Mittwoch, 18. November 2020

[Autoreninterview] Enike Kirsch

Autoreninterview
Enike Kirsch


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ich bin Enike Kirsch, 31 Jahre alt und komme aus Frankfurt am Main. Ich bin rund um die Uhr beschäftigt und mache dabei viele verschiedene interessante Sachen, die manchmal Pflicht und manchmal Hobby sind. Meistens aber ein Abenteuer.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
In meiner Kindheit hatte ich ein Buch geschrieben, für das ich dann keinen Verlag gefunden hatte. Allerdings war es auch hier eine interessante Erfahrung, wie sich die Geschichte nach und nach von selbst zusammengesetzt hat. Mit 17 hatte ich für eine Freundin ein Spielbuch (choose-your-own-adventure) zum Geburtstag geschrieben, dessen Veröffentlichung in Kürze ansteht. Nach einer sehr langen Funkpause, war mein Kopf nach einem Sportunfall wieder randvoll mit Ideen, die unbedingt aufs Papier wollten und seitdem bleibe ich an den Ideen dran.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bislang sind zwei der drei Bände von „Dunkle Wahrheit“ erschienen. „Blick in die Vergangenheit“ Anfang 2020 und die Fortsetzung „Gegen das Vergessen“ im Juli diesen Jahres. Der Abschluss der Trilogie folgt Mitte 2021. 
Es geht um Drogen, Gewalt und Themen, über die noch zu oft geschwiegen wird mit einer Prise Abenteuer und wahnwitzigen Charakteren, die dem Drama eine angemessene Bedenkzeit geben aber auch zwischendurch auflockern, um nicht in Schwermut zu versinken. Die Bücher sollen amüsieren und aufrütteln und nicht zum trauern anregen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite am dritten Teil, sowie an dem oben erwähnten Spielbuch und gerade vor ein paar Tagen kam mir eine wahnsinnig gute Idee für einen Psychothriller. Aber diese Idee muss noch reifen, die spukt noch konturlos in meinem Kopf herum.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit habe ich nicht, wenn ich in meinem Terminkalender auch nur erahne, dass sich ein Zeitfenster auftut, wird es sofort verplant. Dann treffe ich mich mit Freunden, mache Sport oder Hausarbeit.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe sehr gerne Wolfgang Hohlbein, Markus Heitz, Dean Koontz, Simon Beckett, Michael Tsokos usw. gelesen, bin inzwischen aber viel querbeet unterwegs, sodass sich nicht mehr ein Autor besonders hervorhebt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wie gerade alles in meinem Leben ist auch mein Kreativplatz im Umbruch. Beide Bücher habe ich im Esszimmer am Tisch geschrieben mit Blick auf voll behängte Wäscheständer. Ich bin dabei, das „Schachzimmer“ (Bild) zu beziehen und mich hier einzurichten. Dann hätte ich auch einen besseren Ausblick auf den Main, der für mich eine inspirierende Wirkung hat.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ganz normale Tage gibt‘s hier nicht. Hier gibt‘s Chaos und viel Arbeit. Entweder der Brotjob ruft und ich bin den ganzen Tag unterwegs oder die Baustelle, bei der ich mal in einem Graben stehe oder auf dem Dach liege. Wenn die Muse mir dann die Ehre erweist, kann ich die Nacht noch bis zum Morgengrauen zum Schreiben nutzen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese sehr gerne Psychothriller und Dramen. 
Beim Schreiben kann ich das noch nicht bestimmen. Ich habe auch eine Idee für einen Fantasyroman, insofern kann ich mich nicht festlegen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst?
Mit dem Wissen wächst der Zweifel. (Johann Wolfgang von Goethe) 
Ich möchte gerne viele Dinge wissen, aber wenn es zum Beispiel um Weltraumthemen und sterbende Sterne geht, dann will ich lieber nicht zuviel darüber wissen, weil ich es beängstigend finde.
Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Elina: Sie hinterfragte und insistierte. Man konnte ehrlich verlieren, aber man musste niemanden gewinnen lassen. 
Ich gebe nicht einfach auf, sondern kämpfe, um meine Ziele zu erreichen. Ich kann verlieren, aber ich lasse niemanden gewinnen, vor allem nicht, wenn diese Person sich nicht genauso ehrgeizig dafür einsetzt.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Griechenland, die antike Kultur, das Wetter, das Essen. Meine sprachlichen Fähigkeiten belaufen sich allerdings nur auf ein paar altgriechische Begriffe, heutige Fremdwörter und das typische Restaurant-griechisch, das man von den Servietten lernen kann :D
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin dieses Jahr viel kritikfähiger geworden und kann inzwischen sehr gut damit umgehen. Ich schätze ernsthafte Kritik, mit der ich mich weiterentwickeln kann.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Nachdem ich vor über 15 Jahren keinen Verlag für meinen Jugendroman gefunden hatte, hatte ich mich kurz nach Schreibbeginn der Trilogie darüber belesen, dass sich die Lage bei den Verlagen nicht verändert hat, sondern die Tische noch immer bis unter die Decke voll mit Romanentwürfen sind. Da habe ich beschlossen, dass ich es dieses Mal komplett ohne Verlag versuche und meinen eigenen Weg gehe.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich möchte allen danken, die die Bücher bereits gelesen und sich von der Handlung in ihren Bann haben ziehen lassen. Ich freue mich, dass das zentrale Thema des Buches so nicht auf taube Ohren stößt. 
Und alle, die jetzt neugierig geworden sind, sollten auf ihrer Wunschliste zwei Bücher hinzufügen ;).

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