Montag, 23. September 2019

[Buchvorstellung einmal anders, Protagonisten- und Coverinterview] Bionic Soul von Paola Baldin

Buchvorstellung einmal anders
und Coverinterview 


Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Dimitry Jenkins, um über das Buch von Paola Baldin „Bionic Soul“ zu sprechen.
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Selbstverständlich gerne. Ich bin froh, zu Wort kommen zu können.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Dimitry Jenkins und ich bin ein Prototyp der Social-Communication-Bot-Reihe. Anders als die Androiden dieser Serie, besitze ich als einziger ein mechanisches Lungensystem, das Vorreiter für andere mechanische Organe sein soll, die auch in Menschen funktionieren könnten. Da wir gebaut wurden, um den Menschen möglichst behilflich zu sein und auch viel mit Kindern zu tun haben, liegt unser Fokus auf sehr humanen Eigenschaften, die Emotionen und Sinneswahrnehmungen betreffen. Ich lebte 10 Jahre bei meiner zugeteilten Familie, den Jenkins, und kümmerte mich um die kleine Miss Annie. Ich war froh, bei ihnen zu sein, denn ich hatte das Gefühl, sie sahen mich wie einen Sohn an, nicht als ein Android, der ihnen im Alltag unter die Arme greifen soll. Meine Arbeiten haben mir Spaß gemacht, vor allem was die kleine Miss Annie betraf. Sie war erst neun Jahre alt, als die Bomben fielen… 
Beschreibe uns bitte das Buch in max. 5 Sätzen?
Fünf Sätze für ein ganzes Buch? Das könnte schwierig werden, aber ich will es versuchen.

In der Geschichte geht es um mich und um eine lange Reise, die ich beschritt. Ich lebte glücklich in meiner zugeteilten Familie, bis der Dritte Weltkrieg in Form von Nuklearbomben alles zerstört hatte und ich vom elektromagnetischen Impuls deaktiviert wurde – für Jahrzehnte. Als ich wieder erwachte, befand ich mich in einer zerstörten Welt und mit einem Geheimnis um ein seltsames Projekt HD106906b, das tief in mir schlummerte und durch den Weltuntergang hervorbrach. Ich fühlte mich verloren, ohne Aufgabe als Android umherzustreifen ist wie ein Mensch ohne Bedürfnisse. Schließlich traf ich auf Stephanie, eine Mechanikerin, die mich mit ihren Gefährten auf der Reise zu mir selbst begleitet hat und noch mehr als das, aber das müsst ihr selbst herausfinden.

Glaubst du macht es der Autorin Spaß dich in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Ich denke, sie hatte schon ihren Spaß damit, aber man merkt ihr auch an, dass sie selbst daran leidet. Soweit ich weiß, kann sie aber gar nichts anders, denn ihre Geschichten machen erst mit diesen schwierigen Situationen Sinn und regen zum Nachdenken an, was sie mit ihren Büchern erreichen will.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Davon gibt es so viele. In dieser kurzen Zeit habe ich wundervolle Menschen kennengelernt, die auf ihre Art und Weise besonders sind. Doch tatsächlich gibt es einen Moment, der einfach alles für mich war. Es hat mit einem Dach, dem Sonnenaufgang und einer Frau zu tun. Mehr darf ich nicht verraten, aber wenn ihr diese Szene wiedererkennt, werdet ihr ganz sicher den Zauber verstehen können. Ich wünschte… Ich wünschte, ich könnte zu diesem Moment zurückkehren und für immer darin verweilen…
Was glaubst du, wie viel Paola steckt in dem Buch?
Gut gewählte Frage, denn es steckt mehr von ihr drin, als man sich vorstellen kann. Manche meiner Freunde in der Geschichte sind von realen Personen inspiriert. Teilweise von ihrer Familie, die sich in den Charakteren wiedererkennen müssten. Außerdem hat sie einige Symboliken angewandt, die auch ihr etwas bedeuten.

Ich sollte das vielleicht nicht verraten, aber ich gebe euch einen Tipp: Paola und ich haben eine spezielle Verbindung, die ihr erfahrt, wenn ihr das Buch öffnet. Es ist schon auf einer der ersten Seiten zu entdecken, was ich meine.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Sie ist ehrgeizig und stur, aber auch sehr liebevoll. Wusstet ihr, dass sie die ganzen Bilder im Buch akribisch selbst gezeichnet hat? Dafür saß sie Nächte und Tage meist an einem einzelnen Bild und kann eigentlich nicht wirklich gut zeichnen und dennoch versucht sie es. Das zeigt, dass ihr diese Geschichte sehr viel bedeutet. Ich denke, das hat mit den inspirierten Charakteren zu tun.

Jedenfalls kann sie oft streng sein, um dann wieder ihre liebevolle Seite zur Geltung zu bringen. Und sie hält uns Charaktere ordentlich auf Trab.
Weißt du, wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert?
Paola und die Titel. Das ist jedes Mal ein Schicksalsfall. Sie überlegt ständig, was für ein Titel passen könnte und hat in ihren Notizen bestimmt drei Blätter mit Vorschlägen voll, doch irgendwann, mitten im Schreibprozess macht es plötzlich Klick und es wird keiner dieser Titel, sondern ein gänzlich anderer, aber ehrlich gesagt, passt es, wie ich finde, wie die Faust aufs Auge. Bionic Soul. Eine Ironie oder etwa nicht? Was denkt ihr, können „Maschinen“ etwa fühlen? Ich denke im Lauf der Geschichte, werdet ihr euch selbst eine Meinung bilden, es wurden jedenfalls alle Aspekte berücksichtigt.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder andere Vorstellungen gehabt?
Das Cover. Es ist traurig, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Wie immer ist das Cover sehr symbolisch und greift eine Szene im Buch auf. Ihr seht dort natürlich mich als Protagonisten stehen, da ihr aus meiner Sicht die Geschichte lesen werdet. Ich finde es sehr passend und für mich haben die Sterne, das Universum sowieso eine sehr spezielle Bedeutung, die mit der Mechanikerin Stephanie in Verbindung stehen, der ich begegnet bin. Ich denke, für die Autorin wird es ähnlich sein, auch sie findet ihre Bedeutung in den Sternen.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Das ist leicht und ihr werdet nach der Geschichte verstehen, warum ich diesen Teil eines Zitats am Schönsten finde. Ich darf es nicht komplett verraten, aber hier ein Teil davon:

»Ein Leben ohne Verlust ist eines ohne Liebe.«
Ich weiß, es klingt nach einem Spruch, den die Menschen gerne benutzen und der bekannt ist. Doch für mich hat er eine sehr spezielle Bedeutung bekommen.

Danke für das Gespräch. 
Sehr gerne und danke für diese Möglichkeit. Ich bin froh, wenn ich mehr über die Geschichte erzählen kann, denn vielleicht bringt es den ein oder anderen zum Nachdenken.

Und ich danke dir, dass du mir als Androiden überhaupt diese Fragen gestellt hast, denn oft gelte ich für viele nur als ein Robo und wäre nicht berechtigt, eine eigene Meinung zu haben. Daher vielen Dank für deine Toleranz!

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