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Samstag, 3. Oktober 2020

[Autoreninterview] Maria Zaffarana

Autoreninterview
Maria Zaffarana

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich heiße Maria Zaffarana, bin 47 Jahre alt und schreibe seit meinem 13. Lebensjahr. Hauptberuflich bin ich Journalistin und Lektorin.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war an einem sonnigen Tag, ich erinnere mich noch ganz genau: Ich kam damals nach Hause und auf einmal verspürte ich den Drang zu schreiben. Das kam plötzlich und völlig unerwartet. Das war der Anfang. In dieser Zeit entstand mein erstes kleines Büchlein – eine Horror-Geschichte. Selbst den Buchdeckel habe ich dafür damals selbst gebastelt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Zum Teufel mit Kafka“ 
„Die Wahrheit ist ein Schlund“ 
„Im Jenseits gibt es keine Pralinen“ 
„Getrübter Blick“ 
„Entschuldigen Sie, wo geht‘s denn hier zum Galgen“ 
„Der Tag, an dem die Farben aus der Welt verschwanden“ 
„Abgestürzte Absinthtorte“ 
„Der Geschmack verlorenen Glücks“ 
Meine Bücher sind allesamt – wie die Titel bereits suggerieren – eigenwillig. Ich mag es immer ein wenig provokant, etwas skurril, schräg, überspitzt. Solche Stoffe lese ich privat gern und dementsprechend schreibe ich selbst natürlich auch. In meinen Büchern trifft man etwa auf Heinrich Böll im Jenseits, findet sich auf der eigenen Beerdigung wieder oder erlebt die eigene Familie von einer ganz anderen, grotesken Seite.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Obwohl mein neuer Roman gerade erst erschienen ist, habe ich tatsächlich bereits die ersten 30 Seiten meines neuen Buches niedergeschrieben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ganz ehrlich: essen! Das ist nach dem Schreiben meine absolute Leidenschaft. Ich esse für mein Leben gern, am liebsten Sushi! Exotische Gerichte haben es mir ebenfalls angetan. Und scharf sollten sie sein. Es gibt kaum ein neues asiatisches Restaurant in meinem Umfeld, das ich nicht getestet habe.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Literarisch bin ich von den alten Klassikern fasziniert. Da liebe ich nahezu alles: von Goethe über Kafka bis Hesse – jeder übt einen großen Reiz auf mich aus. Sie haben Welten erschaffen, in denen ich mich nur zu gerne verliere.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
In meiner Bibliothek, meinem absoluten Lieblingsort. Das ist ein großer Raum, den ich in alter Manier eingerichtet habe: alter Sekretär aus der Zeit der Jahrhundertwende, antike Lampen, alte Sessel aus Omas Zeiten und natürlich unendlich viele Bücher, die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der Tag beginnt immer anders und oft nicht so wie am Vorabend erwartet. Das liegt unter anderem auch an meinem spannenden Beruf. Im Lektorat werde ich täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Schöne, interessante Projekte unterschiedlichster Menschen werden an mich herangetragen. Und auch privat bin ich sehr eingespannt – schon allein durch zwei heranwachsende Töchter und zwei übermütige Hunde. In der Nacht komme ich dann auch mal dazu, literarisch zu schreiben. Somit hat der Tag für mich eindeutig zu wenig Stunden. Glücklicherweise brauche ich mit zunehmenden Alter immer weniger Schlaf, sodass ich doch Einiges unterbringen kann.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich bin ein Fan der leisen Töne. Wenn sich mir eine Handlung durch eine gewisse Zartheit der Worte erschließt, brenne ich für dieses Buch. Wort-Jongleure und Sprach-Akrobaten erwärmen mein Herz. Dementsprechend liebe ich selbst ebenfalls das Spiel mit Worten und das Experimentieren mit Inhalten.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das Leben ist bunt! 
So lässt sich privat wie beruflich bei mir alles zusammenfassen. Mein Glas ist nie halbleer. Es ist noch nicht einmal halbvoll. Es ist fast immer und ausschließlich voll! Aus dieser Einstellung heraus speist sich meine Einstellung zum Leben – und das wiederum spiegelt sich in meinen Bücher wider.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Thailand! Vor über 20 Jahren bereiste ich dieses traumhafte Land und kam nie wieder davon los. Die Menschen, die Atmosphäre, die Düfte, das Essen – das alles brannte sich in meinem Kopf und Herzen unauslöschlich ein.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Man kann mir nahezu alles sagen. Ich habe Selbsthumor und kann auch über mich selbst lachen. Allergisch reagiere ich allerdings auf Unhöflichkeit und Arroganz. Ich erwarte von meinem Gegenüber stets den Respekt, den ich selbst jedem zolle.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich wollte immer zu einem Verlag. Mein erstes Buch wurde von einem kleinen Verlag herausgebracht, doch leider ging der nach einer Weile pleite. Danach veröffentlichte ich ein weiteres Buch als Selfpublisher, da mich große Verlage und Literatur-Agenten abgelehnt hatten, weil ich ihnen zu wenig konform war. Als ich „Zum Teufel mit Kafka“ schrieb, hatte ich das große Glück, dass mein jetziger Verleger genau dieses Anderssein mochte.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lasst Euch in eine Handlung am besten vorbehaltlos hineinfallen, fühlt Euch in die Figuren ein, lebt mit ihnen, lacht mit ihnen, leidet mit ihnen, um vollends in den literarischen Kosmos einzutauchen, den ein Autor eigens für die Leser geschaffen hat.

1 Kommentar:

  1. das neueste Buch ist einfach nur toll. so schön, wie da manche karikiert werden

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