Mittwoch, 8. Juli 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Ruthless - Zerrissenheit: Dark Office Romance von May Newton



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin May Newton, um mit ihr über ihr neuestes Buch „Ruthless - Zerrissenheit“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Sehr gern, ich freue mich, dass ich die Gelegenheit bekomme mein aktuelles Buch vorzustellen.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenigen Sätzen beschreiben?
Indira Bechstein, eine erfolgreiche Senior Partnermanagerin eines überregionalen Callcenters lebt für ihren Beruf. Für Beziehungen, selbst für lockere Affären fehlt ihr die Motivation. 
Widerwillig lässt sie sich von ihrer Freundin in einen luxuriösen Swingerclub einladen. Doch Indira bleibt bei ihrer Ablehnung und bricht das Experiment ab. Kurz vorm Verlassen des Clubs trifft sie auf Tyler, der ab der ersten Sekunde mit seiner geheimnisvollen Ausstrahlung eine magische Wirkung auf sie ausübt. Sie wird von einer nie dagewesenen Leidenschaft verschlungen. Wie weit wird Indira sich auf Tyler einlassen?
Beruflich setzt ihr die Geschäftsleitung zur selben Zeit einen externen Berater vor die Nase. Der egozentrische Eric van Dyk soll für Gewinnmaximierung sorgen. Indira und Eric geraten bei den anstehenden Optimierungen ständig aneinander, doch noch ein ganz anderer Grund ist die Ursache für die Auseinandersetzungen. Was ist der Grund?
Ein Dark Office Romance-Roman mit einem besonderen Verlauf und hellen Nuancen 
Keine Menage à trois, kein M/M/F.
Der Roman ist in sich abgeschlossen
Leseempfehlung ab 18 Jahren - knisternde Szenen, deutliche Worte, widerspenstige, leidenschaftliche Powerfrauen und dominante Männer
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Jedes Gefühl hat seine Zeit und ich versetze mich zu einhundert Prozent in die Lage. Es kommt oft vor, das ich heule oder sonst wie ergriffen bin. Nur so ist aus meiner Sicht eine Tiefe der Charaktere möglich. Es ist aber auch stimmungsabhängig.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es ist einer meiner Lieblingsstellen, denn ich liebe Mädelsabende und es ist einfach realistisch: 
Bis Donnerstag spannte ich meine Mädels mit Details auf die Folter und fütterte sie lediglich in unserem Gruppenchat mit Andeutungen. Für das Enthüllungsgespräch lud ich Rosalie und Mel in meine Wohnung ein. Die pikanten Einzelheiten und die vermutlich folgenden Reaktionen wollte ich kein zweites Mal fremden Restaurantbesuchern aufdrängen. Hier konnten wir uns ungestört auslassen. 
Um sie ein wenig zu ärgern, öffnete ich erst die Proseccoflasche, stellte die Gläser und das Knabberzeug auf den Wohnzimmertisch. Mel und Rosalie hibbelten vor Neugierde auf dem Sofa, bis ich endlich die Bombe platzen ließ. 
»Ich bin verliebt!« In einem gespielten Ohnmachtsanfall schmiss ich mich rücklings auf die Couch. Das erwartete Kreischen setzte ein. In meinem Magen flatterten die berühmten Schmetterlinge und trotz der überschaubaren Stunden an Schlaf empfand ich keine Spur von Müdigkeit. Gebannt lauschten sie den hocherotischen Schilderungen des Treffens im Bel Air. Die offenstehenden Münder und wie sie ununterbrochen in die Schälchen mit Chips und Erdnüssen griffen, ließen mein Grinsen noch breiter werden. 
»Wie kam es, dass er dich in sein Hotel eingeladen hat?« Mel leckte sich die salzigen Finger ab und Rosalie öffnete die zweite Flasche. 
»Ehrlich, ich habe nicht damit gerechnet.« 
»Also bedeutest du ihm etwas«, schlussfolgerte Mel. »Swinger halten ihr Privatleben unter Verschluss, oder? Hab ich doch richtig verstanden?« Die Frage richtete sich an unsere Expertin. 
»Na ja, es kommt natürlich immer auf den Einzelnen an. Wie sage ich: Alles kann, nichts muss.« Rosalie grinste verschlagen. 
Mel spielte mit ihrem kürzlich gestochenen Zungenpiercing. »Das war gestern doch sicherlich völlig anders? Ich meine, dass die Priorität zunächst nicht auf Sex lag.« 
»Ja, es war wundervoll.« Ich seufzte laut. »Sein Auftreten blieb dominant, aber die Distanz, die er bislang ausstrahlte, war fast verschwunden.« 
»Oh, wie schön.« Beide hingen an meinen Lippen. 
»Ich bin ja sowieso ein Fan von Hotelbars im gehobenen Stil und somit habe ich mich auch in der Legends Bar wohlgefühlt. Wir saßen an einem der kleinen Tische ... ach, und wie er mich angesehen hat, diese Augen, die endlich ein klitzekleines Lächeln zeigten.« 
»Wie war er angezogen? Wieder ein Smoking?« 
»War es normaler Sex?« 
»Hat er dir mehr von sich verraten?« 
Die Fragen prasselten auf mich ein. »Modern, sportlich, genau der Stil, den ich mag.« Es passt so vieles! »Wir haben uns beide bedeckt gehalten, ich finde, man muss nicht alles beim ersten Date herausposaunen.« 
»Ja, stimmt, die Neugierde, den anderen in kleinen Schritten besser kennenzulernen, ist aufregender. Ach, wie aufregend.« Rosalie wuschelte sich durch ihre kurzen Haare. 
»Wir haben nicht miteinander geschlafen«, enthüllte ich das nächste Highlight. 
»Nee?« Rosalie wirkte regelrecht irritiert. »Wieso denn nicht?« 
»Also ich finde, dass es ein optimales Signal ist, dass er dich nicht nur vögeln will«, gab Mel jedoch zu bedenken. 
»Ja, so empfinde ich das ebenfalls.« Mit einem verklärten Lächeln schaute ich ins Nichts. Wie lange war mir dieses Gefühl verwehrt geblieben? »Wir standen vor dem Hotel, mit Blick auf den beleuchteten Dom und urplötzlich ... wie soll ich es beschreiben ...« Ich suchte nach einem Wort, das den Moment auf den Punkt brachte. »War da diese Vertrautheit.« 
»Ach, Süße, wie aufregend.« Mel sah mich liebevoll an. 
»Beim Abschied hat er mich zart auf den Mund geküsst.« Bei der Erinnerung, seine Lippen zu spüren, wurde mir warm ums Herz. 
»Romantisch, ich freue mich so sehr für dich.« 
»Wann seht ihr euch das nächste Mal?« Eine Frage, die mir ein wenig Bauchschmerzen bereitete. 
»Er sagt, dass am Montag sein neues Projekt startet und er sich meldet, sobald er einen ersten Überblick gewonnen hat.« 
»Nachdem, was du vom Treffen im Hotel geschildert hast, sehe ich keinen Grund zur Besorgnis.« Ein typisches Charaktermerkmal von Frauen war, stets in sämtliche Richtungen vorauszudenken und Verhaltensweisen eines Mannes zu analysieren. »Stimmt’s Rosalie?« 
»Ganz meine Meinung.« Aufmunternd nickte sie mir zu. Es entlockte mir ein Lächeln, nur gute Freundinnen konnten sich so Mut machen und Zureden. Ein Ritual, auf das ich uneingeschränkt baute.
Wie viel echte May steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Es klingt vielleicht etwas abgedroschen, dennoch fließen Reaktionen, Wünsche, Erlebnisse immer in die Geschichten ein. Der Roman spielt in Köln, in der Stadt, in der ich seit über 10 Jahren lebe. Es muss nämlich nicht immer New York sein. Ich fühle mich in meine Akteure hinein und baue eine Verbindung auf, somit bin ich in der Zeit sehr mit ihnen verbunden. In meinen Romanen sind die Frauen überwiegend selbstbewusst. Da kann ich gern auf die nachfolgende Frage verweisen.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben? 
Die Hauptprotagonistin: Ich danke dir, dass du mir in jedem deiner Romane die Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit ermöglichst. Du lässt mich zwar leiden, viele Tränen vergießen, Kämpfe ausfechten, doch am Ende darf ich die Powerfrau sein, die ich tief in meinem Herzen schon immer war. 
Danke auch, dass du mich realistisch erschaffst, sodass sich viele in mich hineinversetzen können. 
Der Hauptprotagonist: Du lässt mich oft ziemlich schlecht aussehen. Arrogant, untreu, verschlossen und selbstverliebt. Auch ich darf mich weiterentwickeln. Du schaffst es, dass mich die Leser am Ende nicht hassen, sie verstehen, wieso ich so handle. Oft arbeite ich ein Trauma auf und öffne mich. Wer würde sich nicht darüber freuen, die Liebe seines Lebens zu finden?
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Die Titel stehen zu Beginn meistens nicht fest. Da die Geschichten manches Mal ungewohnte Wendungen erfahren, passe ich ihn an. Der Titel ist wahnsinnig wichtig, denn er muss genau ausdrücken, um was es in dem Buch geht. Neben Cover ist es eines der Hauptkriterien, die den suchenden Leser auf der Plattform innehalten lässt.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Seit 2019 stammen die Cover aus meiner eigenen Designschmiede. Das macht mir megaviel Spaß. Ich hatte tolle Coverdesigner, aber seitdem ich diese selbst gestalte, erhalte ich wesentlich mehr positives Feedback. Mein Bezug zu der Story ist ein anderer und so fließt mehr Gefühl hinein. Bislang finde ich sie alle sehr gelungen.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Es ist eine Stelle, die ich mag, da sie Eric die Stirn bietet. 
»Tja, wenn man wühlt, findet sich immer etwas.« Abrupt klang ihre Stimme gefestigt. »Du willst Krieg? Meinetwegen.« Mit erhobenem Kopf drehte sie sich um, ging zur Tür und knallte sie von außen zu. 
Das finde ich auch noch ganz witzig, da es die Kölner Mentalität beschreibt: 
„Kopfschüttelnd begutachtete ich die Fotogalerie von Betriebsfesten und was mir besonders aufstieß, Karnevalskostüme am Arbeitsplatz. 
»Das ist in Köln üblich.« Stoisch verteidigte sie jeden Punkt. 
»S&H eCommerce ist ein überregionales und internationales Unternehmen, glauben Sie ernsthaft, dass es die Kunden in Hamburg oder sonst wo interessiert, dass irgendwelche Idioten in Köln durch die Straßen ziehen und alberne Musik hören?« Mir platzte fast der Kragen.“
Danke für das Gespräch.
Immer wieder gern!

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