Gedanken über ein altes, im
Gedächtnis gebliebenes Gedicht
Als
ich den Gedichtband von Martin Ulmer gelesen habe, machte ich mir wieder einmal
Gedanken, wieso Gedichte immer so gut ankommen, man mit wenigen Worten doch so
viel ausdrücken kann.
Früher
in der Schulzeit musste ich viele Balladen und Gedichte auswendig lernen, denn
das erweitert den Geist und den Horizont, wie meine Lehrer immer zu sagen
pflegten. Was mich wundert, dass ich Gedichte immer noch mag, ja ich sogar noch
viele Gedichte und Balladen auswendig aufsagen könnte.
Aber mein absolutes Lieblingsgedicht von
damals, was ich euch heute vorstellen möchte stammt aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe.
Dieses
Gedicht war auch das Lieblingsgedicht meiner alten, leider
schon verstorbenen Deutschlehrerin, jede Deutschstunde sagte sie zuerst dieses
Gedicht auf
und dann begann der Unterricht, kein Wunder, dass dieses
Gedicht bis heute in meinem Gedächtnis herumschwirrt und ich es auch noch immer
rezitieren kann.
Dieses ist das Bild der
Welt,
Die man für die beste
hält:
Fast wie eine
Mördergrube,
Fast wie eines Burschen
Stube,
Fast so wie ein
Opernhaus,
Fast wie ein
Magisterschmaus,
Fast wie Köpfe von
Poeten,
Fast wie schöne
Raritäten,
Fast wie abgesetztes
Geld
Sieht sie aus, die
beste Welt.
Ich hab's eigentlich nicht so mit Gedichten, wahrscheinlich, weil ich in der Schule so viele lernen und vor allem interpretieren musste. Deshalb wohl auch kein Lieblingsgedicht. Vielleicht ... "Der Osterspaziergang" von Goethe.
AntwortenLöschenTrotz allem habe ich mich auch hin und wieder allein an ein Gedicht herangewagt.
Hier findest du eins aus meiner Feder, welches mir sehr am Herzen liegt.
http://www.mystorys.de/b127937-Gedichte-Diebstahl.htm
Liebe Grüße von Antje
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier.
AntwortenLöschenWie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte nach Raum und Zeit.
Und sind, und wissen's nicht,
In Mitte der Ewigkeit. (J.G. Herder)
Und ein eigenes Gedicht noch angefügt:
'Grau in Grau'
Die Gedanken - wie ein Karussell sich drehend und schwer.
Das Herz zuckt, die Seele schreit, der Kopf am Ende ganz leer.
So viel Leid, so viel Schmerz, ich schreie nach dem Warum in die Nacht.
Stille, quälend, bis es leise flüstert: es ist vollbracht.
Zerrissen, zersplittert das Ich in tausende Stücke, jede Faser erinnerungsreich.
Zitternde Finger setzen das Puzzle zusammen, anders, aber nicht mehr gleich.
Draußen rieselt sacht und sanft der Regen hernieder.
Die Tropfen vom Fenster find ich in meinen Augen wieder.