Mittwoch, 19. Februar 2020

[Reiheninterview] Die Chronik der Dämonenfürsten von Monika Grasl

   

Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Monika Grasl, um mit ihr über ihre Reihe „Die Chronik der Dämonenfürsten“ zu sprechen.
Danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über deine Reihe zu reden.
Ich bedanke mich bei dir für das Interview. Reichen wir mal den virtuellen Kaffee und den Kuchen rum 😊
Kannst du uns deine Reihe, bestehend aus den Teilen „Die Chronik der Dämonenfürsten: Die Engel des Todes“, „Die Chronik der Dämonenfürsten: Die Herrschaft der Dämonenfürsten“, „Die Chronik der Dämonenfürsten: Der Krieg der Cherubim“ und „Die Chronik der Dämonenfürsten: Mit himmlischen Beistand in die Hölle“ mit wenigen Worten vorstellen?
Uff, das ist immer schwer, aber versuchen wir es mal. Kurz gesagt, geht es um die Frage nach Gut und Böse und wie leicht sich dieses immer in ein Schema hineinzwängen lässt. Am Ende muss der Leser jedoch feststellen, dass nicht alles so ist wie es au den ersten Blick scheint. Und zudem haben wir einige sehr unterhaltsame Figuren, welcher so mancher Situation geradezu ihre Ernsthaftigkeit stiehlt.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln sich weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Es ist natürlich nicht immer leicht. Das gilt auch dafür sich von Figuren zu trennen. Der Schritt ist bei manchen schwerer als bei anderen und das ist unabhängig davon ob sie nun Haupt- oder Nebenfiguren sind. Mitunter gibt es aber schon Momente, da quält man die Charaktere für all die schlaflosen Nächte und die schreibintensiven Tage absichtlich. Aber nur ein kleines bisschen 😉
Hast du Lieblingsstellen in deiner Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich musste es jetzt lange überlegen, denn eigentlich gibt es viele Stellen, die ich toll finde. Diese eine aus „Die Chronik der Dämonenfürsten – Teil 2: Die Herrschaft der Dämonenfürsten“ ist jedoch besonders bezeichnend für die allgemeine Situation, in der sich die Charaktere mitunter befinden:
»Bist du verrückt geworden?«
»Was soll diese dumme Frage? Ich bin der geborene König. Immerhin entstamme ich der Blutlinie Salomons. Somit steht es mir zu, König zu sein.«
»Es steht dir zu? Du bist ein verdammter Idiot. Du hast Kimi auf dem Gewissen, und jetzt willst du König spielen?«, fuhr Didi ihn erbost an.
»Ich will es nicht spielen, ich bin es. Und wenn dir das nicht passt, dann …«
»Du bist doch nicht mal in der Lage, mit Adam und mir ein Gespräch zu führen. Wie kannst du glauben, es mit einem Großfürsten zu können?« Sie wollte es nicht glauben. Salomo war nicht nur wahnsinnig, er war auch noch naiv. Allein seine impulsive Art würde jede Verhandlung zum Scheitern verurteilen.
Wie viel echte Monika steckt in deinen Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Also der Sarkasmus ist von mir. Wo auch immer der vorkommt, das bin ich. Bei den Charakteren ist es interessanterweise schon so, dass ich mich mehr mit Naomi aus Teil 1: Die Engel des Todes identifiziere. Jetzt nicht äußerlich, sondern alleine von ihrer unaufgeregten Art und diese Nehmen-wir-wie-es-kommt Mentalität.
Wenn ich deine Protagonisten, Antagonisten oder auch Nebencharaktere fragen würde. Wie würden sie dich beschreiben? 
Merfyn: „Manchmal ist sie echt nervig, mit ihrem Überperfektionismus.“
Vincent: „Sie arbeitet mehr als ich und dabei dachte ich immer, Engel des Todes hätten die beschissensten Arbeitszeiten.“
Salomo: „Sie hegt einen Hang zum tragischen. Die Leute bringt sie ohne Skrupel um.“
Evy: „Wenn sie meine Freundin wäre, hätte ich einen Menschen an meiner Seite, auf den man sich verlassen kann. Und der nicht ständig vergisst die Blumen zu gießen. Nicht wahr, Vincent?“
Vincent: „Hab dir gesagt, lass die Finger von dem Grünzeug.“
Ja, also dass wären dann mal die Ansichten der werten Protagonisten. Ich denke wir verzichten darauf alle 88 Personen zu Wort kommen zu lassen. 😉
Wann stand die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Also eigentlich dachte ich nach Teil 1, jetzt kannst auch noch einen 2. schreiben. Nur bekam ich dann 2015 bei der Leserunde zu hören: Und wie geht es weiter? Und somit stand die Frage nach einem 3. Teil im Raum. Ich habe dann binnen 1 ½ Jahren die übrigen 4 Teile in die Tasten geklopft. Zwischenzeitlich schloss der erste Verlag bei dem ich unter Vertrag war seine Türen und ich wechselte mit der Gesamtreihe zum Shadodex – Verlag der Schatten. Geplant war es von Anfang an also nicht.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Die Titel standen vor dem Plot immer fest. Ich handhabe das auch noch heute so bei allen anderen Büchern die ich schreibe. Erst kommt der Titel, dann die grobe Handlung.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Die Cover wurden alle vom Shadodex – Verlag der Schatten gestaltet. Bettina Ickelsheimer-Förster hat da ein gutes Talent dafür meine kryptischen Vorschläge in etwas brauchbares zu verwandeln.
Bist du mit deinen Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Nein, also an den Covern will ich überhaupt nichts mehr ändern. Von denen bin ich zu 100% überzeugt 😊
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Aus „Die Chronik der Dämonenfürsten – Teil 1: Die Engel des Todes“
»Krieg droht Eure Existenz zu gefährden. Ein Kampf zwischen den Engeln und den Großfürsten der Hölle wird bald ausbrechen. Es muss dazu aber nicht kommen. Es gibt eine Möglichkeit, dies zu verhindern.«
Aus „Die Chronik der Dämonenfürsten – Teil 2: Die Herrschaft der Dämonenfürsten“
Heute zählte einzig der Umstand, dass die Dämonenfürsten auf der Erde herumwanderten. Sie hielten Städte besetzt, versklavten die Menschheit … Manche stellten sich mit besagten Sklaven sogar gut. Eine durchweg groteske Vorstellung. Irgendwie erheiterte es ihn jedoch. Immerhin zeigte es deutlich, welche Versager die Engel und Gott doch waren. Die hatten in all den Jahrtausenden nicht fertiggebracht, was die Dämonenfürsten nun ihr Eigen nannten: Eine Herrschaft, die so schnell nicht enden würde.
Aus „Die Chronik der Dämonenfürsten – Teil 3: Der Krieg der Cherubim“
Selbst jetzt noch konnte er die wilden Schreie in seinen Ohren hören. Diese Menschen, die aus den Gruben gesprungen waren! Dabei bildete er sich ein, den Schmerz erneut zu fühlen. Als könnte er spüren, wie man ihn gefangen nahm. Man hatte ihn in ein Dorf geschleppt. Und da hatte er sie gesehen: die Kinder. Ihre wutverzerrten Gesichter waren über ihn hinweggelitten, als er in eine Hütte geworfen worden war. Doch damit hatte es erst angefangen.
Aus „Die Chronik der Dämonenfürsten – Teil 4: Mit himmlischem Beistand in die Hölle“
Das Geräusch schwerer Schritte näherte sich. Die Fackeln an den Häuserwänden spendeten kaum Licht. Aber das war auch nicht nötig. Sie sahen beide genug. Die Augen der Gestalten leuchteten auf, als sich eine Silhouette an einer Hauswand abzeichnete. Sie kam näher und gewann dabei an Schnelligkeit. Ein erneutes Scharren war zu hören – ähnlich Klauen, die über den nassen Boden kratzten.
Der Laut hätte jeden vernünftigen Menschen dazu getrieben, die Flucht zu ergreifen. Aber sie waren keine Menschen.
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir. Und wir sollten jetzt noch den Kuchen auffuttern, bevor Merfyn um die Ecke kommt und uns alles wegfrisst 😉

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