Mittwoch, 28. Oktober 2020

[Autoreninterview] Daisy Swan

Autoreninterview
Daisy Swan

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin die Daisy und ich lebe in Wien. Wenn ich gerade keine Bücher schreibe, bin ich an der Uni oder in der Alten Donau schwimmen. Ich mag Katzen, Züge und Metal.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich wollte schon immer Geschichten erzählen und habe als Kind und Teenagerin auch immer wieder geschrieben, aber so richtig ernst genommen habe ich das ganze erst mit 19, als ich von Zuhause ausgezogen bin und meinen ersten Roman begonnen habe. Ich kann nicht ohne Schreiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine ersten beiden Bücher sind Teile einer Serie, die auch irgendwann fortgesetzt wird: „17 Forever“. Die perfekte Zusammenfassung: Sex, Blut und Heavy Metal (Vampir Erotik).
Dass ich eine Schwäche für die Berge habe und in Salzburg verliebt bin, habe ich schon mit „Rosenkranz und Ketten“ bewiesen.
Und noch mehr Musik gibt’s in meiner neuen Buchreihe Backstage, der erste Teil „Groupies nehmen keinen Urlaub“ ist im April erschienen.
Seit Anfang des Jahres arbeite ich an einem Polit-Satire-Erotik-Liebesroman, ein kleiner Teaser kam im März mit „Liebe im Bild“ heraus.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, im November ist NaNoWriMo und den werde ich nutzen um meine Polit-Romanze zu schreiben. Während mein aktuelles Buch im Lektorat war, habe ich auch ein wenig nostalgische Gefühle entwickelt und schreibe jetzt wieder was mit Vampiren. Und eine ganz andere Idee für eine Liebesgeschichte an der Uni Wien habe ich auch schon im Hinterkopf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Normalerweise liebe ich Konzerte und fahre dafür auch ganz gerne Mal in eine andere Stadt oder in ein anderes Land, aber das fällt beides gerade leider flach. Am Wochenende fortgehen und tanzen gibt’s gerade auch nicht, aber wenigstens haben die Tanzstudios noch geöffnet und ich kann da meine Dosis Tanz bekommen J Im Sommer gehe ich ganz gerne an der Alten Donau spazieren und schwimmen. Und wir haben in Wien ja wirklich einige wunderschöne Friedhöfe, die sind jetzt im Herbst besonders schön. Außerdem, seit dem Lockdown mein neues Hobby: Pressekonferenzen schauen :D
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein großer Fan von Laurell K. Hamiltons Merry Gentry Reihe. Im letzten Jahr habe ich mal wieder alle Klassiker, die ich schon als Kind geliebt habe, wieder begonnen zu lesen, also Herr der Ringe und Harry Potter. Lieblingsautoren sind das sicher keine, aber ich lese natürlich auch viel von meinen Professor*Innen an der Uni.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe am Küchentisch, der direkt am Fenster steht. Da sehe ich die Bäume und den Spielplatz im Hof und habe es nicht weit zum Kühlschrank, wo immer ein selbstgemachter Eistee auf mich wartet. 
Ich schreibe auch viel unterwegs, zwischen Vorlesungen oder wenn ich im Zug sitze. Ein Großteil von Abigail ist im Zug entstanden, weil ich im Sommer nach Deutschland gefahren bin. Ich habe früher in einer winzigen Studentenwohnung gelebt und dort konnte ich nicht schreiben, weil ich keinen Platz für mich hatte. Deswegen sind beide Teile von „17 Forever“ bei Subway und Starbucks entstanden.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Bis CoVid hatte ich einen Brotjob, da war mein Alltag ganz anders. Seit März sieht es meistens so aus: Ich stehe um 8 herum auf und mache Yoga oder ein schnelles Workout, trinke ein Glas Eistee am Balkon. Dann setze ich mich an den Laptop und schaue kurz, ob und wann heute eine Pressekonferenz ist. Am Vormittag erledige ich Papierkram, Social Media und Emails, was eben so an Arbeit anfällt. Am Nachmittag ist Zeit für Uni, seit Beginn des Semesters sind auch wieder Vorlesungen, die meisten aber Online, also kann ich daheim am Laptop bleiben. Um 17:00 mach ich dann Schluss mit Lernen und kümmer mich ums Abendessen und den Haushalt. Um 19:30 laufen die Nachrichten (Pflichtprogramm, so wie Pressekonferenzen :‘D ) und danach ist Schreibzeit. Wenn ich eine Deadline habe dann muss die Uni und der Papierkram warten, dann schreibe ich den ganzen Tag durch. So sieht auch der NaNoWriMo bei mir aus :)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese Liebesromane eher selten, dafür schreibe ich sie umso öfter :D Ich lese am liebsten Fantasy und Cyberpunk. Ich selbst lese eigentlich meistens Bücher mit Erwachsenen Protagonist*Innen, aber meine Protas sind meistens Anfang 20, also New Adult (oder uralt weil Vampire).
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich habe zwei Zitate von anderen, die meine Beziehung zum Schreiben ganz gut zusammenfassen: „The only excuse for making a useless thing is that one admires it intensely. All art is quite useless.“ Und „Erforschen Sie den Grund, der Sie schreiben heißt; prüfen Sie, ob er in der tiefsten Stelle Ihres Herzens seine Wurzeln ausstreckt, gestehen Sie sich ein, ob Sie sterben müßten, wenn es Ihnen versagt würde zu schreiben.
Dieses vor allem: fragen Sie sich in der stillsten Stunde Ihrer Nacht: muß ich schreiben?“ von Rainer Maria Rilke. 
Und hier ein Zitat von Violet aus Groupies nehmen keinen Urlaub: „Als ob Künstler jemals vernünftig sind.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Österreich ist meine Heimat und ich liebe es hier. Es ist ein Privileg, hier leben zu dürfen <3 aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich während meinem letzten Amsterdam-Urlaub öfter gesagt habe „Die Niederlande sind das bessere Österreich.“ Wie auch nicht? Sie haben noch eine Monarchie, viel mehr Fahrräder und E-Autos und ja, den anderen Grund warum jeder Urlaub in Amsterdam macht, brauche ich ja nicht zu erwähnen, oder? 
Aber das muss man mit Humor nehmen, jedes Land, das ich bis jetzt besuchen durfte, hatte wunderschöne Seiten, aber auch Schattenseiten. 
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik für Künstler ist wichtig, man wächst an ihr und lernt, besser zu werden. Und man kann immer besser werden. Ich habe ein Problem, wenn Kritik ungefragt kommt und so formuliert ist, dass sie einem vor den Kopf stößt. Da weiß ich immer nicht, wie ich damit umgehen soll und was ich darauf sagen soll. Ich frage mich auch manchmal, ob ich jede Kritik annehmen muss oder ob ich auch mal sagen darf „Nein, das sehe ich anders“. Darin muss ich noch besser werden.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz einfach: Die volle Kontrolle und die höheren Honorare haben mich angelockt und ich finde es einfach sehr bequem. Ich habe früher in einem Verlag gearbeitet und weiß, wie wenig meine Bücher in irgendein Verlagsprogramm passen würden – warum sollte ich mir hunderte Absagen antun, wenn ich in der Zeit das Buch schon längst in die Welt schicken könnte? Ich bin manchmal sehr ungeduldig und da ist der Weg als Indieautorin defintiv der richtige für mich.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lest immer das Kleingedruckte, trinkt mehr Wasser und sagt euren Lieben, dass ihr sie lieb habt!

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