lilli ihr reiches Leben in New York aufgegeben hat und an den Arsch der Welt geflüchtet ist", forderte Eunice. 
Nun war es Lilli die Eunice ihre Wut mit Blicken entgegen schoss. "Es stimmt, ich habe New York City kopflos verlassen um irgendwo neue anzufangen. Die Details dazu erfahren die Leser im Buch. Dann erfahren sie auch, dass Eunice gerade keinen Grund hat, sich hier so aufzuspielen. Wer im Glashaus sitzt…" 
"Woher wusstest du überhaupt von diesem Interview, Eunice?“ fragt Alex nun argwöhnisch. 
"Na ratet mal! Willow hat mich hergeschickt." 
"Jetzt reicht es, Eunice." Alex Stimme war laut und bebend. "Verschwinde!" 
"Das hättest du wohl gerne. Aber ich werde immer ein Teil deiner Vergangenheit sein, Süßer." Ihr Blick fällt auf Lilli. "Und niemand als deine weiße Bitch weiß besser, dass man der Vergangenheit nicht entkommen kann."
Claudia: Okay ich glaube, dass sollten wir jetzt mal so stehen lassen. Alex, Lilli, Eunice unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten eure Autorin beschreiben?
Die drei tauschen Blicke aus. 
"Willow ist eine liebenswerte, chaotische Person, die sich über Stunden in ihren Geschichten verlieren kann", beginnt Lilli. 
"Ja, sie entwickelte die Story mit Leidenschaft und die Zeit mit uns hat ihr sehr viel Spaß gemacht", fügt Alex lachend hinzu. 
"Stimmt, das Schreiben liebt sie. Was sie jedoch hasst, ist das Marketing und das Buch auf Social Media vorzustellen. Was total dämlich ist, so werden wir nicht berühmt." Genervt rollt Eunice ihre Augen. 
"Aber darum geht es Willow doch gar nicht", wirft Lilli ein. "Sie will die Leser unterhalten und ihr ist es egal, ob es zehn oder hundert Leute sind." 
"Mag sein, nur wenn keine Sau sie oder das Buch kennt, wird das auch mit der Unterhaltung von zehn Leuten nichts.." 
"Ist halt nicht jeder mit dem selbstsüchtigen Rampensau-Gen geboren worden wie du, Eunice", unterbricht Alex sie schroff. 
"Wir sollten das Thema wechseln", schlägt Lilli vor.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr, als Hauptcharaktere, vielleicht sogar Mitspracherecht?
Alex und Lilli sehen sich tief in die Augen. Er greift nach ihrer Hand. Plötzlich ist die spannungsgeladene Atmosphäre, die Eunice in die Runde gebracht hat, vergessen. "Der Titel stand fest, als wir uns zum ersten Mal begegneten."
Claudia: Wie seid ihr mit dem Cover zufrieden? Gefällt es euch zu 100 % oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Lilli: "Ja, zu 100 %." 
Alex: "Ich stimme Lilli zu. Die bunten sanften Töne, stehen für das, was Lilli mir bedeutet." 
Eunice schnaubt und verschränkt die Arme vor der Brust. "Ich bitte euch. Mit mehr Haut auf dem Cover und weniger bunt, würden vermutlich mehr Leute den Scheiß lesen. Aber das ist nur meine Meinung." 
Alex: "Dann tu uns einen Gefallen und behalte sie für dich."
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Eunice: “Nur Dummköpfe wollen hier - also in Eden - ihr Leben vergeuden.” Sie wirft erneut Alex einen finsteren Blick zu. “Und Alex ist der größte Dummkopf.” 
Alex: “Ja, weil ich Jahre meines Lebens mit dir verschwendet habe.” Dann sieht er Lilli wieder an. “Meine Lieblingsstelle ist unsere erste Begegnung.” 
Das leuchten in ihren Augen, lässt Lillis Gesicht erstrahlen: “Wirklich? Ja, die Stelle ist bewegend - doch meine Lieblingsstelle ist, als mir klar wird, was ich tun muss um mit der Vergangenheit abzuschließen..”
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch.
Alle einstimmig: "Immer gerne."

[Autoreninterview] Willow Hart

Autoreninterview
Willow Hart


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Im echten Leben heiße ich Heike, bin verheiratet und habe zwei Kinder. 
Ich lese gerne, meine Leidenschaft ist das Schreiben von Geschichten. Früher als Kind setzte ich die Ideen beim Spielen mit der Barbiepuppe um, heute eben am Computer. Dabei kann mich Stunden in der Entwicklung der Figuren verlieren. Einen ungeheuren Spaß habe ich daran, meinen Protas Steine in den Weg zu legen und schmelze am Ende der Story dahin, wenn das Ziel/ die Liebe erreicht wurde. 
😜❤️ 
Das Schreiben ist der Ausgleich zu meinem Alltag. 
An dieser Stelle muss ich euch darauf hinweisen, dass ich mich nicht gern verbiegen lasse und auf Trends pfeife. Menschen kann man nicht in Schubladen stecken, also unterlasst den Versuch auch bei mir. 
😈 
Unter dem Pseudonym Willow Hart will ich euch mit Liebesgeschichten unterhalten. Hört ihr, die Betonung liegt auf UNTERHALTEN. 😂🤣😂🤣 Ihr findet bei mir keine Bedienungsanleitung für was auch immer. 
Ich habe bereits Bücher unter den Pseudonymen H. J. White und Henny Lou veröffentlicht.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe 2009 die Biss-Reihe weggesuchtet und dann stand ich vor dem Problem was lese ich als Nächstes. Leider saß ich lange auf dem Trockenen und dann bin ich auf Fanfiktion.de gestoßen und habe dort die Storys im Biss-Universum gelesen. Plötzlich dachte ich mir, dass kannst du auch und dann hab ich Die Kanzlei begonnen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Also unter H. J. White 
Die Kanzlei - Geheime Macht 
Die Kanzlei - BlutErbe 
Die Kanzlei - Gefährliches Vertrauen 
Die Kanzlei - HerzensAsche 
Bei dieser Dark Romance/Urbanfantasy-Reihe geht es um den Vampir Oskar und Fanny. Ab dem ersten Moment als er sie sieht ist er von ihr besessen. Er zwingt sie für ihn zu arbeiten und die Verbindung zwischen den beiden wird stärker. Dunkle Mächte sind im Gange und nach und nach kommt Oskar hinter Fannys Geheimnis... 
Seelenteil - Dunkles Geheimnis 
Seelenteil - Die Geburt 
In dieser Urbanfantasy-Reihe geht es um Hannah, die die Auserwählte einer Prophezeiung ist und den Dämon Draemsterack, der seine Art in unsere Welt zurückholen und diese an sich reißen will. Hannah soll ihn aufhalten. 
Valura Suntes - Verlorene Erinnerung 
Valura Suntes - Rebellion 
Valura Suntes - Befreiung 
Ebenfalls Urbanfantasy. Auf Valura der Heimatwelt der Suntes ist ein Kampf um den Thron entbrannt. Brunorhan der Anführer der Rebellen entführt den Prinzen und flüchtet mit ihm durch ein Portal zur Erde. Dort zieht er Aaron als seinen Sohn groß. Als Aaron auf Veronika triff, gerät alles woran er glaubt ins Wanken. 
Unter Henny Lou 
Destiny's Way 
Die Liebesgeschichte dreht sich um die junge Novizin Katharina und den Bad Boy Riley. Als die beiden sich begegnen verstärken sich ihre Zweifel, ob die Entscheidung das Leben im Kloster zu verbringen die Richtige war.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, Die Kanzlei - Bittere Rache 
und Band 2 zu Feelings.Kisses.Love. Außerdem erwartet euch gegen Weihnachten eine kleine Überraschung.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit, was ist das? lol 
Schreiben ist mein Ausgleich zum Alltag.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Zu meinen Lieblingsautoren zählen Ewa Aukett, Catalina Cudd, Elvira Zeißler, Grace C. Stone, George R. R. Martin, Jane Austen und viele mehr. 
Ein Lieblingsbuch habe ich nicht. Mansfield Park und Stolz und Vorurteil von Jane Austen habe ich mehrfach gelesen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe keinen festen Arbeitsplatz. Mein Schreibtisch wurde von meinem Mann übernommen. Meistens schreibe ich in der Küche oder im Wohnzimmer.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Jeder Tag ist ein Abenteuer und wenn ich morgens - meistens um 5 Uhr - aufstehe, weiß ich nie was der Tag bringt, ob ich das, was ich mir vorgenommen habe, z. B. schreiben, umsetzen kann. 
Ich habe vor neuneinhalb Jahren aufgehört Pläne zu machen, Ziele zu setzen und nehme jeden Tag wie er kommt. Der Grund dafür ist mein Sohn, er ist Epileptiker und frühkindlicher Autist. Zum Beispiel können seine Anfälle so stark werden, dass sie nicht von allein enden, so dass wir in die Kinderklinik müssen. Mittlerweile hat es sich stabilisiert, aber die Gefahr bleibt. 
Das ist auch der Grund weshalb es etwas länger dauert bis meine Reihen weitergehen. 
Mein Autorenjob geht nicht von 9 bis 17 Uhr. Ehrlich gesagt schreibe ich, wenn ich Zeit dazu finde und wenn die Muse mir gewillt ist, macht sie mit und wir rocken den Tag mit 3000 Wörtern. Meistens ist es so, dass ich schreiben will, aber keine Zeit habe, weil einfach meine Familie an erster Stelle steht. Andere Tage sind sehr anstrengend und mir fehlt Konzentration. Oder wie es mir im Mai ging, ich rutsche in eine Schreibblockade und die tägliche Zahl der geschriebenen Wörter liegt bei 0. Und das ist für niemanden frustrierender als für mich. 😕
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese Querbeet vom Liebesroman bis zu Extreme Horror. Ich schreibe am liebsten Urbane Fantasy, Romance und Dark Romance.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ja und zwar von Anna Luise Karsch, Dt. Dichterin: Schreibe ich für den Ruhm und für die Ewigkeit? Nein, zum Vergnügen meiner Freunde!
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ja, ich denke schon. Ich reflektiere und ziehe meine Schlüsse daraus.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe ehrlich gesagt, nie darüber nachgedacht mich bei einem Verlag zu bewerben und gleich den Weg als Selfpublisher eingeschlagen. Ich finde es spannend über alles selbst zu entscheiden und nur mir selbst Rechenschaft schuldig zu sein.

Donnerstag, 23. Juli 2020

[Zeireisende] Interview mit Aline Stuart

Wer bist du?
Autorin Aline Stuart
stellt sich vor

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem wir es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Autorenname ist Aline Stuart. Derzeit lebe ich in Rheinland-Pfalz, habe zwei Kinder und eine Katze :) Ich schreibe, seit ich lesen kann und liebe es, Geschichten zu erfinden.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Tatsächlich Lesen oder mit meinen Mädels Zeit verbringen. Gerne gehe ich auch spazieren oder sitze in meinem Mini-Garten.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Oh ja, auf jeden Fall! Ich liebe Robert Masello und habe, glaube ich, beinahe jedes Buch von ihm gelesen. Will Adams schreibt auch großartig! Es gibt so viele! Preston und Child, Simon Toyne, Boyd Morrison, Markus Heitz ... und natürlich die Queen of Zeitreise Diana Gabaldon :)
Kannst du uns deinen Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du dich am liebsten mit deinen Werken beschäftigst? 
Ich bin ein Küchentisch-Schreiber, obwohl ich ein kleines Arbeitszimmer habe :) oft sitze ich auch auf der Terrasse
 

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?

5:35 Wecker, nein, ich will nicht, snooze ... Dann Katze reinlassen, Kaffee kochen, Kinder wecken, Schulbrote und der Gang zur Kita. Zurück, zweiter Kaffee, Laptop an ... huch, schon so spät! Mittagessen kochen, schnell eine Maschine Wäsche. Hausaufgaben, Spielzeit, Spieldates, schnell noch eine Idee zwischen Tür und Angel aufschreiben, einkaufen, Abendessen machen, Kleinvolk durch die Wanne ziehen, ein Glas Wein, Puh, endlich wieder sitzen! Serie schauen, Abend genießen ...
Hast du ein Lieblingszitat, nach dem du in deinem Leben handelst und deine Arbeit am besten beschreibt? 
Tatsächlich, ja. Was gut gehen kann, geht gut. Das sagt mein Papa immer.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich fürchte, ich bin – wie auch meine Protagonistinnen – sehr skandinavienaffin. Als ich in Stockholm studiert und auch meine Studienarbeit geschrieben habe, ist es um mich geschehen gewesen und ich vermisse das Land und die Leute bis heute. Am liebsten möchte ich dort leben, zumindest zeitweise. Schweden ist mein Traum.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin sehr kritikfähig, weine dabei allerdings innerlich und wälze mich schreiend am Boden. 
Kritik ist wichtig, denn ich gehe nicht davon aus, dass mir jemand böses will. Wenn aber ein Leser etwas empfindet, das ich so nicht geplant oder gesehen habe, finde ich es wichtig, es zu erfahren. Also jetzt nicht dieses: Alles Kacke, ich hab gedacht, es geht nicht um Wikinger und die Namen waren mir zu schwierig, sondern: Ich bin nicht mit der Protagonistin warm geworden, sie wirkt auf mich irgendwie nicht sympathisch. Dann kann man darüber reden und oft haben die Leser ja auch recht. Dankbar bin ich jedem, der sich persönlich meldet mit seinen Ansichten und nicht einfach ein „Boah wie ätzend!“ und zwei Sterne auf Amazon postet.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt SP-lern eine Chance, manche Bücher sind echte Perlen J Und schreibt den Autoren! Wir sind ein einsames Volk, das die meiste Zeit einfach im eigenen Kopf gefangen am PC sitzt und sich über Interaktion freut ;)
Weitere Fragen an die Autorin Aline Stuart

In welchem Genre veröffentlichst du sonst noch?
Ich habe einen Nicht-Ratgeber für junge Eltern geschrieben und eine zweite Reihe, die ich „Rockstar-Romance meets Ärztin“ nennt ... Obacht: lesenswerte Nischenbücher! ;)
Rockstar-Romance, ja – aber eben einmal ganz anders! In den Büchern der Küss mich-Reihe geht es eigentlich um Milena. Sie ist Ende Zwanzig und Ärztin mit Leib und Seele. Als sie sich in Riaan Järvinnen, den Gitarristen der Rockband Satumaa verliebt, wird ihr bisher sehr zielorientiertes Leben kompliziert. Es geht in Küss mich aber nicht um die Band, um Drogenexzesse, Groupies und Drama. Es geht vielmehr um Milenas Versuch, diese beiden völlig gegensätzlichen Lebensentwürfe zu vereinen und trotzdem eine Beziehung zu Riaan zu führen. 
Küss mich enthält zwar einen Rockstar, es bedient aber keines der gängigen Rockstar-Romance Klischees, sondern ist tatsächlich eine witzig-romantische Liebesgeschichte zwischen einer starken, jungen Frau und einem Mann, der eben Gitarre spielt, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 
Die Reihe hat Witz, sie hat Charme, tolle Nebencharaktere und ziemlich gepfefferte Dialoge. Hier erhaltet ihr Einblick in das Leben einer Ärztin, in ihre Ausbildung und ihren Alltag, und auch in den Versuch, etwas zusammenzubringen, was auf den ersten Blick absolut nicht zusammenpasst. Gewürzt mit einer Prise Erotik, einer Handvoll Herzschmerz und ohne auch nur einen Moment langweilig zu werden.
Was hat dich bewogen einen Zeitreiseroman zu schreiben?
Seit ich vor sicher 20 Jahren das erste Mal Feuer und Stein von Diana Gabaldon gelesen habe, hat mich das Genre fasziniert. Dieses, was wäre, wenn mir sowas passiert? Wie würde ich damit umgehen, was würde mir zustoßen? Wäre ich so taff wie Claire? Käme ich zurecht? 
Da ich ein großer Wikinger-Freund bin und das Genre überquillt mit Zeitreisen nach Schottland, habe ich mir Irland als Setting ausgesucht. Viele Wikinger-Romanzen sind auch ziemlich schauerlich und brutal, daher musste ich - aus Mangel an Lesestoff – selber ran :)
Wer gestaltet deine Cover?
Ich habe eine Designerin :) Les habe ich über eine Kollegin gefunden, sie hat einen Account bei Fiverr und nennt sich dort „Germancreative“, obwohl sie kein Deutsch spricht.
Wer ist für Korrektorat und Lektorat zuständig?
Ich arbeite seit längerem mit einer Bekannten zusammen, die Lehrerin ist. Ein Autorenfreund und ich zerlegen uns immer gegenseitig, das ist auch wirklich großartig. Das letzte Wort hat Alex Richter, dann geht es in die Testlese-Runden, wo ich eigentlich auch immer dieselben Leute habe :)
Wie würden dich deine Charaktere des Buches beschreiben?
Ich glaube, sie würden sagen, dass ich ziemlich fies bin und sie oft sehr lange zappeln lasse, ehe sie ihr Ziel erreichen ... Und dass sie sich manchmal wünschen würden, dass ich ihnen zumindest ein paar Steine des Weges, twists und turns, ersparen möge *lach