Donnerstag, 18. Mai 2017

[Protagonisteninterview] Foy und der Ring des Mauren von Katharina Münz

[Ich warte auf Foy, am belebten Stadtplatz von Worms.]

Hallo und herzlich willkommen, Foy. Ich freue mich dich heute zu diesem Interview begrüßen zu dürfen.

Sei gegrüßt, Claudia!

Wieso bist du eigentlich heute nicht in der Ostermesse?

*lacht* Ehrlich gesagt, ich war noch nie in der Messe. Weder an Ostern, Pfingsten oder gar Weihnachten. Der riesige Sandsteinbau des Doms – der ist doch nur für die Edelleute, nicht für einfache Menschen wie mich.

Was kannst du uns über dein Leben hier in Worms berichten?

*zuckt die Achseln* Ach, da gibt es nicht so viel zu erzählen. Mein Tag ist hauptsächlich damit ausgefüllt, meiner Herrin zur Hand zu gehen. Beim Ankleiden, Auskleiden, bei der aufwändigen Handarbeit … und dabei, auf ihren Sohn, den kleinen Childebrand, aufzupassen. Und dann gibt es noch meinen Herrn … *schaut etwas betreten zu Boden*

Wie kam es denn dazu, dass du jetzt als Magd arbeitest?

Nun ja, man könnte glauben, dass es so vorbestimmt war, weil meine Mutter schon als Magd an der Kaiserpfalz diente. Aber ehrlich gesagt hatte mein Vater anderes mit mir im Sinn, als mein Herr, der Gauvogt, alle Pläne über den Haufen warf und meine Dienste als Magd beanspruchte. Nicht nur in der Pfalz, sondern vor allem in seinem Bett … Aber so ist das eben …

Ach, du lieber Himmel. Das ist ja mal eine bewegende Geschichte. Ist dir eigentlich dieser stattliche Mann dort hinten aufgefallen. Er scheint nicht so gut auf mich zu sprechen zu sein, dass ich hier mit dir spreche.

 [Bjørgyn Eldjárnsson begibt sich anmutig in unsere Richtung und umarmt Foy.]
Hast du gerade wirklich „anmutig“ gesagt? *lacht* Das muss ich Bjørgyn später erzählen. Denn, ganz im Vertrauen, er ist recht eitel, mein Däne.

Hallo, Bjørgyn. Darf ich fragen, woher du kommst?

Heil, Claudia Rainersdottir. Ich stamme vom Østerlid Hof, er befindet sich auf Thy, der Landschaft nördlich des Limfjords in Dänemark.

Das ist ja ganz schön weit weg von zu Hause. Was treibt dich denn hierher nach Worms?

*blickt aus dem Augenwinkel zu Foy* Man könnte sagen, die Vorsehung hat mich hierhergeführt. Aber vielleicht waren es auch nur die wirren Träumen, die mir eine Kräutermischung meiner Mutter beschert hat.

Eine letzte Frage habe ich noch an euch beide. Was sind eure Wünsche für die Zukunft? Oder was wünscht ihr euch für euer Leben?

Foy: *lacht* Ach, es reicht mir schon, wenn ich diesem Dänen noch einige Silberstückchen abluchsen kann. *beugt sich vor und flüstert Claudia zu* Und wenn er mich weiter so umwirbt. Himmel, ich komme mir ja vor wie eine Edelfrau!

Bjørgyn: *ganz ernsthaft* Ich wünsche mir eine Frau, die an meiner Seite nicht nur Østerlid Hof verwalten wird, sondern deren Augen aufleuchten, jedes Mal, wenn ich nach Hause komme. *seufzt leise* Und ja, Kinder. Ich hätte gerne Kinder mit dieser Frau. Aber wenn die Nornen das nicht vorgesehen haben, dann soll es auch so gut sein.

Herzlichen Dank für dieses Interview.

Foy: Ich danke dir! Gutes bitt ich!


Bjørgyn: Auch ich möchte mich bedanken. Glück auf deinen Wegen, Claudia Rainersdottir.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.