Flammender Sturm
[Verdattert
stehe ich in Mitten einem Dämonenlager. Viele schwarze Zelte und Figuren,
welche aus dem schönsten Horrorfilmen entsprungen sein könnten verfolgen meine
unsicheren Schritte, bis ich endlich meine zwei Interviewpartner vor einem
roten Zelt erblicke. Schnellen Schrittes eile ich dorthin und begebe mich mit
Tanja und Kane in das rettende Zelt, denn es ist sehr heiß in der Wüste.]
Hallo ihr zwei, wo bin
ich denn da gelandet? Mitten in einem Setting für einen Horrorfilm?
Tanja
drückt dir einen wabbeligen Lederschlauch in die Hand, in dem es leise
blubbert, während Kane sich dir zuwandte. „Die Männer werden
dir nichts tun, solange du keine bösen Absichten hegst.“
„Es sind Dämonen!“, fauchte
Tanja.
Kane schaut
sie mit hochgezogener Braue an.
„Ich weiß. Und ich bin auch nicht gerade darüber
erbaut, dass sie uns begleiten.“
Ach, das ist ja ein
Ding. Aber herzlichen Dank, dass ich heute mein Interview mit euch führen darf.
Es freut mich, dass ihr Zeit habt, euch meinen Fragen zu stellen.
Kane winkte
ab. „Aktuell ist es Tag und wir können sowieso noch nicht
weiterziehen.“
Sein
feuriger Blick fiel auf Tanja, die in irgendwelchen Taschen wühlte. „Außerdem
bin ich über jede Ablenkung froh“, murmelte
er.
Wie geht es euch heute?
Tanja
richtete sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Es ist warm. Ich durchquere mit
einem Neandertaler und einem Haufen Dämonen eine gefährliche Wüste. Ich habe
die Schnauze gestrichen voll!“
Kane
seufzte und rieb sich über den Mund. „Ich habe dir gesagt, es geht nicht anders.“
Er wandte
sich mir zu. „Danke der Nachfrage, aber aktuell ist alles etwas
schwierig.“ Kurz raufte
er sich die Haare.
Könnt ihr euch
gegenseitig mit drei Wörtern beschreiben?
„Stur“,
erklang es aus beiden Kehlen
gleichzeitig. Genervt sahen sich beide an und schwiegen einen Moment. Tanja
durchbrach die Stille zuerst.
„Stur,
Lügner und Mistkerl.“
„Du verstehst einfach nicht den Ernst der Lage“, erwiderte Kane schnaubend. „Du
bist Stur, Ignorant und eine Zicke.“
[Stöhnend
wische ich mir den Schweiß von der Stirn und frage Kane.]
Kane, kannst du mir
bitte erklären, warum wir hier in einer Wüste sitzen und nicht in Cleveland, wo
ich eigentlich dachte, dass wir es führen?
Er
verschränkte die Arme vor der Brust und wirkte nicht gerade begeistert von
dieser Frage. „Ich musste schnell handeln und hierher reisen.“
„Du hättest mich aber
nicht mitnehmen müssen.“
„Ich musste schnell handeln wegen dir.“ Seine
Stimme war rau und sein Blick richtete sich besitzergreifend auf Tanja, die
schlucken musste. Man spürte wie sich zwischen den beiden eine knisternde
Spannung aufbaute.
Wie sah eigentlich
eure Kindheit und Jugend aus und wie war das Verhältnis zu euren Eltern?
Der
plötzliche Themenwechsel, war gut, denn Tanja entspannte sich und lächelte
sogar bei der Erinnerung.
„Ich habe
meine Eltern, bzw. meine Adoptiveltern geliebt.“ Dann verging das Lächeln. „Leider habe ich sie bei einem
Unfall früh verloren und wurde von einer Pflegefamilie zur nächsten
weitergereicht und bin daher irgendwann abgehauen. Die Zeit war nicht gerade
einfach für mich, aber ich habe es geschafft.“
Sie warf
Kane einen wütenden Blick zu.
„Zumindest
bis der Mistkerl mich entführt hat!“
Kane
knirschte mit den Zähnen.
„Ich habe meine Eltern nie kennengelernt.“ Mehr sagte er nicht und starrte mich
herausfordernd an, ob ich es wagen würde weiter in dieser offensichtlichen
Wunde zu bohren.
Wie habt ihr euch
eigentlich kennengelernt?
Kane warf
einen sehnsüchtigen Blick zu Tanja, die schnell zur Seite sah. „Das
war in einer Kanzlei in Cleveland, sie ist in mich hineingerannt.“
„Du warst doch
derjenige, der mich umgerannt und dadurch meine Bluse mit Kaffee ruiniert hat.“
„Ich habe dich dafür am nächsten Tag zu einem Kaffee eingeladen,
Kleines.“ Seine dunkle Stimme hatte etwas Sinnliches.
„Ich hätte niemals mit
dir einen Kaffee trinken gehen dürfen, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen.“ Sie
schüttelte frustriert den Kopf. Jedoch warf sie Kane auch einen kurzen
sehnsüchtigen Blick zu, bevor sie erneut wütend wurde und sich mit geröteten
Wangen abwandte.
Ein
weiterer Mann betrat das Zelt, groß und mit roten wirren Haaren, die ihm ein
fast barbarisches Aussehen gaben.
„Kane, es gibt da ein
Problem.“
„Nicht jetzt, Gawain. Du siehst doch, dass wir einen Gast
haben.“
„Ich glaube, das kann
nicht warten.“
Kane folgte
Gawain schnaubend aus dem Zelt. In der gleißenden Sonne, erkannte man einen
Dämon mit vier schwarzen Hörnern und roten Augen. Er sah aus, als wäre er
geradewegs aus der Hölle gekommen.
Er wirkte
wütend und gestikulierte wild und nachdem Kane mit ihm eine Weile gesprochen
hatte, ging er wütend von dannen.
„Gibt es Probleme?“, fragte
Tanja, als Kane das Zelt wieder betrat.
„Nein“,
sagte dieser jedoch nur kurz
angebunden, wirkte jedoch unruhig.
„Die nächste Frage?“
Kane, die erste Zeit,
die man dich erlebt siehst du umtriebig, gehetzt und unendlich müde aus. Was
ist oder war der Grund dafür?
Seufzend
raufte er sich die Haare.
„Ich habe vor fünfundzwanzig Jahren einen Fehler
begangen und eine Schwur geleistet. Seitdem kann ich nicht schlafen und mich
auf nichts anderes konzentrieren, als diesen Schwur zu erfüllen.“
Sein Blick
wanderte erneut zu Tanja und man hatte das Gefühl die Temperaturen stiegen in
dem Zelt weiter an.
„Egal ob ich es will oder nicht.“
„Du könntest ihn
einfach brechen.“
„Würdest du wollen, dass ich sterbe?“
Tanja hatte
bereits den Mund geöffnet, doch schloss ihn wieder und sah betroffen zur Seite.
Ihr zwei strahlt ja
eine wahnsinnige Anziehungskraft aus. War das irgendwann schon einmal ein
Problem?
„Ich finde es ja immer
noch ein Problem.“
Deutlich sah man die Sehnsucht in
ihren Augen, als ihr Blick zurück zu Kane ging.
„Du machst es mir auch nicht gerade einfacher, Kleines.“
Wann wurde dir, Tanja,
der tatsächliche Grund eurer gemeinsamen Reise klar? Und wie würdet ihr eure
Reise, euer Reiseziel und eure Wegbegleiter beschreiben?
„Ehrlich gesagt, weiß
ich immer noch nicht warum ich hier bin.“
„Ich habe dir gesagt, warum.“
„Großartig, du bringst
mich zu deinem Ziehvater, der ein Dämonenfürst aus der Hölle ist. Warum, hast
du mir aber immer noch nicht gesagt.“
Kane wandte
sich von Tanja zu mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die
Reise durch die Wüste birgt einige Gefahren und war stellenweise nicht einfach.
Ich bin sehr erleichtert, dass mich einige Freunde begleiten, auf die ich mich
verlassen kann. Da sind der Werwolf Gawain – ihn hast du vorhin gesehen -, die
Sylphe Kandarah und der Golem Grump.“
Habt ihr für eure
Zukunft irgendwelche Wünsche und Träume?
Beide
schwiegen einen Moment und wirkten unentschlossen. „Ich möchte nach Hause“, sagte Tanja.
„Ist es wirklich das was du willst?“
Sie sah
Kane an. „Was möchtest
du denn?“
„Das habe ich dir schon mehrfach gesagt. Dich. Du gehörst mir.“
Die
knisternde Spannung wurde fast unerträglich zwischen den Beiden. Es war
vielleicht besser jetzt zu gehen.
Herzlichen Dank für
dieses Interview und könnte mich bitte wieder wer zurückschicken, denn die
Wlan-Verbindung ist hier wirklich mies und meine Leser wollen das Interview
doch auch lesen. J
Danke für das Charakter Interview
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